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Masterarbeit - Bewältigungsstrategien

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Seit über einem Jahr ist sie meine ständige Begleiterin - die Masterarbeit. Mal liebe ich sie, mal hasse ich sie. Mal gibt sie mir auftrieb, dann wieder möchte ich mich nur noch davon befreien.
Während ich sie lange Zeit aufgeschoben habe und immer wieder andere Beschäftigungen gefunden habe, wie Sommerjobs, Umziehen, etc., gibt es nun keinen Aufschub mehr. Bis Mitte April muss sie fertig sein. Mein Prof ist dann weg und die Zeit ist um - da gibts nichts dran zu rütteln.
Diese Endgültigkeit des Abgabetermins gibt mir einerseits den nötigen Druck weiterzumachen, andererseits macht es mir Angst und bringt mich des häufigeren in Panikstimmung. Die Tage ziehen vorbei, die Zeit rennt immer schneller als man denken kann und schwups - ist wieder eine Woche vorbei.
Müdigkeit, auch meine ständige Begleiterin, muss überwunden werden, Disziplin ist gefragt, obwohl ich oft so gar keine Lust hab diszipliniert und vernünftig zu sein. So viele Gedanken gehen mir durch den Kopf, so vieles möchte ich machen, wissen, erfahren, doch die Masterarbeit verlangt meine volle Aufmerksamkeit.
An solchen Tagen wie diesen, an denen mich meine Konzentration verlässt, die Müdigkeit überhand nimmt, meldet sich das schlechte Gewissen: Du solltest eigentlich weitermachen, stell dich nicht so an. Jeder Tag, jede Stunde zählt. Aus Erfahrung weiß ich, dass ich immer länger brauche als ich vorher dachte und kurz vorher so unter Druck komme dass ich alles stehen und liegen lassen und Nachtschichten einlegen muss. An solchen Tagen verwünsche ich die Masterarbeit, verwünsche ich den Leistungsdruck der uns auferlegt wird und so sehr unser Leben bestimmt.
Obwohl niemand mit der Peitsche oder auch nur mahnend erhobener Hand hinter einem steht, fühlt es sich doch oft so an, und das Leben zieht an einem vorbei während man nur auf das eine Ziel hinarbeitet. Andererseits, zieht man es einmal durch, dann ist es geschafft.
Gerade macht es mir Angst, nichts zu tun, nicht weiterzukommen. Warum ist diese Angst so mächtig? Warum muss uns so ein Druck auferlegt werden? Und eigentlich geht ja die Welt nicht unter, wenn man einen Abgabetermin nicht schafft, trotzdem ist dieser Druck so mächtig und lebensbestimmend. Mehr als versuchen zu funktionieren kann man nicht, doch ist das die richtige Strategie?

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