Ich möchte vorab warnen, dass das Ganze hier bestimmt ziemlich unübersichtlich und unstrukturiert wird. Ich weiß auch gar nicht so recht, ob mir jemand helfen kann... na ja, will's nur mal loswerden, ohne Freund/e oder Familie nerven zu müssen.
Und lang wird's bestimmt auch... tut mir leid. :( Aber ich muss mir das mal von der Seele schreiben.
Ich fang mal mit ein paar Fakten an: Also ich bin 17 Jahre, weiblich und in der Ausbildung zur Floristin, schon bald fertig damit. Ich bin psychisch nicht unbedingt sehr belastbar, was ich nicht gerne zugebe, denn eigentlich rede ich mir gerne etwas anderes ein, wer will schon eine psychisch instabile Frau sein? Genau.
In letzter Zeit habe ich einige Probleme, die mich stören. Probleme auf der Arbeit, in der Familie und auch in der Beziehung, das ganze Programm sozusagen.
Vielleichten fangen wir mit der Arbeit an. Ich weiß nicht, ob man sich das vorstellen kann, aber der Beruf Florist/in ist ziemlich stressig. Meine Chefin hat immer einen harten Ton und kann einen ziemlich fertig machen, wenn sie will, auch wenn sie sich dem nicht bewusst ist. Mein Chef (die beiden sind verheiratet) ist eigentlich sehr nett, sehr sensibel und besitzt große Empathie für einen Mann. Mit ihm verstehe ich mich sehr gut.
Auf der Arbeit läuft alles kreuz und quer. Nichts ist wirklich organisiert, die Kunden sind zu 80% unfreundlich, der Betrieb ist meistens nicht richtig aufgeräumt (das klingt seltsam, aber es ist wirklich so; wir haben immer noch Weihnachtsartikel und Schnee im Laden eindekoriert). Wenn wir eine große Dekoration haben und liefern müssen, kommen wir grundsätzlich zu spät, weil meine Chefin keine gute Selbsteinschätzung in Sachen "Wie lange brauche ich für 25 Gestecke?" hat.
Eigentlich ist es mir ja egal. Ist ja nicht mein Laden. Doch irgendwie macht es mich fertig. Weil ich weiß, wie es in anderen Läden abläuft, wie es ablaufen sollte und wie es das nicht bei uns tut. Ich weiß, es klingt voll doof. Aber mich macht das krank, wenn ich sehe, dass alte Blumen in Vasen vergammeln, nur weil meine Chefin einfach nichts wegwerfen kann. Über dümpelt Müll, sozusagen. Bzw. unbrauchbare Dinge, die man ihrer Ansicht nach aber ja doch mal gebrauchen könnte. Alte Pflanzen, die wir "nach hinten" stellen, weil sie sie mit nach Hause nehmen will, es aber doch nicht tut. Ständig muss man mit ihr diskutieren.
Und sie ist Typus "Ich habe immer Recht und wer etwas anderes behauptet, dem sage ich das Gegenteil mit einem ausführlichen Monolog, warum das so ist". Ich hasse ihr Lachen, ihr Gesicht, ihre Art, alles. Das Pseudo-Glück mit dem sie um 12 Uhr erst in den Laden strömt, weil sie ihre 14-jährigen Kinder noch zur Schule bringen muss.
Tut mir leid, dass ich meinen Hass so detailiert beschreiben muss... ich will nur verstanden werden. Was ich noch anmerken wollte ist, dass sie auch im Laden eher wenig hilft. Sie macht ihre Standi-Aufgaben, isst was, telefoniert mit Mutti oder Kindern (die sie übrigens zwanghaft kontrolliert...) und bleibt, weil sie so lahmarschig ist, angeblich immer bis 9 Uhr abends im Laden. Ach, und bloß keine Kunden bedienen...
Tut mir noch mal leid, dass ich das so intensiv schildere. :/
Noch mal schnell zur Arbeit im Überblick: Eigentlich mag ich den Beruf, aber er ist zu stressig. Man hetzt umher, muss schnell sein, sich ständig dumme Sprüche anhören. Macht andauernd Überstunden (ich bin 17 J. alt und kriege manchmal keine Pause und darf sogar noch länger ackern!), kriegt sein Geld nicht pünktlich (ich rede hier nicht von ein paar Tagen...) und hat Leistungsdruck im Nacken, als müsse man immer 100 Prozent geben.
Selbst wenn man krank ist, zwingt man sich zur Arbeit. Weil man irgendwie Angst hat, dass über einen gesprochen wird... und weil man weiß, dass man gebraucht wird. Wir sind 3 Azubis und nur eine gelernte Floristin, plus Chefs, die aber eher nicht so anwesend und "fleißig" sind.
Jedenfalls fing der Stress sehr stark vor und auch während der Adventszeit an. Nur Überstunden und manchmal auch Samstags arbeiten, obwohl man schon 5 Tage hinter sich hat. Auch jetzt im Januar ist es noch nicht so gut geworden.
Das war die Arbeit im Groben. Wenn ich alles erzählen würde, wäre der Text bestimmt dreifach so lang. Kommen wir zu Familie.
Ich lebe in einer großen Familie mit vielen Geschwistern. Muss mir mein Zimmer mit meinem ein Jahr jüngeren Bruder teilen, habe daher keine Privatsphäre. Kann z.B. wenn ich weinen muss nicht weinen, weil er das dann sieht und mich lächerlich macht. Meine Eltern beide arbeitslos, eher faul... Wohnung immer nicht wirklich sauber, was mich frustiert und wütend macht. Wenn Besuch kommt, muss man richtig aufräumen. Haben das Jugendamt am Hals, weil mein Bruder grundlos (scheint zumindest so) die Schule schwänzt. Außerdem wird sich angeblich nicht um die Kinder gekümmert, da kann ich aber nicht zustimmen. Meine Eltern sind sehr liebevoll und wenn ich am Boden bin, kann ich zu meiner Mutter gehen, die mich dann auch tröstet und mit mir redet. (Was ich aber nur sehr ungerne tue, weil mir diese Nähe unangenehm ist, außer ich bin wirklich verzweifelt, dann schaffe ich es, mich zu überwinden)
Auch wegen der Wohnung gibt es Probleme, müssen wahrscheinlich ausziehen. Habe Angst, dass ich wieder kein eigenes Zimmer kriege und es mir teilen muss... Was ich auch zu Familie zähle sind die finanziellen Schwierigkeiten. Eltern sind ja arbeitslos. Am Ende des Monats haben wir kaum Geld zum Leben, bestimmt auch weil meine Eltern viel rauchen... (daran kann ich nichts ändern, habs schon oft genug versucht) Manchmal kommen sie zu mir dann. Eigentlich sollte es mich nicht stören, dass ich mein Geld abgeben muss und einiges davon nicht wieder sehe, aber ich habe dank der Ausbildung endlich Geld. Ich kann mir endlich Kleidung kaufen und andere Dinge, versteht ihr? Und es ist nicht viel Geld, für das ich schuffte. Vorher konnte ich mir nie was gönnen. Es war schon ziemlich viel Geld, wenn man im Monat 10-15 Euro bekommen hat... was ja auch verständlich ist.
Das Finanzielle macht mich auch fertig. Mache mir immer Gedanken darüber. Denke daran, wie sich meine 12-jährige Schwester fühlen muss, wenn sie mit Freunden was machen will, was Geld kostet und nicht kann... dann muss ich immer daran denken, wie ich mich gefühlt habe.
Wir haben halt viele Probleme, auch Schulden...
Na ja, kommen wir zur Beziehung. Das ist meine zweite Beziehung. Die erste lief schlecht, da war ich aber auch erst 15 und das ganze ging nur 3-4 Monate. Trotzdem hat mich das irgendwie geprägt, auch wenn's total dämlich klingt. War ja eigentlich nur Kinderkacke. Meine jetztige geht schon seit über einem Jahr und eigentlich bin ich ziemlich glücklich. Aber manchmal glaube ich, dass meine Beziehung mir nicht gut tut. Dafür gibt's viele Gründe. Ein Grund ist z.B., dass ich sehr sensibel bin, viel Aufmerksamkeit, Nähe/Zuneigung und dergleichen benötige. Weiß nicht, woran das liegt. Ich denke immer, dass es aufgrund der 1. Beziehung so ist, weil es da eher nur um das eine ging... weil ich da noch dachte, das wäre Zuneigung.
Aber mein Freund ist nicht so gut darin, mir zu zeigen, dass er mich gern hat, obwohl ich es sehr gut weiß. Ich bräuchte mir keine Zweifel machen, doch ich steigere mich in Scheiße hinein, von der ich mir bewusst bin, dass es Unsinn ist. Aber ich krieg's dann nicht gebacken, mir das effektiv auszureden.
Es muss nur eine kleine Sache sein, und ich denke, dass er genervt von mir ist und mich deswegen anfängt, weniger zu lieben... z.B. wenn ich etwas schreibe, er online ist irgendwo, mir aber nicht sofort antwortet, bzw. für die nächste Zeit erst mal gar nicht. Dann werde ich richtig panisch, fange an ihn zu nerven und manchmal bin ich sogar so weit gegangen, dass ich ihn angerufen habe, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Wenn die Panik so groß war, dass ich langsam anfing zu hyperventilieren und Herzrasen und Co. hatte, hab ich mich selbst verletzt, um das ganze zu stoppen. Leider hat's realtiv gut geklappt...
Übrigens, selbst verletzten tue ich mich nicht sehr oft und auch nicht sehr stark. Ich "kratze" mich sozusagen mit Scheren. Eine Zeit lang hab ich's öfters getan, doch mittlerweile nicht mehr... obwohl ich's gestern erst getan hab. Allerdings mache ich das nicht aus den üblichen Beweggründen (wie sich z.B. wieder selber zu fühlen), sondern eher um Aufmerksamkeit zu bekommen... vor allem von meinem Freund. Klappt allerdings nicht so, wie ich es mir erhofft habe. Er war eher wütend, als mich in den Arm zu nehmen. Außerdem mag er das nicht, weshalb ich damit eher aufgehört habe, weil ich ihm zu oft zu sehr gefallen möchte.
Na ja. Sonst noch bin ich sehr anhänglich und habe Verlustängste, was ja recht alltäglich ist. Bei meiner ersten Beziehung hat mein Ex Schluss gemacht, weil ich geklammert habe und er mich nicht mehr liebte. Das stellte er fest, weil er merkte, dass er mich nicht mehr vermisst, wenn wir uns länger nicht gesehen haben. Davor hab ich jetzt immer ziemlich Schiss... und versuche meinem Freund deshalb so gut es geht ihm zu gefallen, damit er mich auch vermisst und mich liebt und Co. Zum Beispiel versuch ich das, indem ich ihm Dinge kaufe, ihn viel massiere, ihm viel Gutes tue und zum Essen einlade, oder zu sonst was. Wenn er mal bei mir übernachtet, mache ich ihm morgens Frühstück und so einen Scheiß... zugegeben, ich bin auch sonst eher der Typ, der gerne verwöhnt. Aber bei ihm ist's wahrscheinlich ziemlich krankhaft, weil ich auch Dinge tue, die ich gar nicht mag, nur um ihn zu gefallen. Das merkt er dann aber auch und das mag er nicht.
Manchmal denke ich, er ist für mein Glück verantwortlich. Und manchmal auch, dass nur er mich glücklich machen kann. Also, wirklich glücklich. Und weil ich mich nur bei ihm gut fühle, bin ich so emotional abhängig von ihm. Das weiß er aber nicht.
Zugleich bin ich aber auch wütend. Weil mich einiges stört und ich es runterschlucke, weil ich ihn nicht verärgern will. Weil ich Angst habe, dass wenn ich ihn verärgere, er wütend wird, mich weniger mag und mich anschließend irgendwann verlässt. Total dumm, ich weiß...
Na ja, scheißegal, ich verliere gerade den Überblick und Faden...
Ich wollte noch zu einem anderen Punkt kommen: Ich hatte in letzter Zeit sehr viel Stress und auch Probleme. Ich hab auch körperliche Probleme, die mir zu schaffen machen, wobei ich nicht hundertprozentig sicher sagen kann, dass es vom Stress kommt. Zum Beispiel bin ich nur noch müde, auch wenn ich ausgeschlafen habe. Ich kann mich schlecht konzentrieren (z.B. beim Erzählen, so wie eben), habe Schwindel und fühle mich, als ob ich neben mir stehe. Ich fühle mich echt komisch, als ob etwas nicht mit mir stimmt. Aber es passiert auch nichts, ich kippe z.B. nicht um. Ich kann mich auch zu nichts motivieren oder meinen Hobbies nachgehen.
Außerdem habe ich Probleme wegen des Schlafens. Einschlafen kann ich nicht richtig und durchschlafen auch nicht. Beim Einschlafen kriege ich komische Atemprobleme... es ist komisch zu beschreiben und mein Arzt meinte letztens, dass das bestimmt vom Stress kommt. Auf jeden Fall ist es, als ob meine Lungen sich nicht richtig füllen, oder als ob ich nicht atmen kann, oder ich plötzlich aufhöre zu atmen. Das ist immer kurz bevor ich einschlafe, also richtig weg bin. Und dann wache ich auch nicht sofort auf, sondern brauche einen Moment. Es ist schrecklich. Ich kann nur einschlafen, wenn jemand bei mir ist. Das habe ich seit ein paar Wochen, circa Anfang Januar.
Oder wenn ich mir Videos auf dem Tablet ansehe und mich dabei hinlege...
Was ich noch sagen wollte ist, dass ich kaum Freunde habe... eigentlich zähle ich nur eine Person zu meinen Freunden. Die anderen sind "nur Kollegen" oder "nur Klassenkameraden"... ich glaube, ich ziehe mich auch zurück, denn ich bin nicht sonderlich für Treffen offen, außer mit meinem Freund. Von meiner besten Freundin habe ich mich vor ungefähr einem halben Jahr entfernt, weil sie psychische Probleme hatte, mit denen ich nicht umzugehen wusste... ich fühlte mich eingeengt.
Ich frage mich nur, was mit mir ist... übertreibe ich? Ich habe das Gefühl, dass ja. Dass das alles hier nicht der Rede wert ist, unbedeutend, dumm. Versteht jemand?
Ich will mir helfen lassen, aber gleichzeitig auch nicht, weil ich mich nicht wichtig machen will. Sehr paradox...
Was meint ihr? Bitte seid mir nicht böse, wenn das alles hier großer Mist ist... (obwohl ich noch stundenlang mehr schreiben könnte) Ich will nur verstanden werden.
Danke für's Lesen, wirklich...
Und lang wird's bestimmt auch... tut mir leid. :( Aber ich muss mir das mal von der Seele schreiben.
Ich fang mal mit ein paar Fakten an: Also ich bin 17 Jahre, weiblich und in der Ausbildung zur Floristin, schon bald fertig damit. Ich bin psychisch nicht unbedingt sehr belastbar, was ich nicht gerne zugebe, denn eigentlich rede ich mir gerne etwas anderes ein, wer will schon eine psychisch instabile Frau sein? Genau.
In letzter Zeit habe ich einige Probleme, die mich stören. Probleme auf der Arbeit, in der Familie und auch in der Beziehung, das ganze Programm sozusagen.
Vielleichten fangen wir mit der Arbeit an. Ich weiß nicht, ob man sich das vorstellen kann, aber der Beruf Florist/in ist ziemlich stressig. Meine Chefin hat immer einen harten Ton und kann einen ziemlich fertig machen, wenn sie will, auch wenn sie sich dem nicht bewusst ist. Mein Chef (die beiden sind verheiratet) ist eigentlich sehr nett, sehr sensibel und besitzt große Empathie für einen Mann. Mit ihm verstehe ich mich sehr gut.
Auf der Arbeit läuft alles kreuz und quer. Nichts ist wirklich organisiert, die Kunden sind zu 80% unfreundlich, der Betrieb ist meistens nicht richtig aufgeräumt (das klingt seltsam, aber es ist wirklich so; wir haben immer noch Weihnachtsartikel und Schnee im Laden eindekoriert). Wenn wir eine große Dekoration haben und liefern müssen, kommen wir grundsätzlich zu spät, weil meine Chefin keine gute Selbsteinschätzung in Sachen "Wie lange brauche ich für 25 Gestecke?" hat.
Eigentlich ist es mir ja egal. Ist ja nicht mein Laden. Doch irgendwie macht es mich fertig. Weil ich weiß, wie es in anderen Läden abläuft, wie es ablaufen sollte und wie es das nicht bei uns tut. Ich weiß, es klingt voll doof. Aber mich macht das krank, wenn ich sehe, dass alte Blumen in Vasen vergammeln, nur weil meine Chefin einfach nichts wegwerfen kann. Über dümpelt Müll, sozusagen. Bzw. unbrauchbare Dinge, die man ihrer Ansicht nach aber ja doch mal gebrauchen könnte. Alte Pflanzen, die wir "nach hinten" stellen, weil sie sie mit nach Hause nehmen will, es aber doch nicht tut. Ständig muss man mit ihr diskutieren.
Und sie ist Typus "Ich habe immer Recht und wer etwas anderes behauptet, dem sage ich das Gegenteil mit einem ausführlichen Monolog, warum das so ist". Ich hasse ihr Lachen, ihr Gesicht, ihre Art, alles. Das Pseudo-Glück mit dem sie um 12 Uhr erst in den Laden strömt, weil sie ihre 14-jährigen Kinder noch zur Schule bringen muss.
Tut mir leid, dass ich meinen Hass so detailiert beschreiben muss... ich will nur verstanden werden. Was ich noch anmerken wollte ist, dass sie auch im Laden eher wenig hilft. Sie macht ihre Standi-Aufgaben, isst was, telefoniert mit Mutti oder Kindern (die sie übrigens zwanghaft kontrolliert...) und bleibt, weil sie so lahmarschig ist, angeblich immer bis 9 Uhr abends im Laden. Ach, und bloß keine Kunden bedienen...
Tut mir noch mal leid, dass ich das so intensiv schildere. :/
Noch mal schnell zur Arbeit im Überblick: Eigentlich mag ich den Beruf, aber er ist zu stressig. Man hetzt umher, muss schnell sein, sich ständig dumme Sprüche anhören. Macht andauernd Überstunden (ich bin 17 J. alt und kriege manchmal keine Pause und darf sogar noch länger ackern!), kriegt sein Geld nicht pünktlich (ich rede hier nicht von ein paar Tagen...) und hat Leistungsdruck im Nacken, als müsse man immer 100 Prozent geben.
Selbst wenn man krank ist, zwingt man sich zur Arbeit. Weil man irgendwie Angst hat, dass über einen gesprochen wird... und weil man weiß, dass man gebraucht wird. Wir sind 3 Azubis und nur eine gelernte Floristin, plus Chefs, die aber eher nicht so anwesend und "fleißig" sind.
Jedenfalls fing der Stress sehr stark vor und auch während der Adventszeit an. Nur Überstunden und manchmal auch Samstags arbeiten, obwohl man schon 5 Tage hinter sich hat. Auch jetzt im Januar ist es noch nicht so gut geworden.
Das war die Arbeit im Groben. Wenn ich alles erzählen würde, wäre der Text bestimmt dreifach so lang. Kommen wir zu Familie.
Ich lebe in einer großen Familie mit vielen Geschwistern. Muss mir mein Zimmer mit meinem ein Jahr jüngeren Bruder teilen, habe daher keine Privatsphäre. Kann z.B. wenn ich weinen muss nicht weinen, weil er das dann sieht und mich lächerlich macht. Meine Eltern beide arbeitslos, eher faul... Wohnung immer nicht wirklich sauber, was mich frustiert und wütend macht. Wenn Besuch kommt, muss man richtig aufräumen. Haben das Jugendamt am Hals, weil mein Bruder grundlos (scheint zumindest so) die Schule schwänzt. Außerdem wird sich angeblich nicht um die Kinder gekümmert, da kann ich aber nicht zustimmen. Meine Eltern sind sehr liebevoll und wenn ich am Boden bin, kann ich zu meiner Mutter gehen, die mich dann auch tröstet und mit mir redet. (Was ich aber nur sehr ungerne tue, weil mir diese Nähe unangenehm ist, außer ich bin wirklich verzweifelt, dann schaffe ich es, mich zu überwinden)
Auch wegen der Wohnung gibt es Probleme, müssen wahrscheinlich ausziehen. Habe Angst, dass ich wieder kein eigenes Zimmer kriege und es mir teilen muss... Was ich auch zu Familie zähle sind die finanziellen Schwierigkeiten. Eltern sind ja arbeitslos. Am Ende des Monats haben wir kaum Geld zum Leben, bestimmt auch weil meine Eltern viel rauchen... (daran kann ich nichts ändern, habs schon oft genug versucht) Manchmal kommen sie zu mir dann. Eigentlich sollte es mich nicht stören, dass ich mein Geld abgeben muss und einiges davon nicht wieder sehe, aber ich habe dank der Ausbildung endlich Geld. Ich kann mir endlich Kleidung kaufen und andere Dinge, versteht ihr? Und es ist nicht viel Geld, für das ich schuffte. Vorher konnte ich mir nie was gönnen. Es war schon ziemlich viel Geld, wenn man im Monat 10-15 Euro bekommen hat... was ja auch verständlich ist.
Das Finanzielle macht mich auch fertig. Mache mir immer Gedanken darüber. Denke daran, wie sich meine 12-jährige Schwester fühlen muss, wenn sie mit Freunden was machen will, was Geld kostet und nicht kann... dann muss ich immer daran denken, wie ich mich gefühlt habe.
Wir haben halt viele Probleme, auch Schulden...
Na ja, kommen wir zur Beziehung. Das ist meine zweite Beziehung. Die erste lief schlecht, da war ich aber auch erst 15 und das ganze ging nur 3-4 Monate. Trotzdem hat mich das irgendwie geprägt, auch wenn's total dämlich klingt. War ja eigentlich nur Kinderkacke. Meine jetztige geht schon seit über einem Jahr und eigentlich bin ich ziemlich glücklich. Aber manchmal glaube ich, dass meine Beziehung mir nicht gut tut. Dafür gibt's viele Gründe. Ein Grund ist z.B., dass ich sehr sensibel bin, viel Aufmerksamkeit, Nähe/Zuneigung und dergleichen benötige. Weiß nicht, woran das liegt. Ich denke immer, dass es aufgrund der 1. Beziehung so ist, weil es da eher nur um das eine ging... weil ich da noch dachte, das wäre Zuneigung.
Aber mein Freund ist nicht so gut darin, mir zu zeigen, dass er mich gern hat, obwohl ich es sehr gut weiß. Ich bräuchte mir keine Zweifel machen, doch ich steigere mich in Scheiße hinein, von der ich mir bewusst bin, dass es Unsinn ist. Aber ich krieg's dann nicht gebacken, mir das effektiv auszureden.
Es muss nur eine kleine Sache sein, und ich denke, dass er genervt von mir ist und mich deswegen anfängt, weniger zu lieben... z.B. wenn ich etwas schreibe, er online ist irgendwo, mir aber nicht sofort antwortet, bzw. für die nächste Zeit erst mal gar nicht. Dann werde ich richtig panisch, fange an ihn zu nerven und manchmal bin ich sogar so weit gegangen, dass ich ihn angerufen habe, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Wenn die Panik so groß war, dass ich langsam anfing zu hyperventilieren und Herzrasen und Co. hatte, hab ich mich selbst verletzt, um das ganze zu stoppen. Leider hat's realtiv gut geklappt...
Übrigens, selbst verletzten tue ich mich nicht sehr oft und auch nicht sehr stark. Ich "kratze" mich sozusagen mit Scheren. Eine Zeit lang hab ich's öfters getan, doch mittlerweile nicht mehr... obwohl ich's gestern erst getan hab. Allerdings mache ich das nicht aus den üblichen Beweggründen (wie sich z.B. wieder selber zu fühlen), sondern eher um Aufmerksamkeit zu bekommen... vor allem von meinem Freund. Klappt allerdings nicht so, wie ich es mir erhofft habe. Er war eher wütend, als mich in den Arm zu nehmen. Außerdem mag er das nicht, weshalb ich damit eher aufgehört habe, weil ich ihm zu oft zu sehr gefallen möchte.
Na ja. Sonst noch bin ich sehr anhänglich und habe Verlustängste, was ja recht alltäglich ist. Bei meiner ersten Beziehung hat mein Ex Schluss gemacht, weil ich geklammert habe und er mich nicht mehr liebte. Das stellte er fest, weil er merkte, dass er mich nicht mehr vermisst, wenn wir uns länger nicht gesehen haben. Davor hab ich jetzt immer ziemlich Schiss... und versuche meinem Freund deshalb so gut es geht ihm zu gefallen, damit er mich auch vermisst und mich liebt und Co. Zum Beispiel versuch ich das, indem ich ihm Dinge kaufe, ihn viel massiere, ihm viel Gutes tue und zum Essen einlade, oder zu sonst was. Wenn er mal bei mir übernachtet, mache ich ihm morgens Frühstück und so einen Scheiß... zugegeben, ich bin auch sonst eher der Typ, der gerne verwöhnt. Aber bei ihm ist's wahrscheinlich ziemlich krankhaft, weil ich auch Dinge tue, die ich gar nicht mag, nur um ihn zu gefallen. Das merkt er dann aber auch und das mag er nicht.
Manchmal denke ich, er ist für mein Glück verantwortlich. Und manchmal auch, dass nur er mich glücklich machen kann. Also, wirklich glücklich. Und weil ich mich nur bei ihm gut fühle, bin ich so emotional abhängig von ihm. Das weiß er aber nicht.
Zugleich bin ich aber auch wütend. Weil mich einiges stört und ich es runterschlucke, weil ich ihn nicht verärgern will. Weil ich Angst habe, dass wenn ich ihn verärgere, er wütend wird, mich weniger mag und mich anschließend irgendwann verlässt. Total dumm, ich weiß...
Na ja, scheißegal, ich verliere gerade den Überblick und Faden...
Ich wollte noch zu einem anderen Punkt kommen: Ich hatte in letzter Zeit sehr viel Stress und auch Probleme. Ich hab auch körperliche Probleme, die mir zu schaffen machen, wobei ich nicht hundertprozentig sicher sagen kann, dass es vom Stress kommt. Zum Beispiel bin ich nur noch müde, auch wenn ich ausgeschlafen habe. Ich kann mich schlecht konzentrieren (z.B. beim Erzählen, so wie eben), habe Schwindel und fühle mich, als ob ich neben mir stehe. Ich fühle mich echt komisch, als ob etwas nicht mit mir stimmt. Aber es passiert auch nichts, ich kippe z.B. nicht um. Ich kann mich auch zu nichts motivieren oder meinen Hobbies nachgehen.
Außerdem habe ich Probleme wegen des Schlafens. Einschlafen kann ich nicht richtig und durchschlafen auch nicht. Beim Einschlafen kriege ich komische Atemprobleme... es ist komisch zu beschreiben und mein Arzt meinte letztens, dass das bestimmt vom Stress kommt. Auf jeden Fall ist es, als ob meine Lungen sich nicht richtig füllen, oder als ob ich nicht atmen kann, oder ich plötzlich aufhöre zu atmen. Das ist immer kurz bevor ich einschlafe, also richtig weg bin. Und dann wache ich auch nicht sofort auf, sondern brauche einen Moment. Es ist schrecklich. Ich kann nur einschlafen, wenn jemand bei mir ist. Das habe ich seit ein paar Wochen, circa Anfang Januar.
Oder wenn ich mir Videos auf dem Tablet ansehe und mich dabei hinlege...
Was ich noch sagen wollte ist, dass ich kaum Freunde habe... eigentlich zähle ich nur eine Person zu meinen Freunden. Die anderen sind "nur Kollegen" oder "nur Klassenkameraden"... ich glaube, ich ziehe mich auch zurück, denn ich bin nicht sonderlich für Treffen offen, außer mit meinem Freund. Von meiner besten Freundin habe ich mich vor ungefähr einem halben Jahr entfernt, weil sie psychische Probleme hatte, mit denen ich nicht umzugehen wusste... ich fühlte mich eingeengt.
Ich frage mich nur, was mit mir ist... übertreibe ich? Ich habe das Gefühl, dass ja. Dass das alles hier nicht der Rede wert ist, unbedeutend, dumm. Versteht jemand?
Ich will mir helfen lassen, aber gleichzeitig auch nicht, weil ich mich nicht wichtig machen will. Sehr paradox...
Was meint ihr? Bitte seid mir nicht böse, wenn das alles hier großer Mist ist... (obwohl ich noch stundenlang mehr schreiben könnte) Ich will nur verstanden werden.
Danke für's Lesen, wirklich...