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Bin ich noch zu retten? Oder ein hoffnungsloser Fall?

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Hallo liebe Community,

damit man mir besser folgen kann, muss ich etwas weiter ausholen.

Ich bin ziemlich verzweifelt und werde ganz offen schreiben. Ich bin 24, seit 3 Jahren ohne Job,ohne Ausbildung und besitze einen schlechten Hauptschulabschluss. Ich wohne (wie man vllt. erahnen kann) NOCH zuhause bei meinem Vater mit meinen beiden Geschwistern zusammen. Unsere Mutter hat uns vor nun 6 Jahren verlassen, sie ist nicht gestorben, sie hat uns einfach sitzen gelassen. Sie meinte das sie lange genug die Kinder groß gezogen hat und meine mittlerweile 16 Jährige Schwester, meinen 20 Jährigen Bruder mit meinem Vater und mir alleine lassen muss.

Für die Erziehung war bis dahin natürlich unsere Mutter zuständig, mein Vater musste das Geld verdienen. Wir wurden immer ruhig gestellt, durften nicht Laut sein, keine Freunde einladen. Unsere "Mutter" wollte immer absolute ruhe. Unser Vater war dagegen Laut wenn man etwas nicht wusste, Hausaufgaben mit ihm zu machen war eine Qual, diskutieren nur begrenzt möglich, das Gefühl alles falsch zu machen kam immer öfters auf.

Dieses Gefühl setzt sich dann auch in den Schulen durch. Dazu kam noch Mobbing, wenn ich meine Probleme erläutern wollte wurde oft geschmunzelt. Auch die Lehrer auf der Schule hatten meist nicht viel Verständnis. Ich war völlig verunsichert, hatte kein Selbstvertrauen und auch kaum eine Motivation die Schule anständig zu beenden. Ich hatte nie den Mut meinen Mund aufzumachen oder generell etwas dagegen zu Unternehmen. Meinen Freunden erzähle ich auch Heute nur sehr wenig über meine Probleme.

Nachdem ich nach der Hauptschule auf ein Berufskolleg gewechselt bin und dort den FOR nicht schaffte, wurde ich von der Arge in eine Maßnahme gesteckt. Ich lernte in der Zeit ein Mädchen kennen und es entwickelte sich eine ernsthafte Beziehung. Vom Glück geküsst (dachte ich) lies ich die Maßnahme nur noch nebenher laufen. Ich war zum ersten mal richtig Glücklich aber vernachläsigte einer meiner wenigen Chancen aus mir etwas zu machen.... (Die Beziehung endete ein Jahr Später auf keine gute art und weise). Ich wurde entlassen, ein Jahr Später bekam ich durch meinem Vater aber eine Chance, bei ihm im Öffentlichen Dienst eine Ausbildung als Industriemechaniker zu absolvieren. Ich freute mich wahnsinnig endlich eine Ausbildung zu haben und hatte sowas wie Selbstvertrauen aufgebaut. Die ersten 2 Monate lief eigentlich alles ganz ok, nicht alle Kollegen waren toll, aber ich dachte mir "das gibt es ja überall". Es gab nur 1-2 Leute mit denen ich öfters redete.

Danach erlitt ich einen Bänderiss im Knöchel und war 4 Wochen außer Gefecht, in der Zeit haute unsere Mutter (wie oben erwähnt) ab. Wir sind alle enger zusammengerückt und ich verbesserte meine Beziehung zu meinem Vater. Er hat uns 3 "Kinder" bei sich behalten, eine verdammt schwierige Phase auch und vor allem für ihn.

Als ich wieder zur Arbeit erschien hatte es mittlerweile die Runde gemacht das ich eigentlich nur wegen meinem Vater den Ausbildungsplatz bekommen konnte. Immer wieder wurde man von vielen "Kollegen" angemacht, ich musste mir jeden Tag diverse Sachen anhören. Mein Vater arbeitete in einer anderen Geschäftsstelle, konnte also nicht direkt erfahren was bei mir vor sich geht. Ich hab mein Maul nicht aufgemacht, ich hab mich auf die Sticheleien eingelassen. Die ganze Welt war wieder gegen mich, so fühlte es sich zumindest an. Ich verlor immer weiter die Motivation, machte Blau, wollte auch nicht mit meinem Meister über meine Probleme reden. Es war ja nicht nur das. Die Sache mit meiner Mutter hatte meine Schwester ziemlich hart getroffen, sie fing an sich zu ritzen (mittlerweile ist sie wieder oben auf). Es gab wie immer nur Probleme und wenn man von allen seiten auf den Deckel bekommt, hat man irgendwann einfach keinen bock mehr. Ich konnte mich nicht mehr auf meine sachen konzentrieren, machte vieles falsch während der Ausbildung und hab dann schlussendlich hingeschmissen.

Mein Vater war außer sich, ich hätte doch nur reden müssen.....Ich konnte aber nicht und ich kann es immer noch nicht. Danach steckte mich die Arge wieder in eine Maßnahme, die ich sogar samt Gabelstapler Schein erfolgreich beendete. Mein Vater war trotzdem nicht über die verlorene Ausbildung hinweg und machte mir bei vielen Gelegenheiten Vorwürfe. Er wusste und verstand nicht was in mir vorgeht. Ich bewarb mich zwischenzeitlich, fand aber keine Ausbildungsstelle. Ein Praktiukum über 4 Monate brachte mich auch nicht weiter, ich sollte einen Ausbildungsplatz so gut wie sicher haben, aber noch solange als Praktikant im Betrieb arbeiten. Heraus kam nur heiße Luft und leere versprechen. Danach schrieb ich wieder Bewerbungen, hatte das ein oder andere Bewerbungsgespräch. Aber es sprang nichts Zählbares heraus.

Ohne Ziel und Plan blieb ich fast ein Jahr ohne Beschäftigung, mein Vater machte mir die Hölle heiß. Ich meldete mich wieder für die Berufsschule an und wollte die Sozialhelfer Ausbildung absolvieren....Naja was heisst ich wollte, ich musste. Ich hätte dort automatisch den FOR mitbekommen, aber schaffte auch dies nicht. Nach nur 2 Monaten war das Thema durch und ich stand wieder mit lehren Händen da. Ich konnte mich kaum Konzentrieren und hatte das Gefühl unter Dauerdruck zu stehen, es fiel mir schwer mich zu Motivieren.

Aus Angst log ich meinen Vater an, mein gewissen wurde von Woche zu Woche immer schlechter. Ich redete kaum mit ihm, noch weniger als sonst schon. Ich log in der Zeit so viel und hatte mir eingeredet das ich dies auch tun muss, da mein Vater mich sonst rausschmeissen würde. Nun glaubt mein Vater das ich sogar mein Fachabi absolivert habe, da ich mich in den 3 Jahren einfach um nichts mehr gekümmert habe. Ich bin mittlerweile komplett hilflos, Motivationslos und weiß nichts mit mir anzufangen. Ich bin nicht Krankenversichert und mein Ausweis ist mittlerweile längst Überfällig.

Morgen soll ich mein Zeugnis von der Schule abholen, das ich vor den Ferien " vergessen " habe. Das Zeugnis gibt es nicht, ich hab niemals das Fachabi erworben und habe ziemliche Panik. Ziemlich erbärmlich, ich weiß.... Mein Vater hat durch einem bekannten eine eventuelle Stelle für mich, deswegen braucht er das nicht vorhandene Zeugnis. Die Pistole sitzt auf meiner Brust, Ich weiß nicht was morgen passieren wird, wenn er erfährt das die letzten 3 Jahre nur eine einzige Lüge war....

Egal ob ich die Wahrheit sage oder nicht, fliegen tue ich so oder so....Bin ich noch zu retten? Oder ein hoffnungsloser Fall?


Danke fürs Lesen, sry das es so lang geworden ist.

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