Ein liebes Hallo in den Nikolaustag!
Ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt noch unter der Rubrik "Freunde" posten soll.....:confused:
Seit ca. 10 Jahren kenne ich einen homosexuellen Mann, der mir damals ein ganz guter Freund wurde. Er lebt seit 15 Jahren in einer Partnerschaft. Wir sind so einmal die Woche nen Kaffee trinken gegangen und haben nen Stadtbummel gemacht. Meistens jedoch haben wir telefoniert, so ziemlich jeden Tag. Er ist psychisch angeschlagen, hat eine Angsterkrankung uva. Er ist enorm sensibel, was meines Wissens nach aber ganz normal ist in seiner Situation.
In der Zeit, als er berentet wurde, rief er mich täglich bis zu vier Mal an, um mir immer wieder dasselbe zu erzählen. Stundenlang ging es um seine Problematik und trotzdem oder gerade deswegen hörte ich geduldig zu und stand mit Rat und Tat zur Seite. Kurz und gut...ich habe mir viel Zeit für ihn genommen, andere Sachen zurückgestellt.
Irgendwann rief er plötzlich nicht mehr an. Zunächst war ich fast froh, weil es mir auch zu viel geworden war.
Doch als dann die Funkstille über mehrere Wochen anhielt, versuchte ich ihn mehrfach anzurufen. Es war kein AB mehr dran und er rief obwohl er meine Nummer sieht, wochenlang nicht zurück.
Jetzt haben wir alle paar Wochen Kontakt, aber die Gespräche sind total oberflächlich geworden.
Seit drei!!! Jahren verspricht er, mich daheim zu besuchen, hat es aber nie gepackt. (Wir wohnen gerade mal 8 km auseinander...) Er schiebt diesen Zustand auf familiäre Probleme und zieht sich immer mehr zurück.
Ich habe übrigens an diesem Mann keinerlei weibliches Interesse, kenne auch seinen Partner gut und bin selbst in einer langjährigen heterosexuellen Beziehung.
Wenn ich mir überlege wie viele Stunden wir am Telefon verbrachten, so tut es mir ein bißchen weh, wie er sich heute mir gegenüber verhält. Wir reden nicht mehr vom sich verabreden, sondern vom Termine ausmachen. Vorgestern sagte er, daß ich ihn heute morgen anrufen kann, er ist aber wieder nicht da oder geht nicht ran.
Es war damals wirklich eine gute Freundschaft und gerade labile Menschen will ich nicht so einfach aufgeben.
Aber irgendwie habe ich so auch keine Lust mehr. Ich bin immer der Meinung, wenn ich etwas wirklich will, also d.h. jemanden besuchen, ihm persönlich gratulieren oder ihn einfach nur anrufen, dann schaffe und mache ich das auch. Aber dieses ewige "Drumherumgesülze" und "Rumschleimen" kann ich nicht leiden. Klar und direkt wissen, was Sache ist, wäre mir lieber.
Ich sehe ja selbst, dass alles hektischer, schlimmer, teurer, fordernder, unruhiger, belastender, ungesünder usw. wird. Aber gerade dann ist es doch schön, Freunde zu haben. Eine EXfreundin schrieb mir mal: Auch wenn ich mich monatelang nicht melde, hat mein Freundeskreis auf Knopfdruck zu funktionieren. Genau deshalb wurde sie irgendwann zur EXfreundin. Zeiten werden vielleicht anders, moderner, schnelllebiger. Aber wenn das Auswirkungen auf die Zwischenmenschlichkeit hätte, gäbe es auch keine jahrzehntelangen gute Freundschaften mehr.
Ich werde mich aus der Freundschaft wohl langsam zurückziehen...mal sehen...ob er es merkt.
LG Lebenszeichen
Ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt noch unter der Rubrik "Freunde" posten soll.....:confused:
Seit ca. 10 Jahren kenne ich einen homosexuellen Mann, der mir damals ein ganz guter Freund wurde. Er lebt seit 15 Jahren in einer Partnerschaft. Wir sind so einmal die Woche nen Kaffee trinken gegangen und haben nen Stadtbummel gemacht. Meistens jedoch haben wir telefoniert, so ziemlich jeden Tag. Er ist psychisch angeschlagen, hat eine Angsterkrankung uva. Er ist enorm sensibel, was meines Wissens nach aber ganz normal ist in seiner Situation.
In der Zeit, als er berentet wurde, rief er mich täglich bis zu vier Mal an, um mir immer wieder dasselbe zu erzählen. Stundenlang ging es um seine Problematik und trotzdem oder gerade deswegen hörte ich geduldig zu und stand mit Rat und Tat zur Seite. Kurz und gut...ich habe mir viel Zeit für ihn genommen, andere Sachen zurückgestellt.
Irgendwann rief er plötzlich nicht mehr an. Zunächst war ich fast froh, weil es mir auch zu viel geworden war.
Doch als dann die Funkstille über mehrere Wochen anhielt, versuchte ich ihn mehrfach anzurufen. Es war kein AB mehr dran und er rief obwohl er meine Nummer sieht, wochenlang nicht zurück.
Jetzt haben wir alle paar Wochen Kontakt, aber die Gespräche sind total oberflächlich geworden.
Seit drei!!! Jahren verspricht er, mich daheim zu besuchen, hat es aber nie gepackt. (Wir wohnen gerade mal 8 km auseinander...) Er schiebt diesen Zustand auf familiäre Probleme und zieht sich immer mehr zurück.
Ich habe übrigens an diesem Mann keinerlei weibliches Interesse, kenne auch seinen Partner gut und bin selbst in einer langjährigen heterosexuellen Beziehung.
Wenn ich mir überlege wie viele Stunden wir am Telefon verbrachten, so tut es mir ein bißchen weh, wie er sich heute mir gegenüber verhält. Wir reden nicht mehr vom sich verabreden, sondern vom Termine ausmachen. Vorgestern sagte er, daß ich ihn heute morgen anrufen kann, er ist aber wieder nicht da oder geht nicht ran.
Es war damals wirklich eine gute Freundschaft und gerade labile Menschen will ich nicht so einfach aufgeben.
Aber irgendwie habe ich so auch keine Lust mehr. Ich bin immer der Meinung, wenn ich etwas wirklich will, also d.h. jemanden besuchen, ihm persönlich gratulieren oder ihn einfach nur anrufen, dann schaffe und mache ich das auch. Aber dieses ewige "Drumherumgesülze" und "Rumschleimen" kann ich nicht leiden. Klar und direkt wissen, was Sache ist, wäre mir lieber.
Ich sehe ja selbst, dass alles hektischer, schlimmer, teurer, fordernder, unruhiger, belastender, ungesünder usw. wird. Aber gerade dann ist es doch schön, Freunde zu haben. Eine EXfreundin schrieb mir mal: Auch wenn ich mich monatelang nicht melde, hat mein Freundeskreis auf Knopfdruck zu funktionieren. Genau deshalb wurde sie irgendwann zur EXfreundin. Zeiten werden vielleicht anders, moderner, schnelllebiger. Aber wenn das Auswirkungen auf die Zwischenmenschlichkeit hätte, gäbe es auch keine jahrzehntelangen gute Freundschaften mehr.
Ich werde mich aus der Freundschaft wohl langsam zurückziehen...mal sehen...ob er es merkt.
LG Lebenszeichen