Hallo,
Ich bin 16 und steck grad in ner totalen Krise...
Klar, die meisten werden jetzt denken: Jaja, Pubertät und so, das vergeht wieder...
Deshalb solltet ihr von mir etwas wissen:
Mit 14 wurden bei mir verschiedene chronische Erkrankungen diagnostiziert. Die vorhergegangenen 14 Jahre waren perfekt. Ich war die perfekte Tochter, Leistungssportlerin, Musikerin, immer sehr gut in der Schule ohne zu lernen, ...
Dann verschlechterte sich mein Gesundheitszustand sehr schnell sehr dramatisch. Im Zeitraum von November 2011 bis Januar 2012 wurden 3 verschiedene Erkrankungen festgestellt, von denen keine besonders angenehm ist, im Gegenteil: Es gibt öfters Tage (speziell Nächte) in denen ich vor Schmerzen nicht mehr weiß wie weiter, ich kann mich nicht bewegen, ich kann nicht mehr richtig atmen, nicht mehr richtig denken. und ich kann keine Schmerzmittel dagegen nehmen, da diese die Organe nur noch weiter schädigen würden...
Abgesehen von diesen Absackern, liefen die ersten 4 Monate nach den Diagnosen gesundheitlich relativ gut, die Medikamente schienen anzuschlagen, nur zu Hause wurde es richtig schlimm... Ich hatte erwartet, dass meine Eltern mich in den Arm nehmen würden, mir sagen würden "Hey, wir schaffen das, das wird schon wieder"... Doch es kam nie etwas dergleichen, sie ließen mich mit meiner Unsicherheit, meiner Angst und den Schmerzen alleine. Sie sahen mir nicht mehr in die Augen, redeten mit Bekannten nicht mehr über mich, ich durfte nicht mehr am Tisch mit ihnen essen, abends saß ich alleine in meinem Zimmer und weinte, bis ich einschlief. Meine Eltern bekamen das alles durchaus mit, doch es war ihnen egal, was mich nur noch mehr verletzte. Es war, als wäre mein altes Ich für meine Eltern gestorben, und das, was sie jetzt sahen, schien sie abzustoßen, anzuekeln und war ihnen peinlich, zum 15. und 16. Geburtstag gratulierten sie mir nicht.
Durch die offensichtliche Ablehnung meiner Eltern, begann ich, mich abzuschotten und wollte mich unbedingt abgrenzen. Daraus entwickelte sich eine Essstörung. Ich hungerte mich auf 39kg bei 1,68m runter. Ich war alleine mit mir, meinem Hass auf meine Eltern, auf die Welt, auf mich selbst. Das war in den Sommerferien, die Freunde verreist, viel zu viel Zeit zum Nachdenken. Wie es natürlich (vermutlich auch durch den psychischen Stress) kommen musste, rutschte ich gesundheitlich wieder stark ab, und es zeigte sich, dass die Medikamente nicht wirken würden. Mein Arzt versuchte verschiedene Kombinations-Therapien, keine schlug an. Nach einem missglückten Suizidversuch landete ich schließlich in der Jugendpsychiatrie, die Therapie allerdings war nicht wirklich ein Erfolg. Aufgrund meines schlechten gesundheitlichen Zustands konnte ich die Schule lange nicht besuchen, wodurch ich natürlich wieder zu viel Zeit zum Nachdenken hatte. Nach einem 3/4 Jahr konnte ich dann endlich wieder in die Schule gehen, zwar mit Angst vor der Reaktion der Mitschüler, aber ich war froh, endlich nicht mehr nur zu Hause festzustecken. Die Schule bot Ablenkung, ich wurde (zwar unter neugierigen Blicken und blöden Bemerkungen) in der Klasse wieder gut aufgenommen. Der Zustand zu Hause hat sich allerdings bis heut (nächste Woche 17 Jahre alt) nicht mehr geändert. Ich bin nur noch bei meinen Eltern zum Schlafen, fühle mich nirgends zu Hause, gehöre nirgendwo wirklich hin. Der schönste Ort für mich ist die Schule, und das sagt ja wohl schon alles...
Gesundheitlich geht es gerade so, dass ich die Schule besuchen kann, danach aber völlig geplättet bin, nachts nicht schlafe, da ich mit Schlafstörungen zu kämpfen habe. Sobald ich denke, es könnte wieder aufwärts gehen, kommt ein neuer Schlag obendrauf, Todesfälle (meine Oma 2011, mein Opa 2012, mein Bruder 2012, die andere Oma 2013), eine weitere Erkrankung (mittlerweile bin ich bei 6), ...
Ich habe natürlich schon versucht, mit meinen Eltern über alles zu sprechen, alleine, mit meinem Therapeuten (zu dem ich seit 2 Jahren gehe), mit meinen Ärzten zusammen, alles erfolglos. Außer meiner Erzeugerfraktion habe ich keine Verwandten mehr, also quasi keine Familie mehr, niemanden zum reden.
Im Moment habe ich einfach alle Lebenslust verloren, ich bin nur am kämpfen, ich will es allen beweisen, dass man immer wieder aufstehen kann, egal was passiert, doch langsam sind die Kraftreserven erschöpft, nach 3 Jahren Dauerkampf. Ich weiß jetzt einfach nicht mehr was ich machen soll, und musste mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben, jetzt fühl ich mich leichter...
Danke fürs lesen, für kluge Ratschläge wäre ich dankbar...
Liebe Grüße
Julie
Ich bin 16 und steck grad in ner totalen Krise...
Klar, die meisten werden jetzt denken: Jaja, Pubertät und so, das vergeht wieder...
Deshalb solltet ihr von mir etwas wissen:
Mit 14 wurden bei mir verschiedene chronische Erkrankungen diagnostiziert. Die vorhergegangenen 14 Jahre waren perfekt. Ich war die perfekte Tochter, Leistungssportlerin, Musikerin, immer sehr gut in der Schule ohne zu lernen, ...
Dann verschlechterte sich mein Gesundheitszustand sehr schnell sehr dramatisch. Im Zeitraum von November 2011 bis Januar 2012 wurden 3 verschiedene Erkrankungen festgestellt, von denen keine besonders angenehm ist, im Gegenteil: Es gibt öfters Tage (speziell Nächte) in denen ich vor Schmerzen nicht mehr weiß wie weiter, ich kann mich nicht bewegen, ich kann nicht mehr richtig atmen, nicht mehr richtig denken. und ich kann keine Schmerzmittel dagegen nehmen, da diese die Organe nur noch weiter schädigen würden...
Abgesehen von diesen Absackern, liefen die ersten 4 Monate nach den Diagnosen gesundheitlich relativ gut, die Medikamente schienen anzuschlagen, nur zu Hause wurde es richtig schlimm... Ich hatte erwartet, dass meine Eltern mich in den Arm nehmen würden, mir sagen würden "Hey, wir schaffen das, das wird schon wieder"... Doch es kam nie etwas dergleichen, sie ließen mich mit meiner Unsicherheit, meiner Angst und den Schmerzen alleine. Sie sahen mir nicht mehr in die Augen, redeten mit Bekannten nicht mehr über mich, ich durfte nicht mehr am Tisch mit ihnen essen, abends saß ich alleine in meinem Zimmer und weinte, bis ich einschlief. Meine Eltern bekamen das alles durchaus mit, doch es war ihnen egal, was mich nur noch mehr verletzte. Es war, als wäre mein altes Ich für meine Eltern gestorben, und das, was sie jetzt sahen, schien sie abzustoßen, anzuekeln und war ihnen peinlich, zum 15. und 16. Geburtstag gratulierten sie mir nicht.
Durch die offensichtliche Ablehnung meiner Eltern, begann ich, mich abzuschotten und wollte mich unbedingt abgrenzen. Daraus entwickelte sich eine Essstörung. Ich hungerte mich auf 39kg bei 1,68m runter. Ich war alleine mit mir, meinem Hass auf meine Eltern, auf die Welt, auf mich selbst. Das war in den Sommerferien, die Freunde verreist, viel zu viel Zeit zum Nachdenken. Wie es natürlich (vermutlich auch durch den psychischen Stress) kommen musste, rutschte ich gesundheitlich wieder stark ab, und es zeigte sich, dass die Medikamente nicht wirken würden. Mein Arzt versuchte verschiedene Kombinations-Therapien, keine schlug an. Nach einem missglückten Suizidversuch landete ich schließlich in der Jugendpsychiatrie, die Therapie allerdings war nicht wirklich ein Erfolg. Aufgrund meines schlechten gesundheitlichen Zustands konnte ich die Schule lange nicht besuchen, wodurch ich natürlich wieder zu viel Zeit zum Nachdenken hatte. Nach einem 3/4 Jahr konnte ich dann endlich wieder in die Schule gehen, zwar mit Angst vor der Reaktion der Mitschüler, aber ich war froh, endlich nicht mehr nur zu Hause festzustecken. Die Schule bot Ablenkung, ich wurde (zwar unter neugierigen Blicken und blöden Bemerkungen) in der Klasse wieder gut aufgenommen. Der Zustand zu Hause hat sich allerdings bis heut (nächste Woche 17 Jahre alt) nicht mehr geändert. Ich bin nur noch bei meinen Eltern zum Schlafen, fühle mich nirgends zu Hause, gehöre nirgendwo wirklich hin. Der schönste Ort für mich ist die Schule, und das sagt ja wohl schon alles...
Gesundheitlich geht es gerade so, dass ich die Schule besuchen kann, danach aber völlig geplättet bin, nachts nicht schlafe, da ich mit Schlafstörungen zu kämpfen habe. Sobald ich denke, es könnte wieder aufwärts gehen, kommt ein neuer Schlag obendrauf, Todesfälle (meine Oma 2011, mein Opa 2012, mein Bruder 2012, die andere Oma 2013), eine weitere Erkrankung (mittlerweile bin ich bei 6), ...
Ich habe natürlich schon versucht, mit meinen Eltern über alles zu sprechen, alleine, mit meinem Therapeuten (zu dem ich seit 2 Jahren gehe), mit meinen Ärzten zusammen, alles erfolglos. Außer meiner Erzeugerfraktion habe ich keine Verwandten mehr, also quasi keine Familie mehr, niemanden zum reden.
Im Moment habe ich einfach alle Lebenslust verloren, ich bin nur am kämpfen, ich will es allen beweisen, dass man immer wieder aufstehen kann, egal was passiert, doch langsam sind die Kraftreserven erschöpft, nach 3 Jahren Dauerkampf. Ich weiß jetzt einfach nicht mehr was ich machen soll, und musste mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben, jetzt fühl ich mich leichter...
Danke fürs lesen, für kluge Ratschläge wäre ich dankbar...
Liebe Grüße
Julie