Quantcast
Channel: hilferuf.de - Hilfe für Ihre Probleme und Sorgen, anonym und kostenlos!
Viewing all articles
Browse latest Browse all 32166

Wie soll es nach dem Studium weiter gehen? Habe mich für das falsche entschieden

$
0
0
Hallo zusammen,

Ich bin das erste Mal in son einem Hilfsforum unterwegs, ich hoffe, ihr verzeiht mir den langen Text und vielleicht hat ja jemand einen Rat für mich ;)

Mein Problem ist, dass ich seit längerem, eig. schon seit Beginn meines BA-Studiums, in der Krise stecke, wie es danach weiter gehen soll, weil ich absolut nicht weiß, was ich werden soll.

Kurze Vorgeschichte:
Ich hab mich in die ganze Situation selbst etwas ungeschickt reinmanövriert:
Habe ein gutes Abitur gemacht mit 1,6 , war immer ein fleißiger Lerntyp, für meine ganze Familie war klar, dass danach ein Studium kommt, denn alles andere wäre "Perlen vor die Säue", in mir stecke so viel Potenzial, usw.
Da ich aber schon vor dem Abitur nicht wusste, was ich werden soll, und ich mich zwar für vieles oberflächlich, aber für nichts richtig leidenschaftlich interessiere, habe ich mir die Uni und den Studiengang ausgesucht, der mir damals am wenigsten Mühe gemacht hat- also nah an Heimatstadt und Elternhaus, und den Studiengang "Linguistik und Phonetik", weil mir Sprachen liegen, und ich mich damit gerne beschäftige... quasi genau so, wie man es nicht machen sollte ;)

Leider ist dieses Fach ein Paradebeispiel dieser Fächer mit denen man "alles und nichts" werden kann, wo man offen, extrovertiert nach Chancen für die berufliche Zukunft suchen muss, Kontakte knüpfen, Praktika machen, und so bin ich leider ganz und gar nicht. Im Gegenteil macht mir die Vorstellung vor der Zukunft in der Arbeitswelt ziemlich Angst, ich hasse Praktika und alles was mit Verantwortung zu tun hat. Oft habe ich mir schon gedacht, es wäre vielleicht besser gewesen, eine Ausbildung gemacht zu haben, da wird man besser begleitet und gezielt auf etwas hingeführt.
Letztes Jahr war ich für 1 Jahr sogar wegen meiner Zukunftsangst und Unsicherheit in einer Verhaltenstherapie, da ich schon psychosomatische Beschwerden hatte vor lauter Dauerstress mit dem Thema. Jetzt bin ich seit 1/2 Jahr "wieder auf mich gestellt" und komme sehr viel besser zurecht als vorher, aber meine grundsätzliche Angst und Unsicherheit muss ich immer noch ganz bewusst bearbeiten, und sie steht mir oft im Weg, gerade jetzt wo es wieder "ernst" wird...

Im Studium selbst bin ich gut, habe einen allgemeinen Schnitt von 1,4, 1 Semester für die BA-Arbeit fehlt noch. Einen Master will ich aber darin auf keinen Fall machen, das führt genauso zu keiner konkreten beruflichen Perspektive, und dieses Studium ist mir einfach zu trocken und theoretisch. Weil ich mich bisher aber brav und gut durchgepaukt habe, versteht fast keiner, wieso ich so verzweifelt bin, wie es weiter gehen soll...

Von meine Eltern oder Freunden kann ich mittlerweile auch nicht mehr viel Aufbauendes erwarten.
Meine Eltern haben sich bisher immer im Hintergrund gehalten, nach dem Motto "1 mal daneben liegen ist ja kein Weltuntergang, man muss sich ja erstmal orientieren". aber jetzt fangen sie doch plötzlich an mir Druck zu machen, dass sie ja dann das BA Studium total umsonst finanziert hätten (bekomme kein Bafög) wenn ich jetzt doch keinen Master mache, wie ich mir das denn alles vorstellen würde???... aber ich sehe den BA gar nicht als totale Verschwendung, es hat mir ja Spaß gemacht im großen und ganzen, ich weiß halt nur nicht wie ich weiter machen soll.
Langsam haben sich meine Freunde auch auf eine Standardantwort eingeschworen- ich solle aufhören zu jammern und alles nicht so negativ sehen, sonst würden sie darüber nicht mehr mit mir reden wollen, weil das nervt. Die haben aber auch alle einen soliden Plan wie es mit ihnen weiter geht, und sind offene und abenteuerlustige Menschen, ich glaube sie verstehen einfach nicht, was mein Problem ist...

Dabei habe ich sogar einen Ansatz von Plan: Sprachtherapie. Ich habe für mich herausgefunden, dass ich trotz meiner eigenen Unsicherheiten und Introvertiertheit, eine Beruf haben will, der Menschen hilft. Zuerst dachte ich an Logopädie, aber das wollen mir alle ausreden, dafür sei ich überqualifiziert, dafür braucht man ja noch nicht mal Abi, etc. Tatsächlich wird mir mein BA-Abschluss bei der Aufnahme an eine Fachschule im Weg stehen. Für mich steht aber die Karriere nicht im Vordergrund, ich möchte meinen Fokus lieber auf Familie etc. richten und möchte gerne wenn ich Kinder habe aufhören zu arbeiten, bis irgendwann alle meine Kinder in die Grundschule gehen, von diesen Kitas für 1jährige halte ich nicht viel. Leider habe ich das Gefühl, es wird als Frau heute erwartet, dass man doch bitte Karriere und Familie gleichzeitig hat, und wenn das nicht geht, dann muss die Familie eben einstecken, statt freiwillig die Karriere zu gefährden...aber das ist ein anderes Thema ;)

Meine konkrete Frage:
Das Problem wird wirklich mein fertiger Abschluss sein: ich habe sehr viel recherchiert und quasi alle Unis bieten in dem Bereich nur Master-Studiengänge an, die schon einen expliziten Sprachtherapie-BA voraussetzen. Da kann ich mit meinem Abschluss nichts anfangen, auch wenn es ein ähnliches Feld ist. Habe schon überlegt, nochmal einen BA Sprachtherapie ganz von vorne anzufangen, aber als Zweithörer ist es quasi unmöglich nochmal in so einen BA zu kommen, außer mit ausgezeichnetem Abschluss und zwingenden Gründen, was ich beides nicht werde vorweisen können.
Aber im letzten Semester den BA abbrechen, das kann ich auch nicht bringen!
Ich weiß einfach nicht, wie ich ohne großartig noch mehr Zeit zu verlieren, ohne großen Geldverlust, etc. da dran kommen soll?

Natürlich will ich auch wegen dem Druck von Familie und Freunden, dass meine nächste Entscheidung die richtige ist, und ich mich nicht irgendwann nochmal umentscheiden muss, was das ganze nicht leichter macht...
Vielleicht erging es jemandem ähnlich, oder jemand hat einen Tipp?

Viewing all articles
Browse latest Browse all 32166