Hallo
ich habe gestern schon versucht, ein paar Zeilen zu mir zu schreiben. Ich musste abbrechen und das Ganze verwerfen, weil es mich so furchtbar traurig gemacht hat und ich mich irgendwie in allen möglichen Einzelheiten so genau beschrieben habe, dass das Geschriebene kein Ende zu nehmen schien.
Es ist mal wieder so ein Tag, an dem ich traurig nach Hause komme. Unter Menschen bin ich in der Gruppe schon mal fröhlich bis die Frage nach dem Wohlbefinden kommt. Ich überspringe ab und an diese Frage, sage nicht das Gängige drauf. Es ist mir selbst ein Rätsel, warum ich in der Öffentlichkeit so glücklich und strahlend sein kann und dann zurück in meinen eigenen vier Wänden vor Einsamkeit vergehe. Eigentlich kann man sagen, ich habe keine nähere Bindung, ich wurde wohl vor einem Jahrzehnt zum letzten Mal mit Zärtlichkeiten von männlicher Seite bedacht. Heute ist ein Mann extra auf mich zugekommen, weil er auf der Straße mein Lächeln so herzlich fand. Er wollte sich mit mir verabreden. Er war auch gar nicht schmierig aber er war so ein exotischer Typ, den ich nicht so sehr mag. Ja, ich habe schon irgendwie mehr begonnen, von innen all die Liebe, die ich nicht an jemanden weitergeben kann, auszustrahlen. Das ist für mich das einzige Ventil geblieben. Ich weiß nicht, ob das hier jemand verstehen kann, aber ich laufe quasi über vor Zuneigung, die ich niemandem richtig geben kann. Dabei bin ich sowas von traurig. Da kann ich die Menschen anstrahlen wie ich will. Ich weiß noch nicht mal, warum das so von innen kommt, weil es zu dem, was ich sonst so generell fühle auch nicht passt.
Das Witzige war ja noch, dass ich eigentlich gerade über Schwierigkeiten nachdachte und irgendwo auch voll besorgt war, als mir dieser Mann sagte, ich lächelte so natürlich wie man es sonst nur in seiner eigenen Familie sieht. Der Kommentar war noch einen Tick härter, denn ich habe keine Familie. Ich schlendere durch die Straßen und fühle mich meist mit mir fremden Realitäten konfrontiert. Da gehen Mutter und Tochter einkaufen und reden unbekümmert und mir kommt es so surreal schon inzwischen vor, dass es noch Familien geben kann. Ich stehe da wie gebannt und habe das Gefühl mir seltene Exemplare einer Sammlung toter Schmetterlinge anzusehen, richtig unter Glas, nur zum Betrachten. Ein kurzer Schmerz durchflutet meinen ganzen Körper bis ich zur nächsten Familiengruppierung komme oder auch Teenager sehe, die fröhlich und gelöst in ihren Grüppchen gehen. Hatte ich wohl bis zur 7. Klasse, danach hat man mich gemobbt. Zu gern würde ich manchmal noch einmal dieses Teeniealter haben, um es besser zu machen, aber die Zeit ist vorbei. Ich kann nicht einfach verlorene typische jugendliche Dinge machen. Ich bin bereits 31. Am liebsten würde ich die 1 verschwinden lassen.
ich habe mit all dem Versäumten, mit all dem fehlenden Schönen ein Problem. Ja, ich vermisse das, dass man gern gemocht wird von einem Menschen. Ich hätte gern mal wieder so ein Stück Familie. So eine Zeitreise wäre toll, einfach aufwachen und vor mir sind wieder Vater und Mutter und es ist Weihnachten. Keine Ahnung, wie ich dieses Fest dieses Jahr wieder geschickt rumbringe. Etwa ab Oktober kommt es hoch und gerade schon wegen all dieser komischen Lebkuchen in Supermärkten. Bis in zwei Monaten muss ich mir wieder etwas einfallen lassen. Warum denn eigentlich? Warum kann ich dann nicht mal jemanden irgendwie an meiner Seite haben?! Nein, stattdessen kämpfe ich mit den Widrigkeiten des Lebens.
Mir passiert so blöder Mist. Ständig finde ich was nicht, was ich brauche, alles geht auf die letzte Minute wie bei einem Countdown. Wenn ich irgendwo sein muss beispielsweise zur vollen Stunde, schaffe ich es immer wieder genau 59 oder 58 da zu sein. Ein Arbeitskollege fragte mich deshalb mal: Warum kommst du eigentlich immer fast zu spät? Ich kam ja nicht zu spät..eben immer nur eine Minute vor, was vom Chef nie Beachtung bekam, weil der sowieso ab und an 5 nach anfängt. Ich lebe im Chaos und ich muss bei allem so aufpassen, nichts zu vergessen. Heute bin ich wieder in die Bibliothek und wollte etwas kopieren. Zu blöd, wenn man da sein Geld nicht mitnimmt, oder? Ich kann in einen Rucksack gucken und trotzdem nicht gleich einsehen, dass ich gerade etwas sehr Wichtiges vergesse. Ich bin also noch einmal zur Bank gegangen, dann kopieren. Dann kam ich wieder fast zu spät und hatte keinen Stift. Ich borgte mir in einem unbeobachteten Moment dann einen, tat ihn wieder unbemerkt zurück. So geht das eigentlich so gut wie jeden Tag. Improvisieren im großen Stil, manchmal frage ich selbst, wie ich in einigen Situationen immer 5 vor 12 noch entkommen kann. Aber es nervt unheimlich.
Und ich habe keine Ruhe in meinem Leben. Ständig dieses Sehnen nach etwas, was scheinbar so gut wie alle haben. Und dann tauchen einsame Gestalten auf, die auch mal so einsam sind wie ich...und ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich habe einfach nur Angst und Trauer insbesondere in bezug auf die Zukunft...Hab ich je eine?
ich habe gestern schon versucht, ein paar Zeilen zu mir zu schreiben. Ich musste abbrechen und das Ganze verwerfen, weil es mich so furchtbar traurig gemacht hat und ich mich irgendwie in allen möglichen Einzelheiten so genau beschrieben habe, dass das Geschriebene kein Ende zu nehmen schien.
Es ist mal wieder so ein Tag, an dem ich traurig nach Hause komme. Unter Menschen bin ich in der Gruppe schon mal fröhlich bis die Frage nach dem Wohlbefinden kommt. Ich überspringe ab und an diese Frage, sage nicht das Gängige drauf. Es ist mir selbst ein Rätsel, warum ich in der Öffentlichkeit so glücklich und strahlend sein kann und dann zurück in meinen eigenen vier Wänden vor Einsamkeit vergehe. Eigentlich kann man sagen, ich habe keine nähere Bindung, ich wurde wohl vor einem Jahrzehnt zum letzten Mal mit Zärtlichkeiten von männlicher Seite bedacht. Heute ist ein Mann extra auf mich zugekommen, weil er auf der Straße mein Lächeln so herzlich fand. Er wollte sich mit mir verabreden. Er war auch gar nicht schmierig aber er war so ein exotischer Typ, den ich nicht so sehr mag. Ja, ich habe schon irgendwie mehr begonnen, von innen all die Liebe, die ich nicht an jemanden weitergeben kann, auszustrahlen. Das ist für mich das einzige Ventil geblieben. Ich weiß nicht, ob das hier jemand verstehen kann, aber ich laufe quasi über vor Zuneigung, die ich niemandem richtig geben kann. Dabei bin ich sowas von traurig. Da kann ich die Menschen anstrahlen wie ich will. Ich weiß noch nicht mal, warum das so von innen kommt, weil es zu dem, was ich sonst so generell fühle auch nicht passt.
Das Witzige war ja noch, dass ich eigentlich gerade über Schwierigkeiten nachdachte und irgendwo auch voll besorgt war, als mir dieser Mann sagte, ich lächelte so natürlich wie man es sonst nur in seiner eigenen Familie sieht. Der Kommentar war noch einen Tick härter, denn ich habe keine Familie. Ich schlendere durch die Straßen und fühle mich meist mit mir fremden Realitäten konfrontiert. Da gehen Mutter und Tochter einkaufen und reden unbekümmert und mir kommt es so surreal schon inzwischen vor, dass es noch Familien geben kann. Ich stehe da wie gebannt und habe das Gefühl mir seltene Exemplare einer Sammlung toter Schmetterlinge anzusehen, richtig unter Glas, nur zum Betrachten. Ein kurzer Schmerz durchflutet meinen ganzen Körper bis ich zur nächsten Familiengruppierung komme oder auch Teenager sehe, die fröhlich und gelöst in ihren Grüppchen gehen. Hatte ich wohl bis zur 7. Klasse, danach hat man mich gemobbt. Zu gern würde ich manchmal noch einmal dieses Teeniealter haben, um es besser zu machen, aber die Zeit ist vorbei. Ich kann nicht einfach verlorene typische jugendliche Dinge machen. Ich bin bereits 31. Am liebsten würde ich die 1 verschwinden lassen.
ich habe mit all dem Versäumten, mit all dem fehlenden Schönen ein Problem. Ja, ich vermisse das, dass man gern gemocht wird von einem Menschen. Ich hätte gern mal wieder so ein Stück Familie. So eine Zeitreise wäre toll, einfach aufwachen und vor mir sind wieder Vater und Mutter und es ist Weihnachten. Keine Ahnung, wie ich dieses Fest dieses Jahr wieder geschickt rumbringe. Etwa ab Oktober kommt es hoch und gerade schon wegen all dieser komischen Lebkuchen in Supermärkten. Bis in zwei Monaten muss ich mir wieder etwas einfallen lassen. Warum denn eigentlich? Warum kann ich dann nicht mal jemanden irgendwie an meiner Seite haben?! Nein, stattdessen kämpfe ich mit den Widrigkeiten des Lebens.
Mir passiert so blöder Mist. Ständig finde ich was nicht, was ich brauche, alles geht auf die letzte Minute wie bei einem Countdown. Wenn ich irgendwo sein muss beispielsweise zur vollen Stunde, schaffe ich es immer wieder genau 59 oder 58 da zu sein. Ein Arbeitskollege fragte mich deshalb mal: Warum kommst du eigentlich immer fast zu spät? Ich kam ja nicht zu spät..eben immer nur eine Minute vor, was vom Chef nie Beachtung bekam, weil der sowieso ab und an 5 nach anfängt. Ich lebe im Chaos und ich muss bei allem so aufpassen, nichts zu vergessen. Heute bin ich wieder in die Bibliothek und wollte etwas kopieren. Zu blöd, wenn man da sein Geld nicht mitnimmt, oder? Ich kann in einen Rucksack gucken und trotzdem nicht gleich einsehen, dass ich gerade etwas sehr Wichtiges vergesse. Ich bin also noch einmal zur Bank gegangen, dann kopieren. Dann kam ich wieder fast zu spät und hatte keinen Stift. Ich borgte mir in einem unbeobachteten Moment dann einen, tat ihn wieder unbemerkt zurück. So geht das eigentlich so gut wie jeden Tag. Improvisieren im großen Stil, manchmal frage ich selbst, wie ich in einigen Situationen immer 5 vor 12 noch entkommen kann. Aber es nervt unheimlich.
Und ich habe keine Ruhe in meinem Leben. Ständig dieses Sehnen nach etwas, was scheinbar so gut wie alle haben. Und dann tauchen einsame Gestalten auf, die auch mal so einsam sind wie ich...und ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich habe einfach nur Angst und Trauer insbesondere in bezug auf die Zukunft...Hab ich je eine?