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Fühle mich vom Chef Schikaniert

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Hallo Zusammen,

ich habe das Forum beim Googlen zu Schikane in der Ausbildung gefunden und wollte gerne eure Meinung zu meiner Situation hören. Ich mache eine Ausbildung zum Fachinformatiker in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung. Dabei schreibe ich Computer Software, welche ganz individuell für den Kunden entwickelt wird. Ich neige dazu mir selbst Druck zu machen, das war ganz zu anfang die Angst in der Probezeit gefeuert zu werden, sollte ich nicht schnell genug lernen und die ganze Zeit über meine Vorgesetzten mit mangelnder Leistung zu enttäuschen, weil ich diese Ausbildung als große Chance sehe nachdem ich nochmal 2 Jahre die Berufsschule für den Realschulabschluss besucht habe und erst mit 23 in Ausbildung gehen konnte.

Anfangs dachte ich ja noch das mein Chef nur das Beste will und alles was er anordnet einen tieferen Sinn hat. Ich bin in dieser Fachrichtung der erste Azubi den die Firma hat und die Ausbildung war von anfang an irgendwie nicht vorbereitet. Es gab und gibt im Grunde keinen Plan wann was erlernt werden soll und ich habe mir sehr oft selbst einen Weg suchen müssen. Es wurde mir von Anfang an erklärt ich müsste viel im Selbststudium machen und ich soll nicht alles bei Kollegen erfragen und sie damit ablenken. Finde ich auch bei Banalitäten in Ordnung, aber ich habe doch zumindest auf eine leitende Hand gehofft und komplexe Fragen muss ich einfach stellen wenn ich nicht mehr weiter komme. Mein Abteilungsleiter hat zwar immer versucht mir einen Weg, mit bestimmten Thematiken und Übungen zu ebnen, aber Chef hat ständig mit Sachen wie: Dokumentationen zu vorhandener Software schreiben, oder Listen von allem möglichen anfertigen und Pflegen dazwischengefunkt. Es gibt ständig irgendwelche schwammigen und langwierigen Aufgaben die mich vom lernen der Programmiersprache und dem Anwendungsentwickeln abhalten. Gleichzeitig lässt er subtil durchscheinen das ich eigentlich schon deutlich mehr können müsste, was ich genauso sehe und bei mir wieder Druck und eine depressive Stimmung erzeugt. Trotzdem macht er so weiter. Das ist in meinen Augen paradox. Ich werde in Fremder Software geschult um für Kunden Dienstleistungen zu erbringen, aber gleichzeitig bekomme ich keine Schulungen für eine Programmiersprache o.ä.

Oder eine Situation die auch schon öfter mit Übungsprojekten aufgetreten ist: es wurde mir ein, für einen erfahrenen Entwickler, kleines Projekt zugeteilt. Die Aufgabenstellung war Schwammig und es haben Informationen schlicht gefehlt, so das ich es nicht zum ursprünglichen Abgabetermin geschafft habe. Daraufhin wurde mir das Projekt entzogen und trotz des angeblichen Zeitdrucks erst mehr als einen Monat später von einem anderen Mitarbeiter fertiggestellt. Wäre es nicht eher richtig gewesen mir in dieser und in allen ähnlichen Situationen jemanden zur Seite zu stellen und meine Schwächen/offene Fragen ausfindig zu machen und diese zu beseitigen?!

Zu allem Überfluss wurde vor 8 Wochen gesagt ich solle 2 Wochen die Abteilung wechseln und das dieser zeitlich begrenzte Wechsel "dazu gehöre". In den darauffolgenden 8 wochen habe ich davon über 7 in dieser anderen Abteilung verbracht und bekomme keine Aufgaben die einen echten Lerneffekt hätten. Es ist bisher mehr Fahrdienst gewesen und banale Aufgaben die vielleicht nur Zeitaufwändig sind. Ich verzweifel in dieser Zeit gerade immer mehr weil ich sehe wie mir Woche um Woche zum erlernen echter Kompetenzen durch die Fingern gleitet. Dazu kommt, dass der Aufenthalt in dieser Abteilung nun auf unbestimmte Zeit ist. Mein Arbeitsplatz in der Entwicklungsabteilung wurde auch schon an einen anderen Mitarbeiter, ebenfalls auf unbestimmte Zeit abgegeben, ohne dies jemals mit mir besprochen zu haben.

Das alles löst ein Unbehangen in mir aus, gepaart mit Leistungsdruck, fast schon verzweiflung und mittlerweile einiges an Zorn auf die Art wie hier meine Ausbildung verhunzt wird. Es hat aber keinen Einfluss auf meine Ausbildungswahl. Software Entwickeln ist das was ich machen möchte, es macht mir spaß. Besonders in einem Kreis solcher kompetenten Leute lernen zu können ist etwas besonderes für mich. Die Mitarbeiter sind auch super kollegial, man kann sowohl zusammen Lachen als auch ernste konstruktive Diskussionen führen, oder in der Pause ein wenig plauder. Fast wie eine kleine Familie. Aber in meinen Augen ist die Ausbildungssituation durch meinen Chef auf Dauer nicht tragbar und führt sicher zu keinem vernünftigen Ausbildungsabschluss. Aber vielleicht bin ich auch nur einfach zu ichbezogen, dass alles gehört einfach zur ausbildung dazu und ist im Rahmen?

Wäre für eine Einschätzung der Situation und für Ratschläge wie ich aus eurer Sicht reagieren sollte/könnte dankbar.

MfG

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