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Das Leben als Single erdrückt mich, der Wunsch nach Liebe kontrolliert mein Leben

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Hey,

ich lese schon länger in diesem Forum und habe vor einiger Zeit bereits einen Beitrag als Gast geschrieben, allerdings finde ich den nun nicht mehr wieder und habe mich daher entschlossen mich vollständig anzumelden. Kurz zu meiner Person: Ich bin männlich, 18 Jahre alt und schließe dieses Jahr die Schule als Abiturient ab. In meiner Familie ist alles soweit in Ordnung, allerdings gibt es ein anderes Problem, das mich seit einiger Zeit ziemlich niederdrückt und mich stark belastet, wie ihr im Threadtitel schon lesen konntet.
Seit einiger Zeit quält mich er Wunsch nach einer festen Freundin; nach Geborgenheit, nach Liebe, nach Nähe, nach Zärtlichkeit. Früher war ich in der Schule eher der Außenseiter, bis vor fünf Jahren war ich stark übergewichtig, hatte nur eine kleine Anzahl an Freunden und lebte in einer Scheinwelt, die nur aus einem Onlinespiel bestand. Freunde, die ich in der Schule kennen gelernt habe, habe ich nur dank dieses Spiels kennen gelernt. Analog haben wir uns zwar auch ab und zu getroffen, allerdings lebte ich weiter in dieser Scheinwelt. Von den Mädchen wurde ich in dieser Zeit nur milde belächelt, sie fanden mich eher lustig oder "uncool" als attraktiv oder nett. Mein damals bester Freund hat in dieser Zeit seine erste Freundin bekommen und dadurch mit dem Onlinespiel aufgehört, sodass ich dort nur noch alleine unterwegs war oder mit Leuten gespielt habe, die ich nur flüchtig kannte oder die verteilt über den ganzen Erdball wohnten. Irgendwann begann ich mich dann zu fragen, was in meinem Leben schief läuft und schnell identifizierte ich dann mein Hobby und mein Aussehen als Hauptgrund, sodass ich mich zu ändern begann. Ich hörte mit dem Spielen fast komplett auf, machte sehr viel Sport, begann mich gesund zu ernähren und nahm einiges an Gewicht ab. Dadurch erhoffte ich mir Anerkennung und Liebe, so, wie es einige meiner Freunde in dieser Zeit wie von selbst bekamen. Allerdings erfüllten sich diese Erwartungen nicht. Zwar hatte ich vor allem zwischen 2012 und heute ein paar "Liebeleien", wenn man das überhaupt so nennen kann, allerdings hielten diese nicht lange und erfüllten nicht einmal annähernd meinen Traum von einer festen Beziehung; dem Gefühl jemanden zu haben, der immer für einen da ist, der einem sowohl geistige, als auch körperliche Nähe gibt. Ich bin fest davon überzeugt bzw. weiß ich es sogar von Klassenkameraden, dass auch sie solche Gefühle haben, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Das Leben kommt mir Tag für Tag sinnlos vor, alles hat keine Reize mehr für mich, konzentriert etwas zu lesen, eine Sendung zu schauen oder auch mal wieder eine Runde zu spielen scheint für mich nahezu unmöglich Sobald ich einer derartigen Aktivität nachgehe, verliere ich schnell die Konzentration, lege das Buch, die Fernbedienung oder die Tastatur zur Seite und gebe mich wieder voll dem Verlangen und dem Selbstmitleid hin. Zwar kann ich mich noch aufraffen, für meine Mutter einkaufen zu fahren oder mich selbst ins Auto zu setzen um einfach mal eine Runde zu fahren und "abzuschalten", allerdings kostet mich das Teilweise Überwindung und die Gedanken verfolgen mich auf Schritt und Tritt wie ein Schatten, egal wo ich hingehe oder hinfahre; ich denke dann daran, wie schön es wäre, wenn "sie" jetzt neben mir sitzen würde und dann erscheint die Autofahrt oder der Spaziergang wieder nichtig. Ähnlich verhält es sich bei Aktivitäten mit Freunden, wenn wir ins Kino, Schwimmen oder einen Kaffee trinken gehen, möchte ich schnell wieder weg und werde teilweise etwas nervös, gerade, wenn ich dann in der Innenstadt glückliche Paare in meinem Alter sehe und mir dann wieder vorstelle, wie es wäre "wenn...". Aus dem selben Grund meide ich auch Familienfeiern und solche sozialen Aktivitäten, lieber setze ich mich dann mit meinen Freunden in den Keller und feier dort unter uns Jungs, denn dann kann ich die Probleme wenigstens für einen kurzen Zeitraum vergessen. Ansonsten blase ich wie heute Trübsal, freue mich schon wieder aufs Schlafen, nur, um dann am nächsten Morgen mit diesen Gedanken wieder aufzustehen und den Tag nach dem selben Schema zu verbringen. Zwar arbeite ich vormittags und abends hin und wieder, aber auch das lenkt mich nicht ab und ich wäre am liebsten wieder zuhause und hätte meine Ruhe. Das Leben scheint mir einfach so leer, monoton, blass, sinnlos, reizlos oder wie auch immer man das nennen möchte. Auch wenn ich NOCH NIE ernsthaft über Suizid nachgedachte habe (das möchte ich an dieser Stelle betonen!!!), wünschte ich mir trotzdem manchmal, ich wäre tot oder könnte nur für ein paar Stunden aus dieser Welt treten oder gefühlslos sein, da es manchmal schlichtweg unerträglich ist. Wenn ich den Text den ich gerade verfasst habe noch einmal durchlese, macht es mich noch trauriger, denn vorher war ich ein Mensch, der sehr lebensfroh und hoffnungsvoll war (bzw. im Inneren es immer noch ist), denn ich weiß wie es ist, gute Freunde zu haben, lustigen Aktivitäten nachzugehen, ein Hobby zu haben, in dem man voll aufgeht und das einem sehr viel bedeutet, aber eben auch wie es sich anfühlt gern gehabt und geliebt zu werden, was eben auf der einen Seite das schönste Gefühl ist, wenn es wahr wird, aber das wohl schrecklichste ist, wenn man es vermisst, wie ich es gerade tue. Auch wenn das alles meine Grundstimmung bildet, gibt es Tage, an denen es mir gut geht, denn in Moment habe ich mich in ein Mädchen verguckt, mit dem ich auch ab und zu schreibe und mit dem ich mich hin und wieder auch treffe. Wenn es "gut läuft", fühle ich mich wie ausgewechselt, ich bin gut drauf, mache, was mir Spaß macht und fühle mich so wie früher, da hat meine Mutter mich sogar schon einmal gefragt was mit mir los sei, da ich soviel Lebensfreude ausstrahle. Wenn ich dann allerdings wieder die "kalte Schulter" gezeigt bekomme oder mitbekomme, dass von ihrer Seite kein wirkliches Interesse besteht, ist der Tag gelaufen und ich verfalle wieder in dieses Muster herein, das ich in oben so gut wie möglich beschrieben habe, das Kartenhaus, das ich mir davor aus Hoffnung zusammen gebaut habe, fällt wieder zusammen. Verdammt, ich möchte das einfach nicht mehr, ich möchte einfach einmal wieder richtig leben können, unabhängig von der Liebe. Aber auch wenn ich mich für ein paar Stunden gut fühle, zieht es mich wieder so stark herunter, wenn ich daran denke, wie schön es wäre, wenn "sie" jetzt neben mir sitzen oder neben mir im Bett liegen würde. Auf der einen Seite weiß ich zwar, dass das typisch für mein Alter ist und es im Grunde ja nur eine Art des Liebeskummers ist, allerdings finde ich die Intensität einfach heftig, mit der das Ganze mein Leben kontrolliert und es eben von dieser Liebe abhängig macht. Ich möchte mich nicht mehr in dem ganzen Selbstmitleid ertränken, ich möchte einfach wieder leben, weiß aber nicht wie, denn gegen diese ganzen Gefühle bin ich meist machtlos. Es kostet mich unnötig viel Lebenskraft und vor allem Lebensfreude.

Was kann ich gegen diese Gefühlskrise tun? Wie kann ich "alleine" zufrieden(er) werden? Was kann ich gegen diese unangenehmen Gedanken und Gefühle wie Eifersucht, Neid oder Sinnlosigkeit tun? Hilft es, sich Standbeine im Leben aufzubauen wie neue Hobbys oder vielleicht einen richtigen Sport, bei dem man Frust und dergleichen abbauen kann (muss hier noch ganz ehrlich sagen, dass ich im Moment größtenteils nur zuhause sitze und nichts tue oder Fernsehen schaue)? Sind diese Gefühle und Gedanken normal für Jugendliche in meinem Alter oder sollte ich mir da ernsthaftere Gedanken machen? Ich finde es so schade, dass die letzten Jahre wie eine Illusion an mir vorbei gezogen sind und möchte einfach selbstständiger werden und sagen können, ich kann auch ohne eine Freundin mein Leben ganz gut ausfüllen. Es ist ja letztendlich auch der Sinn des Menschen eine Familie zu gründen, aber gerade in meinem Alter gibt es doch auch so viele andere Dinge, die das Leben lebenswert machen können oder nicht? Ich bin mir da einfach so unsicher, weiß nicht, wo ich stehe, was ich tun kann und wie sich das alles entwickeln wird. Die Vorstellung daran, noch vier oder fünf Jahre Single zu sein, erscheint mir unerträglich und diese Gedanken machen mir auch wahnsinnige Angst. Bitte helft mir und gebt mir Tipps, wie ich aus dieser Krise heraus kommen kann. Nun habe ich Euch die Ohren genug vollgeheult, ich würde mich einfach über einen Ideen- und Meinungsaustausch mit euch freuen und auch gerne andere kennen lernen, die vielleicht gerade den selben Kram durchmachen oder ähnliche Erfahrungen besitzen.

Vielen Dank und liebe Grüße! :( :)

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