Hallo ihr alle,
habe schon seit einigen Monaten das Problem, gegen Depressionen und Stimmungsschwankungen ankämpfen zu müssen. Mal geht es mir besser, mal schlechter, es ist also ein ständiges Auf und Ab, wobei sich meine Stimmungen bei mir wirklich extrem schnell ändern, quasi von einer Sekunde auf die andere.
Nun ist mir klar, dass das für meine Mutter als Alleinerziehende und engste Angehörige alles andere als einfach ist, wenn es mir schlecht geht. Absolut verständlich, dass sie sich Sorgen um mich macht.
Doch leider enden unsere Gespräche, wenn ich mich gerade emotional instabil fühle oder in einer depressiven Phase stecke, oft in Streit.
Ich habe meiner Mutter schon oft gesagt, dass ich manchmal einfach weinen muss. Es belastet mich, dass meine Mutter dann sofort derart kopflos reagiert, dass ich das Gefühl habe, total unter Druck gesetzt zu sein: Dann soll ich mich laut meiner Mutter unbedingt ablenken, sofort was anderes machen, nicht rumsitzen. Dabei geht es mir sehr oft schlecht, ohne dass sie was merkt, und schaffe es noch, mich dann abzulenken. Nur IMMER gelingt es mir eben nicht und wenn ich dann eben mal in Tränen ausbreche, habe ich sofort das Gefühl, meine Mutter zu belasten.
Wenn ich mal traurig bin und einfach nicht lächeln kann, dann sagt meine Mutter auch dauernd zu mir: "Lächle doch" oder "Wieso schaust du so traurig?" Ich weiß schon, dass Sorge dahintersteckt, aber ich kann mich auch nicht immer zum Lächeln zwingen. Manchmal glaube ich aber, das wäre meiner Mutter lieber.
Mir ist schon klar, dass meine Mutter immer nur dasselbe wiederholen kann, ich erwarte ja nicht, dass sie meine Depressionen heilt. Aber oft habe ich das Gefühl, dass sie mein Gefühl der Traurigkeit einfach nicht vorübergehend akzeptieren kann, bis es mir wieder besser geht.
Meine Mutter sagt dann auch immer wieder: "Vielleicht bin ich ja selbst depressiv, ohne es zu wissen, da muss man eben manchmal durch". Kann tatsächlich sein, dass sie depressiv ist, sie hat ziemlich viel um die Ohren als Alleinerziehende und Chronisch Kranke, aber das hilft mir in solchen Situationen eben auch nicht weiter, sondern gibt mir das Gefühl, auch noch für meine Mutter verantwortlich zu sein, weil dann auch immer wieder Kommentare kommen wie "Wenn ich traurig bin, muss ich das auch mit mir ausmachen und kann andere damit nicht runterziehen", obwohl ich, wenn ich still in meinem Zimmer weine, bestimmt nicht die Absicht hege, mit meiner Depression jemand anderen runterzuziehen. Fühle mich sehr hilflos, wenn meine Mutter von ihrer vermuteten Depression und ihren Krankheiten spricht, weil ich ihr da ja nicht helfen kann und es geradee ine enorme Zusatzbelastung für mich darstellt. Zu einem Therapeuten will meine Mutter nicht, von daher weiß ich nicht, was ich ihr raten soll. Die tollste Kindheit und Jugend hatte ich eh nicht, ich arbeite daran, meine eigenen Probleme halbwegs in den Griff zu bekommen, aber ich bin völlig überfordert, wenn dann auch meine Mutter so frustriert vom Leben ist und ich deshalb funktionieren soll, weil sie es ja auch muss...
Habe einfach das Gefühl, dass ich gar nicht mehr traurig sein DARF, weil meine Mutter dann das Gefühl hat, ich würde sie und alle anderen "mit runterziehen" wollen. Außerdem kommen jedesmal, wenn ich traurig bin, von meiner Mutter Standardsprüche wie "In solchen Situationen muss man sich eben bewusst machen, dass es anderen noch schlechter geht", die mir aber wirklich nicht weiterhelfen, was ich ihr schon mehrmals ausführlich dargelegt habe :(
Versuche ich dann, mit meiner Mutter über Dinge zu sprechen, die ich gerne verändern würde (z.B. mehr Ordnung in unserer Wohnung, da diese lange vernachlässigt wurde bzw. immer wieder vernachlässigt wird), fühlt sie sich persönlich angegriffen. Ich verstehe ja, dass man nicht alles sofort machen kann, dafür fehlen Zeit und Geld, aber wenn ich letztes Jahr nicht vehement darauf bestanden hätte, die Wohnung halbwegs in Ordnung zu bringen, würden wir heute noch in einem viel schlimmeren Chaos leben...
Ich liebe meine Mutter sehr, habe aber irgendwie das Gefühl, dass wir uns gegenseitig nicht immer guttun... Sie kann nicht damit umgehen, dass ich Depressionen habe, zu denen auch Stimmungsschwankungen gehören, ich bin überfordert damit, meine wahren Gefühle verbergen zu müssen und mit der Beschuldigung, ich würde quasi absichtlich meine Mutter runterziehen... Ich habe darüber nachgedacht, vorübergehend zu meinen Großeltern zu ziehen, aber bei diesen würde ich mich wahrscheinlich noch unwohler fühlen, da sie Depressionen überhaupt nicht verstehen und ich dort leider keine Privatsphäre hätte.
Muss dazu sagen, dass ich eigentlich ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter habe, trotz aller Probleme. Aber aufgrund ihrer eigenen Probleme waren meine eigenen Bedürfnisse als Kind und Heranwachsende immer wieder mal stark in den Hintergrund gedrängt und da meine Mutter selbst aufgrund ihrer persönlichen Situation psychisch sicher nicht die Allerstabilste ist, fehlt mir eben auch ein bisschen dieser Halt und diese Unterstützung... Habe inzwischen schon Schuldgefühle, wenn meine Mutter mich erwischt, wie ich weine, weil ich ihr ja auch gar keinen zusätzlichen Kummer bereiten möchte... es ist nur so schwer, IMMER zu funktionieren, weil es Tage gibt, an denen ich einfach traurig bin.
Ich erwarte mir jetzt keine konkreten Ratschläge, bedanke mich aber bei allen fürs Lesen...
habe schon seit einigen Monaten das Problem, gegen Depressionen und Stimmungsschwankungen ankämpfen zu müssen. Mal geht es mir besser, mal schlechter, es ist also ein ständiges Auf und Ab, wobei sich meine Stimmungen bei mir wirklich extrem schnell ändern, quasi von einer Sekunde auf die andere.
Nun ist mir klar, dass das für meine Mutter als Alleinerziehende und engste Angehörige alles andere als einfach ist, wenn es mir schlecht geht. Absolut verständlich, dass sie sich Sorgen um mich macht.
Doch leider enden unsere Gespräche, wenn ich mich gerade emotional instabil fühle oder in einer depressiven Phase stecke, oft in Streit.
Ich habe meiner Mutter schon oft gesagt, dass ich manchmal einfach weinen muss. Es belastet mich, dass meine Mutter dann sofort derart kopflos reagiert, dass ich das Gefühl habe, total unter Druck gesetzt zu sein: Dann soll ich mich laut meiner Mutter unbedingt ablenken, sofort was anderes machen, nicht rumsitzen. Dabei geht es mir sehr oft schlecht, ohne dass sie was merkt, und schaffe es noch, mich dann abzulenken. Nur IMMER gelingt es mir eben nicht und wenn ich dann eben mal in Tränen ausbreche, habe ich sofort das Gefühl, meine Mutter zu belasten.
Wenn ich mal traurig bin und einfach nicht lächeln kann, dann sagt meine Mutter auch dauernd zu mir: "Lächle doch" oder "Wieso schaust du so traurig?" Ich weiß schon, dass Sorge dahintersteckt, aber ich kann mich auch nicht immer zum Lächeln zwingen. Manchmal glaube ich aber, das wäre meiner Mutter lieber.
Mir ist schon klar, dass meine Mutter immer nur dasselbe wiederholen kann, ich erwarte ja nicht, dass sie meine Depressionen heilt. Aber oft habe ich das Gefühl, dass sie mein Gefühl der Traurigkeit einfach nicht vorübergehend akzeptieren kann, bis es mir wieder besser geht.
Meine Mutter sagt dann auch immer wieder: "Vielleicht bin ich ja selbst depressiv, ohne es zu wissen, da muss man eben manchmal durch". Kann tatsächlich sein, dass sie depressiv ist, sie hat ziemlich viel um die Ohren als Alleinerziehende und Chronisch Kranke, aber das hilft mir in solchen Situationen eben auch nicht weiter, sondern gibt mir das Gefühl, auch noch für meine Mutter verantwortlich zu sein, weil dann auch immer wieder Kommentare kommen wie "Wenn ich traurig bin, muss ich das auch mit mir ausmachen und kann andere damit nicht runterziehen", obwohl ich, wenn ich still in meinem Zimmer weine, bestimmt nicht die Absicht hege, mit meiner Depression jemand anderen runterzuziehen. Fühle mich sehr hilflos, wenn meine Mutter von ihrer vermuteten Depression und ihren Krankheiten spricht, weil ich ihr da ja nicht helfen kann und es geradee ine enorme Zusatzbelastung für mich darstellt. Zu einem Therapeuten will meine Mutter nicht, von daher weiß ich nicht, was ich ihr raten soll. Die tollste Kindheit und Jugend hatte ich eh nicht, ich arbeite daran, meine eigenen Probleme halbwegs in den Griff zu bekommen, aber ich bin völlig überfordert, wenn dann auch meine Mutter so frustriert vom Leben ist und ich deshalb funktionieren soll, weil sie es ja auch muss...
Habe einfach das Gefühl, dass ich gar nicht mehr traurig sein DARF, weil meine Mutter dann das Gefühl hat, ich würde sie und alle anderen "mit runterziehen" wollen. Außerdem kommen jedesmal, wenn ich traurig bin, von meiner Mutter Standardsprüche wie "In solchen Situationen muss man sich eben bewusst machen, dass es anderen noch schlechter geht", die mir aber wirklich nicht weiterhelfen, was ich ihr schon mehrmals ausführlich dargelegt habe :(
Versuche ich dann, mit meiner Mutter über Dinge zu sprechen, die ich gerne verändern würde (z.B. mehr Ordnung in unserer Wohnung, da diese lange vernachlässigt wurde bzw. immer wieder vernachlässigt wird), fühlt sie sich persönlich angegriffen. Ich verstehe ja, dass man nicht alles sofort machen kann, dafür fehlen Zeit und Geld, aber wenn ich letztes Jahr nicht vehement darauf bestanden hätte, die Wohnung halbwegs in Ordnung zu bringen, würden wir heute noch in einem viel schlimmeren Chaos leben...
Ich liebe meine Mutter sehr, habe aber irgendwie das Gefühl, dass wir uns gegenseitig nicht immer guttun... Sie kann nicht damit umgehen, dass ich Depressionen habe, zu denen auch Stimmungsschwankungen gehören, ich bin überfordert damit, meine wahren Gefühle verbergen zu müssen und mit der Beschuldigung, ich würde quasi absichtlich meine Mutter runterziehen... Ich habe darüber nachgedacht, vorübergehend zu meinen Großeltern zu ziehen, aber bei diesen würde ich mich wahrscheinlich noch unwohler fühlen, da sie Depressionen überhaupt nicht verstehen und ich dort leider keine Privatsphäre hätte.
Muss dazu sagen, dass ich eigentlich ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter habe, trotz aller Probleme. Aber aufgrund ihrer eigenen Probleme waren meine eigenen Bedürfnisse als Kind und Heranwachsende immer wieder mal stark in den Hintergrund gedrängt und da meine Mutter selbst aufgrund ihrer persönlichen Situation psychisch sicher nicht die Allerstabilste ist, fehlt mir eben auch ein bisschen dieser Halt und diese Unterstützung... Habe inzwischen schon Schuldgefühle, wenn meine Mutter mich erwischt, wie ich weine, weil ich ihr ja auch gar keinen zusätzlichen Kummer bereiten möchte... es ist nur so schwer, IMMER zu funktionieren, weil es Tage gibt, an denen ich einfach traurig bin.
Ich erwarte mir jetzt keine konkreten Ratschläge, bedanke mich aber bei allen fürs Lesen...