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Warum tu ich mir das an?

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Ich weiß echt nicht, was zurzeit mit mir los ist. Während mein Leben jetzt endlich mal interessant wird, ist mein Alltag nurnoch von Ängsten, Selbstzweifel und anderen Charakterschwächen geprägt. Das mach mich nicht nur total fertig sondern das führt auch ganz langsam dazu, dass sich meine Situation stetig verschlechtert.

Kurz zu mir:
Ich bin 18 Jahre alt und wurde mein ganzes Leben nur auf ein 0815-Dasein in einem typischen "9 to 5 Job" vorbereitet. Sowohl damalige Freunde als auch meine Familie haben mich durchgehend in diese Richtung gelenkt und mir eingeredet, dass das perfekt zu mir passen würde. Als ich nach der Realschule dann (gott sei dank) keine Ausbildung gefunden habe, bin ich auf die Fachoberschule gegangen (gegen den Willen meiner Mutter). Statt dein künstlerischen Zweig zu nehmen, der mich echt interessiert hat, hab ich mich damals natürlich zum technischen Zweig überreden lassen, weil meine Mutter meinte, dass das besser für mich wäre. Die letzten 2 Jahre hab ich mich dann mit schlechten Noten irgendwie Überwasser gehalten und vor ca 1 Jahr wurde mir dann klar, dass es so nicht weitergehen kann. Ich wollte endlich mehr aus meinem Leben machen und nichtmehr einfach so vor mich hinleben, obwohl mir andere natürlich davon abrieten. Damals hab ich beschlossen, dass ich ein Filmstudium machen will und somit sind wir auch schon im jetzt angekommen.

Mein derzeitiger Plan ist es, ein 6-monatiges Praktikum zu machen (um die Zugangsvoraussetzungen zu erfüllen) und mich bis zum Bewerbungsschluss fürs Wintersemester 2015 (in 7-10 Monaten) extrem auf die Eignungsprüfungen vorzubereiten. Sollte ich dann eine Zusage erhalten haben, würde ich auch sofort in die neue Stadt ziehen und bis zum Studienbeginn jobben. Eigentlich kein schlechter Plan wie ich finde .. leider stellt sich bei all dem etwas quer: Mein Charakter. Das hört sich jetzt bestimmt erstmal komisch an, aber leider bin ich mir grade wirklich der größte Feind.

Ich schaff es einfach nicht, positive Gedanken zu fassen und an mich selbst zu glauben. Jedesmal wenn ich an meinen Weg denke, der sicherlich nicht der Einfachste wird, fühl ich mich wie gelähmt. Statt mich auf die Dinge zu konzentrieren, die ich machen könnte um Positives zu erzielen, denke ich ständig nur daran, dass ich doch sowieso versagen werde. Es ist auch nicht selten der Fall, dass ich mal kurz an mein Ziel denke und dann den Drang zum Weinen spühre. Eigentlich freu ich mich auf alles, sowohl den Weg als auch das Ziel, und trotzdem ergreift mich ständig irgendeine Angst, die es mir "unmöglich" macht, die nächsten Schritte zu gehen.
Oft ist es auch so, dass ich plötzlich ohne irgendeinen Grund weinen will. Egal was ich grade mache und wie guts mir kurz davor noch ging, manchmal kommt plötzlich aus dem Nichts dieser Moment, abdem mich die Tränen überweltigen und das, obwohl ich eigentlich noch nie jemand war, der weint. Wenn ich so zurückdenke hatte ich das letzte mal wirklich geweint, als meine letzte Freundin schluss gemacht hat .. und das war vor 3 Jahren. Ich weiß echt nicht, woher das kommt.

Das fehlende Selbstvertrauen würde ich damit begründen, dass mir im Leben bisher noch nie wirklich schwere Aufgaben zugewiesen wurden. Jedesmal, wenn eine Schwierigkeit auf mich zukam, konnte ich diese an meine Mutter weitergeben weil ich damals der Meinung war, dass sie besser wisse was gut für mich sei. Ich hatte nie große Taten vollbringen müssen und jetzt? Jetzt hab ich einen Weg gewählt der mich dazu zwingt, endlich aus meinem Nest zu kommen und was aus mir zu machen .. leider seh ich in mir nur noch nicht diesen Kämpfer, der in der Lage ist das alles zu überstehen. Vor allem, weil mein Weg sicherlich nicht der normale/sichere ist.
Da könnte dann auch das nächste Problem aus meiner Kindheit kommen: Meine Mutter hat mir bisher bei all meinen Träumen erzählt, dass diese nur unrealistische "Kindheitsspinnereien" wären. Das hat sie gemacht als ich klein war und das macht sie auch heute noch. In ihren Augen besteht keine Möglichkeit, dass ich es mal zu was bringen könnte das außerhalb der Tätigkeiten in ihrem bisherigen Umfeld lag. "Auf eine Filmschule gehen .. pah .. dann kannst du dir ja jetzt schonmal ein paar Kartons basteln und später betteln gehen. Geh lieber den sicheren Weg, wie es bisher jeder aus unsrer Familie gemacht hat", hör ich sie ständig sagen. Darin könnte also auch der Grund für meine ständige Angst liegen. Ich mein ich hab jetzt schon mit meinem Selbstvertrauen zu kämpfen.. jetzt bewege ich mich aber auchnoch auf einem "unrealistischen" Weg. Wie soll ich da an mich glauben können?

Was dabei aber absolut komisch ist: Diese Zweifel stellen sich nur ein, wenn es um mich geht. Sofbald ich jemanden höre, der erzählt wie schwer es sei seine Ziele zu erreichen bzw. wie gerne die Person doch seinem/ihrem Traum nachgehen würde, bin ich Feuer und Flamme der Person zu helfen. Von Aufmunterungs- und Motivationssprüchen bis hin zu Tipps, wie die Person ihre Ängste überwinden kann, ist da alles dabei. Wenn ich jemand anderen höre, der mir von seinen großen Zielen erzählt, hab ich absolut keine Zweifel darin, dass die Person das nicht schaffen könnte. Warum auch? Es gibt so viele Möglickeiten was zu bewegen und sollte mal was falschlaufen? Egal, sowas passiert. Wie heißts ja so schön: "Hinter jedem erfolgreichen Mann sind ettliche erfolglose Jahre". Kommt es dann aber zu meiner Situation, dann seh ich überall nur irgendwelche Straßensperren. Dinge, die für mich einfach unüberwindbar sind, und es praktisch unmöglich machen, dass ich etwas erreichen kann. Und dabei mach ich aus der Mücke dann eben einen Elefanten. Da liegt der Anruf beim Unternehmen oder der Filmschule schonmal auf dem schmalen Grat zwischen einem "erfolgreichen Leben" und dem "sozialen Absturz ohne Rückkehr".

Ich weiß nicht was ich dagegen machen soll und warum ich mir sowas antu. Ich weiß, dass ich (und jeder andere Mensch auch) alles erreichen kann wenn ich nur genug Arbeit/Zeit investiere und unnötiges aus meinem Leben streiche, trotzdem hab ich keinen Funken Hoffnung in meine Zukunft. Ich weiß nicht woher das kommt, immerhin glaub ich an andere doch auch ohne nur mit der Wimper zu zucken .. warum kann ich das bei mir nicht auch machen?

Ich weiß, mein Problem klingt vielleicht etwas lächerlich wenn man bedenkt, dass viele hier im Forum ständig an Selbstmord denken, trotzdem hat es eine riesen Bedeutung in meinem Leben. Wenn ich nämlich nicht bald an mich glaube, meine Ängste bekämpfe und anfange, die richtigen Dinge zu unternehmen, dann verbau ich mir bald die besten Chancen und wer weiß? Vielleicht bin ich dann in ein paar Monaten auch in einer Situation, beider Selbstmord eine nennenswerte Alternative wäre und da will ich (nicht wieder) hin..

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