Guten morgen zusammen,
ich befinde mich derzeit in einem moralischen Konflikt. Normalerweise lebe ich, zumindest inzwischen, nach dem Motto "was Du nicht willst das man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu" bzw. "man bekommt alles im Leben zurück".
Nur weiß ich in diesem Fall nicht was richtig und was falsch ist.
Dazu bedarf es aber vielleicht, um mich besser verstehen zu können, einem Rückblick in vergangene Zeiten (ich versuche mich kurz zu fassen).
Ich habe innerhalb meiner Familie von Kindesbeinen an Gewalt erlebt, Liebe/Zuneigung wurde ganz sparsam dosiert einmal jährlich entgegengebracht. Im Gegensatz war zu meinen Geschwistern war ich immer der Außenseiter und das schwarze Schaf. Diese Stigmata wurden mir von meiner Familie aufegdrückt und beruhen nicht auf einer falschen Wahrnehmung meinerseits. Nun habe ich das alles aber erst recht spät realisiert und da meine "Familie" ihre Fehler nicht einsehen wollte bzw. will, da sie von sich denken nie etwas falsch gemacht zu haben bzw. nie etwas falsch zu machen, habe ich vor ca. zwei Jahren beschlossen mich von diesem Menschen abzugrenzen. Räumlich ging das zunächst nicht, da wir in einem Haus lebten bzw. leider noch immer leben. Ich kann diese Menschen einfach nicht ausstehen, weil sie eben so sind wie sie sind. Uneinsichtig, eingebildet, besserwisserisch, intrigant, hinterlistig und mir gegenüber einfach nur unterste Schublade. Nun, vor zwei jahren befand ich mich gerade in einem Studium (habe erst mit 30 ein Studium angefangen). Die Einsicht bezüglich meiner Familie kam leider irgendwie von heute auf morgen. Wäre diese früher da gewesen, hätte ich das Studium erst gar nicht begonnen (Erklärung folgt gleich aus dem Kontext heraus). Neben dem Studium musste ich natürlich arbeiten, damit ich Krankenversicherung und lebensunterhalt bezahlen konnte (Miete musste ich während dem Studium nicht zahlen, da es Eigentum meiner "Eltern" ist). Nun verlor ich nach ca. einem Jahr meinem Minijob auf Grund von Umstrukturierung in dem Unternehmen. Ich arbeitete nur am Wochenende, wodurch ich keine Vorlesungen versäumte. Nun musste ein neuer Minijob her. Doch ich fand nichts für´s Wochenden und nahm einen Job bei einem kleinen Bauunternehmer an. Ich brauchte das Geld, aber durch die Arbeitszeiten versäumte ich eben die Vorlesungen. Dann bat mir der Chef eine Vollzeitstelle an. Nun war es so: die Zustände zu Hause wurden immer schlimmer und ich hatte nur noch einen Wunsch: ich will hier weg. Gleichzeitig versäumte ich so viele Vorlesungen durch das Arbeiten, dass ich locker hätte zwein Jahre länger studiern müssen. Also wog ich ab und entschied mich für die Stelle und gegen das Studium. Ich fragte den Chef ob sein Angebot noch gelten würde. Daraufhin wollte er von mir wissen weshalb ich mich denn nun gegen das Studium entscheiden würde. Ich bat ihn sich erst zu entscheiden ob er mich nun einstellt oder nicht. danach würde ich ihm die Gründe nennen (ich wollte nicht dass er aus Mitleid zusagt und wollte deshalb erst seine Entscheidung). Ich erzählte ihm dann im Groben die Gründe. Dass ich hier aus privaten Gründen ausziehen wollte, neben den Mietkosten dann auch noch Anschaffungen tätigen muss (neue Waschmaschine und sowas) und auch endlich mal richtig leben wollte. Mit Anfang 30. Mir etwas gönnen, den ein oder anderen Wunsch erfüllen, wie z.B. Motarradführerschein. Er sicherte mir dann auf Grund der Auftragslage den Job für 1,5 Jahre zu. Ich bat ihn darum das nochmal zu überdenken da ich mich auf sein Wort verlassen würde. Es blieb dabei: "für mindestens 1,5 Jahre hast Du die Stelle!" Also nahm ich, wie gesagt, die Stelle an (der Betrieb bestand aus dem Chef, einem Kollegen und mir). Aber nach einem Monat ging es auch dort bergab. Der Chef und der anderen Kollege tranken mehr als sie arbeiteten und ich saß daneben und schaute zu. Ich saß auf der Baustelle und wartete auf die Kollegen oft stundenlang, weil die beiden wieder mit saufen o.ä. beschäftigt waren, der Lohn kam mit erheblichem Verzug etc. Ich sprach den Chef vernünftig darauf an. Erklärte ihm dass ich zum arbeiten da sei und nicht zum nichts tun (zumal der Chef auch noch verlangte, dass ich mir die Stunden die ich auf die beiden wartete nicht als Arbeitsstunden aufschrieb und somit nicht bezahlt bekam). Auch die Triezereien wurden immer intensiver und irgendwann platze mir dann der Kragen. daraufhin gerieten der Chef und ich ein wenig aneinander. Die KOnsequenz: am nächsten tag bekam ich mündlich mitgeteilt: Du bist gekündigt. Für den vergangene Monat erhielt ich auch keinen Lohn, der ASrbeitsvertrag wurde mich nicht ausgehändigt, ebenso wenig eine schriftliche Kündigung. Versuchte ich ihn zu erreichen, nahm er meine Anrufe absichtlich nicht an. Hinzu kam, dass er mich nicht angemeldet hatte und mir eine Mahnung über 600 der Krankenkasse ins Haus flatterte. Ich war es leid und suchte einen Anwalt auf, welcheer sofort den Lohn einklagte. Da eine normale Kontaktaufnahme bzw. die Klärung der Situation scheinbar nicht möglich war, verzichtete der Anwalt auf Mahnungen etc und ging direkt den Weg über´s Gericht. Ich dachte, dass der Chef dadurch zu einem Gespräch bereit wäre und man das normal regeln könnte.
Stattdessen rief er mich an und drohte mir, versprach sich Zeugen Kaufen zu wollen (den Kollegen, Frau etc.) und vor Gericht gegen mich eine ganz große Nummer abziehen zu wollen. Ich bat ihm mehrmals an das ganz normal ohne Gericht zu klären, aber er blieb dabei. Nun Klagte mein Anwalt Verzugslöhne eine, da ich keine schriftliche Kündigung erhalten hätte bestünde das Arbeitsverhältnis weiterhin und mir stünde Lohn zu. Ich wollte eigentlich nicht dass es soweit kommt, zumal er zwei kleine Kinder hat und ich ihn nicht ruinieren wollte. Ich wollte nur arbeiten. Zumindest so lange, bis ich etwas neues gehabt hätte, was jedoch nicht so einfach war. Aber nein. Er versuchte mich weiterhin einzuschüchtern, drohte mir, äußerte dem Gericht gegenüber (wie von ihm versprochen) im schriftlichen Vorverfahren Unwahrheitendie unterste Schublade sind und dazu noch die gekauften Zeugen an.
Naja, nun ist es so: der Streitwert liegt bei gut 25.000, ich hab durch das fehlende Einkommen über diesen langen Zeitraum Schulden die ich so nur über Jahre hinweg abstottern kann. Die Annahme des Jobangebots hat meine Situation gegenüber damals nicht verbessert, sondern verschlechtert. Ich wohne noch immer hier, konnte nicht ausziehen und habe Schulden. Die andere Seite ist jedoch, dass es so gekommen ist wie ich es nicht wollte. Er wird Insolvenz anmelden müssen und das mit zwei Kindern. Darüberhinaus wird er noch strafrechtlich belangt werden, so wurde es vom Gericht angekündigt. 1. wegen Prozessbetrug und 2. wegen Schwarzarbeit. Genau das wollte ich nie. Daher weiss ich nicht was ich machen soll. Ich habe mir mal geschworen, mir nichts mehr gefallen zu lassen (also nichts schwerwiegenderes). einerseits will ich das nun durchziehen, andererseits habe ich auch Skrupel, da er dann Insolvenz anmelden muss. Und schließlich befürchte ich, dass ich etwas unrechtes tue und dies irgendwann mal büßen werde.
Ich entschuldige mich für den langen Text, hoffe aber dennoch, dass mir der ein oder andere seine Meinung dazu sagen wird.
Vielen Dank!
ich befinde mich derzeit in einem moralischen Konflikt. Normalerweise lebe ich, zumindest inzwischen, nach dem Motto "was Du nicht willst das man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu" bzw. "man bekommt alles im Leben zurück".
Nur weiß ich in diesem Fall nicht was richtig und was falsch ist.
Dazu bedarf es aber vielleicht, um mich besser verstehen zu können, einem Rückblick in vergangene Zeiten (ich versuche mich kurz zu fassen).
Ich habe innerhalb meiner Familie von Kindesbeinen an Gewalt erlebt, Liebe/Zuneigung wurde ganz sparsam dosiert einmal jährlich entgegengebracht. Im Gegensatz war zu meinen Geschwistern war ich immer der Außenseiter und das schwarze Schaf. Diese Stigmata wurden mir von meiner Familie aufegdrückt und beruhen nicht auf einer falschen Wahrnehmung meinerseits. Nun habe ich das alles aber erst recht spät realisiert und da meine "Familie" ihre Fehler nicht einsehen wollte bzw. will, da sie von sich denken nie etwas falsch gemacht zu haben bzw. nie etwas falsch zu machen, habe ich vor ca. zwei Jahren beschlossen mich von diesem Menschen abzugrenzen. Räumlich ging das zunächst nicht, da wir in einem Haus lebten bzw. leider noch immer leben. Ich kann diese Menschen einfach nicht ausstehen, weil sie eben so sind wie sie sind. Uneinsichtig, eingebildet, besserwisserisch, intrigant, hinterlistig und mir gegenüber einfach nur unterste Schublade. Nun, vor zwei jahren befand ich mich gerade in einem Studium (habe erst mit 30 ein Studium angefangen). Die Einsicht bezüglich meiner Familie kam leider irgendwie von heute auf morgen. Wäre diese früher da gewesen, hätte ich das Studium erst gar nicht begonnen (Erklärung folgt gleich aus dem Kontext heraus). Neben dem Studium musste ich natürlich arbeiten, damit ich Krankenversicherung und lebensunterhalt bezahlen konnte (Miete musste ich während dem Studium nicht zahlen, da es Eigentum meiner "Eltern" ist). Nun verlor ich nach ca. einem Jahr meinem Minijob auf Grund von Umstrukturierung in dem Unternehmen. Ich arbeitete nur am Wochenende, wodurch ich keine Vorlesungen versäumte. Nun musste ein neuer Minijob her. Doch ich fand nichts für´s Wochenden und nahm einen Job bei einem kleinen Bauunternehmer an. Ich brauchte das Geld, aber durch die Arbeitszeiten versäumte ich eben die Vorlesungen. Dann bat mir der Chef eine Vollzeitstelle an. Nun war es so: die Zustände zu Hause wurden immer schlimmer und ich hatte nur noch einen Wunsch: ich will hier weg. Gleichzeitig versäumte ich so viele Vorlesungen durch das Arbeiten, dass ich locker hätte zwein Jahre länger studiern müssen. Also wog ich ab und entschied mich für die Stelle und gegen das Studium. Ich fragte den Chef ob sein Angebot noch gelten würde. Daraufhin wollte er von mir wissen weshalb ich mich denn nun gegen das Studium entscheiden würde. Ich bat ihn sich erst zu entscheiden ob er mich nun einstellt oder nicht. danach würde ich ihm die Gründe nennen (ich wollte nicht dass er aus Mitleid zusagt und wollte deshalb erst seine Entscheidung). Ich erzählte ihm dann im Groben die Gründe. Dass ich hier aus privaten Gründen ausziehen wollte, neben den Mietkosten dann auch noch Anschaffungen tätigen muss (neue Waschmaschine und sowas) und auch endlich mal richtig leben wollte. Mit Anfang 30. Mir etwas gönnen, den ein oder anderen Wunsch erfüllen, wie z.B. Motarradführerschein. Er sicherte mir dann auf Grund der Auftragslage den Job für 1,5 Jahre zu. Ich bat ihn darum das nochmal zu überdenken da ich mich auf sein Wort verlassen würde. Es blieb dabei: "für mindestens 1,5 Jahre hast Du die Stelle!" Also nahm ich, wie gesagt, die Stelle an (der Betrieb bestand aus dem Chef, einem Kollegen und mir). Aber nach einem Monat ging es auch dort bergab. Der Chef und der anderen Kollege tranken mehr als sie arbeiteten und ich saß daneben und schaute zu. Ich saß auf der Baustelle und wartete auf die Kollegen oft stundenlang, weil die beiden wieder mit saufen o.ä. beschäftigt waren, der Lohn kam mit erheblichem Verzug etc. Ich sprach den Chef vernünftig darauf an. Erklärte ihm dass ich zum arbeiten da sei und nicht zum nichts tun (zumal der Chef auch noch verlangte, dass ich mir die Stunden die ich auf die beiden wartete nicht als Arbeitsstunden aufschrieb und somit nicht bezahlt bekam). Auch die Triezereien wurden immer intensiver und irgendwann platze mir dann der Kragen. daraufhin gerieten der Chef und ich ein wenig aneinander. Die KOnsequenz: am nächsten tag bekam ich mündlich mitgeteilt: Du bist gekündigt. Für den vergangene Monat erhielt ich auch keinen Lohn, der ASrbeitsvertrag wurde mich nicht ausgehändigt, ebenso wenig eine schriftliche Kündigung. Versuchte ich ihn zu erreichen, nahm er meine Anrufe absichtlich nicht an. Hinzu kam, dass er mich nicht angemeldet hatte und mir eine Mahnung über 600 der Krankenkasse ins Haus flatterte. Ich war es leid und suchte einen Anwalt auf, welcheer sofort den Lohn einklagte. Da eine normale Kontaktaufnahme bzw. die Klärung der Situation scheinbar nicht möglich war, verzichtete der Anwalt auf Mahnungen etc und ging direkt den Weg über´s Gericht. Ich dachte, dass der Chef dadurch zu einem Gespräch bereit wäre und man das normal regeln könnte.
Stattdessen rief er mich an und drohte mir, versprach sich Zeugen Kaufen zu wollen (den Kollegen, Frau etc.) und vor Gericht gegen mich eine ganz große Nummer abziehen zu wollen. Ich bat ihm mehrmals an das ganz normal ohne Gericht zu klären, aber er blieb dabei. Nun Klagte mein Anwalt Verzugslöhne eine, da ich keine schriftliche Kündigung erhalten hätte bestünde das Arbeitsverhältnis weiterhin und mir stünde Lohn zu. Ich wollte eigentlich nicht dass es soweit kommt, zumal er zwei kleine Kinder hat und ich ihn nicht ruinieren wollte. Ich wollte nur arbeiten. Zumindest so lange, bis ich etwas neues gehabt hätte, was jedoch nicht so einfach war. Aber nein. Er versuchte mich weiterhin einzuschüchtern, drohte mir, äußerte dem Gericht gegenüber (wie von ihm versprochen) im schriftlichen Vorverfahren Unwahrheitendie unterste Schublade sind und dazu noch die gekauften Zeugen an.
Naja, nun ist es so: der Streitwert liegt bei gut 25.000, ich hab durch das fehlende Einkommen über diesen langen Zeitraum Schulden die ich so nur über Jahre hinweg abstottern kann. Die Annahme des Jobangebots hat meine Situation gegenüber damals nicht verbessert, sondern verschlechtert. Ich wohne noch immer hier, konnte nicht ausziehen und habe Schulden. Die andere Seite ist jedoch, dass es so gekommen ist wie ich es nicht wollte. Er wird Insolvenz anmelden müssen und das mit zwei Kindern. Darüberhinaus wird er noch strafrechtlich belangt werden, so wurde es vom Gericht angekündigt. 1. wegen Prozessbetrug und 2. wegen Schwarzarbeit. Genau das wollte ich nie. Daher weiss ich nicht was ich machen soll. Ich habe mir mal geschworen, mir nichts mehr gefallen zu lassen (also nichts schwerwiegenderes). einerseits will ich das nun durchziehen, andererseits habe ich auch Skrupel, da er dann Insolvenz anmelden muss. Und schließlich befürchte ich, dass ich etwas unrechtes tue und dies irgendwann mal büßen werde.
Ich entschuldige mich für den langen Text, hoffe aber dennoch, dass mir der ein oder andere seine Meinung dazu sagen wird.
Vielen Dank!