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Homosexueller Zwangsgedanke, aber warum?

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Hallo,

ich habe bereits in anderen Foren diesen Text gepostet (gestern), allerdings noch keine Antwort und wie das halt so ist, wenn man aufgewühlt ist, will man sofort Antworten, Tipps, Beistand, Sicherheit..
Eins vorweg, ich fühle mich zurzeit nicht gut, habe wenig Hunger und auch wenig Lust und Kraft, irgendwas zu tun. Erschreckt nicht von diesem langen Text, aber alles was mich dazu bewegt hab ich niedergeschrieben.

Zu mir: Ich bin 24 Jahre alt, männlich und will meinen Problemen auf den Grund gehen und versuche mal meine Gedanken zu ordnen.

Seit ein paar Tagen beschäftigt mich das Thema, ob ich homosexuell bin oder nicht. Es kam plötzlich und wühlte mich vollkommen auf, es ist seitdem immer mal wieder stärker und mal wieder nicht. Die stärkeren Phasen sind eine Katastrophe. Ich habe mich dazu gezwungen, ernsthaft darüber nachzudenken, ob ich mich zu Männern hingezogen fühle, wie es wäre, mit einem Mann zusammen zu sein und eine emotionale Beziehung zu führen oder richtigen Sex zu haben. Ich hatte im Jugendalter auch mal sexuellen Kontakt zu einem anderen Junge, aber nicht mehr als Küssen und sich gegenseitig berühren, wobei ich dass da dann auch nicht sonderlich lange reizvoll fand, sondern eher abstoßend. In den späteren Jahren habe ich mich auch ab und zu mit ihm per Chat über schmutzige Gedanken ausgetauscht, aber auch da kam mir das nicht richtig vor, beziehungsweise nach meiner Befriedigung habe ich daran keinen Gedanken mehr verschwendet, es ging mir nur um meine Befriedigung.

Doch nun wie oben beschrieben, die pausenlosen Gedanken ob ich homosexuell bin oder nicht, und ich bin der Meinung, dass ich es nicht bin. Ich finde nichts reizvolles daran, ich kann es mir nicht vorstellen und habe mich auch noch nie in einen Jungen/Mann verliebt. Ich habe mich in den letzten Tagen auch, wie auch andere Forumsteilnehmer, gezwungen, Männer "abzuchecken" und bin leicht panisch geworden, dass was sein könnte, aber ich fühle da nichts. Ich fühle mich zu Frauen hingezogen und habe instinktiv die Fühler nach Mädchen ausgestreckt und hatte auch schon die ein oder andere Beziehung mit einem Mädchen, die letzte und längste, wo ich dachte, dass sei auch die Liebe meines Lebens(wie man halt so ist, wenn man noch 18,19 ist) endete hart und schmerzvoll. Und hier tut sich mir die Frage auf, warum ich dann dennoch von diesem Gedanken verfolgt werde, ich könnte schwul sein, obwohl ich davon überzeugt bin, dass ich eine Frau an meiner Seite haben möchte... Ich muss mir doch nicht einreden, dass ich es bin, oder!?

Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Schwule, wenn sie das fühlen, was sie fühlen, dann sollen sie das ruhig tun, das denke ich mir bei dem ein oder anderem (sonderbarem) heterosexuellen Paar auch , aber es ist mir egal.
Doch ich möchte nun meinem Gedankenteufel auf den Grund gehen. Hier möchte ich mehrere Dinge darstellen, die meiner Meinung nach Einfluss darauf haben.
Zum einen ist es nicht das erste Mal, dass mich zwanghafte Gedanken verfolgen. Eigentlich bin ich ein ziemlich zwanghafter Mensch. Das mit der Homosexualität ist irgendwie nur die neueste Form. Natürlich fällt mir jetzt kein konkretes Beispiel ein, der Klassiker, aber ich bin oft am Nachdenken und Grübeln, warum etwas so ist, wie es ist und warum mich der Gedanke nicht loslässt, obwohl man eigentlich weiß, dass es in der Realität nicht so ist? In diesen Grübelphasen versinke ich in meiner eigenen Welt und ziehe mich zurück.

Den ein oder anderen Tick habe ich auch, zum Beispiel, wenn ich das Haus verlasse, muss ich ständig kontrollieren, ob die Türen im Haus auch wirklich geschlossen sind und selbst dann, wenn ich mich versichert habe, bin ich dennoch nicht vollkommen beruhigt. Das gleiche mit Autotüren. Ein weiteres Beispiel ist, dass ich mich ständig oft im Spiegel anschaue und mich betrachte, ob alles passt, ob ich gut aussehe.

Und hier kann ich eigentlich den Bogen zu den nächsten Punkten spannen: Mädels, mein Selbstwertgefühl und ich.
Vielleicht erzähle ich hier als erstes von meiner letzten großen Beziehung. Die Beziehung hatte viele schöne Höhen, wir hatte konkrete Pläne, wie es mit uns nach der Schule weitergehen soll, wo wir zum Studieren hingehen und unsere Zukunft schön ausgemalt. Sie hatte aber auch schreckliche Tiefen in den bissl mehr als zweieinhalb Jahren. Ich muss zugeben, dass ich ein sehr eifersüchtiger Partner war. Ständig wurde ich hier von dem Gedanken verfolgt, dass sie mich betrügt oder betrogen hat (Ah, hier sind vl wieder ZG im Spiel). Sie war (oder ist es vl auch noch immer, habe keinen Kontakt zu ihr) ein offenes Mädchen, dass gerne mal flapsig mit anderen Jungs geredet hat. Das machte mich wahnsinnig, ich habe ihr oft nicht getraut, aber irgendwie haben uns doch immer wieder gefangen. Dann, zwei Tage nachdem wir unsere geplante Uni angesehen haben, hat sie sich getrennt. Die Nacht davor hat sie bei einem befreundeten Spezl übernachtet, nachdem sie mit Freunden in der Disko war. Heute ist sie mit ihm verheiratet, das zweite Kind ist unterwegs und ein Haus haben sie auch gebaut. Die Trennung ist jetzt seit mehr als 3 Jahren her. Viele meiner Freunde und meine Familie haben zu mir gesagt, dass ich froh sein soll, dass ich die nicht mehr an der Backe habe, aber ich muss noch ab und zu an sie denken. Manchmal kommt mir auch der Gedanke, dass ich da jetzt eigentlich sein sollte, mit den Kindern und dem Haus. Ach ja, sie ist auch das erste und einzige Mädl, mit dem ich Sex hatte.

Hier kommen wir zum nächsten Punkt: Mädels im Allgemeinen. Schon seit ich mich für Mädchen interessiere (hat schon in der Grundschule angefangen ), war ich nie der Aufreißer, dem die Mädels zuflogen. Ich bin ein total schüchterner, sensibler Typ, der Probleme hat, Mädchen anzusprechen, die mir gefallen. Irgendwas in mir blockiert und ich traue mich nicht. Außer ich hab mich angetrunken, da ging das schon leichter Auch hab ich oft mit Mädchen rumgeknutscht, zu Sex kam es allerdings nie. Is ja klar, wenn man keinen Mumm hat. Oft habe ich beim Weggehen mich nicht getraut, eine anzuquatschen, obwohl ich mir es vorgenommen habe. Ich gehe mittlerweile auch gar nicht mehr aus. Es hat aber auch nie den Anschein gemacht, dass sich eine für mich interessiert. Außer vielleicht mal die ein oder andere, die mir aber überhaupt nicht gefiel, kommt ja auch vor. Wie gesagt, ich konnte noch nie gut bei einem Mädchen landen und habe oft Körbe bekommen, sei es entweder weil das Mädchen einen Freund hatte oder nicht interessiert war. Vor ein paar Wochen habe ich mich allerdings mal wieder zu einem Date getroffen, ein Mädel hat mich besucht. Aber es hat nicht gefunkt, irgendwie hat das nicht gepasst. Wir haben uns zum Abschied geküsst und ich bekam Herzklopfen und war erregt, aber nicht verliebt. Ich Depp hab ihr dann auch noch später gesagt, dass ich mir eine reine Bettgeschichte mit ihr vorstellen kann (sie sieht nicht schlecht aus), aber das war wohl keine gute Taktik. Irgendwie habe ich nie gute Taktiken im Umgang mit Mädchen.

Und deswegen ist meiner Meinung nach der letzte Punkt davon betroffen: Mein Selbstwertgefühl, mein Selbstbewusstsein. Es ist total im * (Eimer) durch die vielen Enttäuschungen die ich gemacht habe. Ich habe mittlerweile keine Lust und vielleicht auch gar keine Kraft, ein Mädchen anzusprechen, weil ich mir denke, das wird sowieso nix. Ich finde mich selbst eigentlich schon hübsch und schau mich oft im Spiegel an und wundere mich, warum ich keine Aufmerksamkeit von Mädchen bekomme (daher der Spiegetick? Oder bin ich selbstverliebt?). Ich studiere, bin an einer Uni und da sollte man doch mal das ein oder andere mal mit Mädchen ins Gespräch kommen, und dass man von einer begehrt wird. Aber es ist einfach nicht der Fall. Und das ist natürlich deprimierend. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich nur 1,63 m bin und mir das auch oft zu schaffen macht. Oft habe ich das Gefühl, dass ich nicht richtig wahrgenommen werde, weil ich so klein bin und mir es dadurch vielleicht an Wirkung fehlt. Ich habe schon immer darum kämpfen müssen, dass man mir Respekt zollt und ich denke, dass wird auch mein restliches Leben so sein, werde kaum noch in die Höhe schießen

Ihr seht, ich habe mich total in meinem Geschreibe verheddert und wurde sehr ausufernd. Aber die nachfolgenden Gedanken und die Reflexion über mich selbst, haben mir eigentlich nochmal bestätigt, dass ich nicht homosexuell bin. Ich weiß auch nicht, was ich jetzt für Antworten erwarte (ich hoffe, ihr könnt mir überhaupt folgen), aber vielleicht hat es auch einfach mal nur gut getan, meine Gedanken offen und frei aufzuschreiben.

Grüße

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