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Mit der Vergangenheit abschliessen

Hi all

Ich hatte die letzten fünf Jahr eine sehr turbulente Vergangenheit. Ich war von anderen enttäuscht, war von mir selber enttäuscht, wurde von anderen ausgenutzt und gemobbt. Und dann am Schluss mehrere Monate wegen Burn-Out in Behandlung. Das ganze war wohl vorallem insbesondere so heftig, weil ich damit nicht richtig umgegangen bin. Wenn etwas passiert ist, habe ich immer einfach weiter gemacht. Keine Pause, nie über das passierte reflektieren. Ich habe mich immer in die nächste Sache reingesteigert, damit ich nie über die vergangenen Sachen nachdenken musste.

Ich bin im Juni drei Wochen alleine in den Urlaub und ich wollte schreiben. Ich habe mehrere hundert Seiten über meine Vergangenheit geschrieben. Das gibt mir eine Basis um daraus zu lernen, aber auch zu sehen, dass ich nicht derjenige bin, der die Schuld an allem trägt. Es war für mich eine gute Methode, ich habe dabei auch sehr viel über mich selber gelernt und kenne mich viel besser. Das Schreiben war tlw. sehr schmerzhaft für mich, aber ich denke es war gut, dass mich so viele Tage mal nur mit mir alleine beschäftigt habe.

Ich denke, jetzt ist das Jahr, in dem meine Träume und falschen Vorstellungen untergehen müssen und ich mir eine neue Vision vom Leben bauen muss. Die Sache ist aber die, dass mir das alles nicht aus dem Kopf geht. Ich fühle mich befreit, gleichzeitig aber auch sehr leer. Es ist so ein "Mittelweg". An manchen Tagen fühle ich mich sehr gut, dann gibts aber plötzlich wieder Tage, an denen alles hochkommt. Das ist ein Fortschritt zu früher, denn vor den Ferien ging es mir jeden Tag nur schlecht. Und ich liege jetzt auch nicht mehr, wie früher, manchmal einfach nächtelang wach. Mein Tag/Nacht-Rythmus ist viel stabiler. Aber doch, manchmal ist einfach alles wieder da. Ich weiss auch nicht genau, wieso eigentlich. Es ist wie ein Lichtschalter. Manchmal kippt der Schalter, dann tut alles so weh. Dann kippt er wieder, dann fühle ich mich sehr frei.

Meine Gedanken haben jetzt auch einen anderen Fokus. Vorher gab ich mir selber die Schuld an allem. Jetzt, nachdem ich mich so lange damit beschäftigt habe, fühle ich mich nicht mehr schuldig. Ich bin viel gelassener, aber es tut immer noch weh. Und ich schrieb oben, dass ich mich leer fühle, weil ich nicht so recht weiss, was ich denn nun eigentlich machen soll. Also ich meine, dass ich nicht so recht weiss, was ich mit mir selber tun soll, was meine Pläne sein sollen und wie ich den noch verbleibenden Schmerz wirklich endgültig verarbeiten kann.

Es ist auch so, dass ich wegen allen den Sachen immer starke Vorbehalte habe, wenn ich neue Menschen kennen lerne. Ich habe im Hinterkopf immer die Überlegung, ob das wieder so Menschen sind, wie ich sie früher kannte. Will da wieder ohne Vorbehalte und locker auf Leute zugehen können.

Ich bin froh um jeden Tipp. Egal ob es nur grade eine spontane Idee oder eine fundiertere Überlegung ist. Können auch Tipps für passende Bücher zu dem Thema sein oder Weblinks.

Ich sage schon mal Danke und wünsche euch eine schöne Woche.

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