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Bin ich auf dem Holzweg?

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Hallo alle miteinander :)

Ich stecke momentan in einer "minimalen" Krisensituation und wollte mal um Rat fragen; vielleicht war ja der ein oder andere schon in einer ähnlichen Situation.

Zu meiner Person: Ich bin momentan 22 Jahre alt (weiblich) und habe 2010 Abitur gemacht. Seit ich ca. 16 Jahre alt war, hat sich bei mir der Wunsch gefestigt, mal Ärztin zu werden. Es gibt für mich auch bis heute nichts faszinierenderes als den menschlichen Körper.

Obwohl ich in der Oberstufe einigermaßen gute Noten hatte, hab ich mein Abitur ordentlich verhagelt. Das ist natürlich erstmal die Todsünde, wenn man Medizin studieren möchte. Deshalb habe ich ein FSJ beim DRK begonnen im Bereich Rettungsdienst/Krankentransport. Das Praktikum in der Anästhesie und auf dem Rettungswagen damals hat mich ziemlich überfordert, was aber wahrscheinlich auch daran lag, dass ich bis dato noch nie eigenverantwortlich arbeiten musste, sondern eigentlich nur Tag für Tag in der Schule mit Frontalunterricht konfrontiert war. Mein Selbstbewusstsein war daher auch anfangs nicht außerordentlich groß und ich habe viele Probleme/Kritiken an mir "mit nach Hause genommen". Die Arbeit auf dem Krankenwagen mit gleichaltrigen hat mir trotzdem an sich Freude bereitet, auch der Patientenkontakt machte mir Spaß und vor allem natürlich das Erlernen neuer medizinischer Grundkenntnisse.

Aufgrund meines eher mittelmäßigen Abiturs konnte ich logischerweise nach diesem einen Jahr auch noch keinen Studienplatz erhalten. Da ich den Traum aber nicht aufgeben wollte, begann ich eine Ausbildung zur Medizinischen Fachanagestellten. Die Berufsschule habe ich vor einigen Wochen als Stufenbeste verlassen. Die Ausbildung war nicht immer ohne, es gab öfters Zickereien (und sogar teilweise bösartige Beschimpfungen!) zwischen den Kolleginnen und auch mir gegenüber, denen ich zum Glück inzwischen gewachsen bin. Meine persönliche Entwicklung habe ich immer so gewertet, dass es also doch durchaus einen Sinn hatte, dass ich nicht gleich nach dem Abitur studieren durfte - denn ich wäre im praktischen Teil schlichtweg überfordert gewesen.

Da meine Chefs mich aus finanziellen Gründen nur in Teilzeit übernehmen konnten, wechsle ich ab Oktober den Arbeitsplatz und bin dann in einer kardiologischen Praxis. Mit dem Studieren sieht es immer noch eher schlecht aus. Und das obwohl ich im Medizinertest im Mai ziemlich gut war.

So, nach der langen Vorgeschichte zum eigentlichen Problem: Ich ertappe mich gerade immer öfter, wie ich anfange zu grübeln und mich frage, ob ich nicht auf dem Holzweg bin. Die Zeit rast und ich werde nunmal auch nicht jünger. Freundinnen aus der Schulzeit sind beinahe schon fertig mit dem Studium, ich habe noch nichtmal begonnen!
Voraussichtlich werde ich nur über die Wartezeit einen Studienplatz erhalten, bis dahin bin ich MINDESTENS 25. Was tun, wenn ich nach 2 oder 3 Jahren merke, dass mir das doch nicht liegt? Dass ich nicht belastbar genug bin im Arztberuf? Oder dass ich das Studium einfach nicht packe? Dann stehe ich mit Anfang 30 da und muss von Null wieder anfangen.

Manchmal überlege ich, wie es wäre, wenn ich einfach was KOMPLETT anderes mache. Vor einigen Tagen kam im Fernsehen die Wahl der deutschen Weinkönigin (jaja, bitte jetzt nicht auslachen :D) - alles junge Mädels, die Önologie studieren und in der Welt rumkommen. Das ist etwas, dass mich auch reizt, da Wein verkosten (NICHT mich damit besaufen!!!) auch zu meinen Hobbies gehört und ich auch gerne mal was von der Welt sehen würde (wozu ich bisher keine großen Chancen hatte). Aber das nur als Beispiel, es gibt auch andere Studiengänge, die ganz interessant klingen und lange nicht so viele Komplikationen bergen. Und wo auch die Arbeit später bestimmt deutlich weniger stressig wäre!

Und dann wiederum denke ich mir - ich arbeite jetzt seit 3 Jahren daraufhin, Medizin studieren zu können. Jetzt komplett umzuschwenken wäre ja irgendwie hirnrissig. Und der große Traum Ärztin zu werden ist halt einfach immer noch da...

Ich weiß nicht, vielleicht kann sich der ein oder andere von euch etwas in die Lage hineinversetzen? Ich hoffe, ich habe euch nicht erschlagen mit meiner Story, aber mich kurzfassen gehört nicht zu meinen Stärken ;)

Irgendwie habe ich das Gefühl, ich stecke in einer "frühen" Midlifecrisis, da ich bisher nichts von dem erreicht habe was ich wollte... Was meint ihr dazu? Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten?

Ich danke euch schon im Voraus (allein schon für's Lesen dieses entsetzlichen langen Textes! :D)

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