Hallo,
Ich hab schon früher mal bisschen was über meine Kindheit und meine Familie erzählt - wenn es von Bedeutung war.
Das Problem momentan ist folgendes: Ich bin 19, Schülerin, wohne bei meiner Tante in einem ererbten Haus in meiner Heimatstadt.
Mein Vater hat meine Tante seit Oktober, als ich hier eingezogen bin, dreimal verklagt, dreimal ging es um unterschiedliche Sachverhalte, die das Haus betreffen, das zur Hälfte meinem Vater gehört. Ich selbst prozessiere gegen meinen Vater, weil er sich weigert, den Unterhalt zu zahlen, der mir zusteht und ich mich momentan entscheiden kann, ob ich Duschen oder essen will. Ich bin in der Woche gern sauber, aber dafür kann ich am Wochenende frühstücken. (Das ist jetzt leicht überspitzt dargestellt, aber ich komme eben mit dem Geld nicht aus, das mir zur Verfügung steht.) Das alleine ist mir schon peinlich genug, aber es führt eben kein Weg daran vorbei. Sonst sitze ich auf der Straße.
Laut Amtsgericht wird mein Vater mit nichts davon durchkommen, weil meine Tante im Recht ist, allerdings ziehen sich die Verhandlungen um die Erbengemeinschaft, die das Ganze erst angestoßen haben, jetzt noch ewig hin.
Parallel sind meine Ängste, die ich eine ganze Zeit lang ziemlich gut im Griff hatte, wieder schlimmer geworden, ich musste wieder in Therapie und hab auch sonst so das volle Neurosenprogramm, von dem ich vor 5 Monaten noch als "geheilt" galt.
Deshalb liegen mir meine engen Freunde, meine Tante und ihr Partner in den Ohren, dass ich meine Eltern anzeigen soll.
Wirklich, außer dem Namen verbindet mich nichts mehr mit ihnen, im Gegenteil, ohne sie hätte ich all diese Probleme gar nicht. Trotzdem habe ich Hemmungen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, denn ich könnte sie nicht nur wegen körperlicher und seelischer Misshandlung und Freiheitsentzug anzeigen, sondern kenne auch ein "Berufsgeheimnis" von meinem Vater, das die Staatsanwaltschaft interessieren würde, dazu gibt es Zeugen und Beweise.
Meine Therapeutin glaubt, dass das meinem "Seelenheil" wohl ganz guttun würde, weil ich mit meiner Vergangenheit dann nicht mehr alleine bin. Meine Freunde, besonders die, die damals aus nächster Nähe die ganzen Probleme miterlebt haben, würden meine Eltern offenbar irgendwie gern bluten sehen, meine Tante meint, die Anzeige würde den Prozess wegen des Hauses beschleunigen.
Aber ich habe leider einen großen Nachteil dabei. Ich kann meiner Familie nicht in den Rücken fallen. Die sollen tun, was sie wollen und für richtig halten, aber ich kann nicht mein eigen Fleisch und Blut in den Gerichtssaal zerren. Ich weiß, was sie erwartet, wenn sie schuldig gesprochen werden, ich weiß auch nicht, wieso ich ihnen das nicht wünschen kann, aber ich kann ihnen das nicht antun.
Ich befinde mich also in der Zwickmühle. Ich kann jetzt so weitermachen wie bisher und hoffen, dass ich meine Neurosen wieder in den Griff kriege, wie früher und dass die Verhandlungen gegen meine Tante bald eingestellt werden. Ich kann also die Hände in den Schoß legen und mich feige verkriechen wie ich es mein Leben lang getan habe. Oder ich stehe für mich und meine restliche Familie auf, riskiere dabei aber einen ethischen Konflikt, den ich vielleicht nie mit mir selbst werde ausmachen können. Wahl zwischen Pest und Cholera.
Was soll ich machen?
Ich hab schon früher mal bisschen was über meine Kindheit und meine Familie erzählt - wenn es von Bedeutung war.
Das Problem momentan ist folgendes: Ich bin 19, Schülerin, wohne bei meiner Tante in einem ererbten Haus in meiner Heimatstadt.
Mein Vater hat meine Tante seit Oktober, als ich hier eingezogen bin, dreimal verklagt, dreimal ging es um unterschiedliche Sachverhalte, die das Haus betreffen, das zur Hälfte meinem Vater gehört. Ich selbst prozessiere gegen meinen Vater, weil er sich weigert, den Unterhalt zu zahlen, der mir zusteht und ich mich momentan entscheiden kann, ob ich Duschen oder essen will. Ich bin in der Woche gern sauber, aber dafür kann ich am Wochenende frühstücken. (Das ist jetzt leicht überspitzt dargestellt, aber ich komme eben mit dem Geld nicht aus, das mir zur Verfügung steht.) Das alleine ist mir schon peinlich genug, aber es führt eben kein Weg daran vorbei. Sonst sitze ich auf der Straße.
Laut Amtsgericht wird mein Vater mit nichts davon durchkommen, weil meine Tante im Recht ist, allerdings ziehen sich die Verhandlungen um die Erbengemeinschaft, die das Ganze erst angestoßen haben, jetzt noch ewig hin.
Parallel sind meine Ängste, die ich eine ganze Zeit lang ziemlich gut im Griff hatte, wieder schlimmer geworden, ich musste wieder in Therapie und hab auch sonst so das volle Neurosenprogramm, von dem ich vor 5 Monaten noch als "geheilt" galt.
Deshalb liegen mir meine engen Freunde, meine Tante und ihr Partner in den Ohren, dass ich meine Eltern anzeigen soll.
Wirklich, außer dem Namen verbindet mich nichts mehr mit ihnen, im Gegenteil, ohne sie hätte ich all diese Probleme gar nicht. Trotzdem habe ich Hemmungen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, denn ich könnte sie nicht nur wegen körperlicher und seelischer Misshandlung und Freiheitsentzug anzeigen, sondern kenne auch ein "Berufsgeheimnis" von meinem Vater, das die Staatsanwaltschaft interessieren würde, dazu gibt es Zeugen und Beweise.
Meine Therapeutin glaubt, dass das meinem "Seelenheil" wohl ganz guttun würde, weil ich mit meiner Vergangenheit dann nicht mehr alleine bin. Meine Freunde, besonders die, die damals aus nächster Nähe die ganzen Probleme miterlebt haben, würden meine Eltern offenbar irgendwie gern bluten sehen, meine Tante meint, die Anzeige würde den Prozess wegen des Hauses beschleunigen.
Aber ich habe leider einen großen Nachteil dabei. Ich kann meiner Familie nicht in den Rücken fallen. Die sollen tun, was sie wollen und für richtig halten, aber ich kann nicht mein eigen Fleisch und Blut in den Gerichtssaal zerren. Ich weiß, was sie erwartet, wenn sie schuldig gesprochen werden, ich weiß auch nicht, wieso ich ihnen das nicht wünschen kann, aber ich kann ihnen das nicht antun.
Ich befinde mich also in der Zwickmühle. Ich kann jetzt so weitermachen wie bisher und hoffen, dass ich meine Neurosen wieder in den Griff kriege, wie früher und dass die Verhandlungen gegen meine Tante bald eingestellt werden. Ich kann also die Hände in den Schoß legen und mich feige verkriechen wie ich es mein Leben lang getan habe. Oder ich stehe für mich und meine restliche Familie auf, riskiere dabei aber einen ethischen Konflikt, den ich vielleicht nie mit mir selbst werde ausmachen können. Wahl zwischen Pest und Cholera.
Was soll ich machen?