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Warum werden wir so eingeengt?

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Hey zusammen,

die letzten Monate bestanden für mich (18J, m) eigentlich nur aus extremen Abschlussstress und Selbstfindung. Während ich für Fächer gebüffelt hab (und bis Ende Mai auch noch unmöglich viel lernen sollte) und eigentlich kaum noch Zeit bzw. Nerven für irgendwas hatte, musste ich mir auch die Frage stellen: Was soll aus mir mal werden?

Die Frage hat sich Jahre lang in meinem Kopf gehalten. Während der Realschule wurde mir in der 6ten Klasse die Frage gestellt, welchen "Zweig" ich wählen will .. und nach der 10ten kam die gleiche Frage wieder. In beiden malen hatte ich keine Ahnung, was ich machen will, und unter all dem Druck hab ich mich dann für die falsche Richtung entscheiden lassen. Statt weiterhin meine Kreativität fließen zu lassen hab ich mich für den theoretischen, wissenschaftlichen, mathematischen Weg entschlossen. War ein riesen Fehler aber sowas passiert eben.

Dieses Jahr hab ich mir wieder die Frage gestellt, was ich denn nach der Fachoberschule machen will. Ich hab echt lange überlegt und jeder meinte immer: "Folg deinem Herzen und mach was dich glücklich macht". Ich wusste lange einfach nichtmehr, was ich wirklich machen will, wahrscheinlich einfach weil ich wegen dem Schulstress oder dem Druck meiner (damals noch) schlechten Noten keinen Platz mehr im Kopf hatte. Ich wusste nur, dass Geld (und das war auch der Grund warum ich ständig die technischen Zweige gewählt habe) nichtmehr das wichtigste für mich war.

Anfang des Jahres bin ich dann endlich darauf gekommen, was ich in meinem Leben machen will!
Ich hab oft über die Idee nachgedacht und, als ich die letzten 8 Tage im Krankenhaus genug Zeit hatte über alles nachzudenken, bin zum entschluss gekommen, dass ich ihr auch nachgehen will. Ich will Videograph werden und Videos wie z.B. dieses https://vimeo.com/89047070 drehen. Dafür will ich ein halbes Jahr Praktikum machen und dann studieren. Ich bitte aber darum Kommentare wie: "Das schaffs du sowieso nie" zu unterlassen. Für solche Antworten müsste ich hier nichts posten.

Aber diese Ablehnung vieler Leute gegenüber meines Weges macht mich irgendwie traurig. Viele sagen mir, dass das ganze viel zu unsicher wäre .. dass ich doch lieber erstmal eine "normale Ausbildung" machen soll, bevor ich an Selbstverwirklichung denke .. aber dann denk ich mir wieder: "Das ist genau das, das mich jetzt glücklich macht. Ich will in meinen (hoffentlich noch) 50 Jahren nicht einfach 3 für 'irgendeine normale Ausbildung' verschwenden".

Ich frag mich einfach, warum wir alle so eingeengt werden? Warum denkt jeder, dass das Leben nur draus besteht möglichst sicher am Sterbebett anzukommen? Warum versucht man jedem Menschen diesen "normalen Weg" anzuschwätzen? Nur weil viele Leute damit überleben konnten? Ich weiß ja nicht. Es macht mich echt traurig, dass viele Personen die Welt nur aus diesem kleinen Blickwinkel sehen. Wenn mir jemand sagt, dass er bereit ist "was anderes" zu machen, dann würd ich ihm viel Glück wünschen und nicht auf seinen Träumen rumhacken. Warum sind viele Menschen so? Nur weil etwas nicht normal ist oder man denkt, es wäre mit zu viel Aufwand verbunden, muss man es doch nicht gleich ablehnen? Warum ist unsre Gesellschaft so?

Ich jedenfalls werd meinen Weg weiterhin gehen. Für mich würde das ganze Leben irgendwie keinen Sinn machen, wenn ich nur zum "überleben" ständig in der "Safe-Zone" spiele. Aber ich musste mir das Thema (mal wieder) etwas von der Seele schreiben.

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