Hallo, liebe Forumlinge
Ich glaube, ich brauche dringend mal jemanden zum Reden. Ist für mich ungewohnt, im Allgemeinen mache ich alles mit mir selbst aus.
Ich habe jahrzehntelang Therapie gemacht, mir ging es danach immer anders, nie besser. Ich weiß, es gab Theras, die versuchten, mich an Themen der Kindheit zu bringen, da gab es für mich aber nichts zu sagen. Zu sehr hing ich fest in Schuld- und Schamgefühlen und später spaltete ich alles, was damit zu tun hatte, einfach ab. Und es kam nicht wieder. Dann begriff ich aber, das war 2010, dass ich wohl doch mal was in der Richtung tun muss, es schien doch alles immer wieder dort dran zu hängen. Doch dauerte es bis jetzt, bis mal ein paar Erinnerungsfetzen hoch kamen. Bin nun in einer Traumatherapie und habe immer gedacht, das ist doch viel zu krass, so schlimm war doch nichts, andere haben sooo viel Schlimmeres mitgemacht und sind traumatisiert. Ich hätte nie gedacht, dass es so hart wird. Schwierig ja, aber nicht so hart und im Augenblick weiß ich nicht, ob ich es schaffe. Andererseits denke ich, es wird auch nicht besser, wenn ich damit aufhöre. Doch mir wird es zu viel, auch wenn ich die Termine schon nur 14tägig haben möchte.
Ich fange an zu bemerken, zu hören, dass es mehr war als belanglos. Ich nannte es normaler Alltag, meine Thera nannte es Folter.
Es schockt mich. Seit ich angefangen habe mit der Traumatherapie habe ich eine Essstörung entwickelt, mein Hausarzt, der das nicht wusste und nur eine Blutuntersuchung wollte, ist entsetzt über meine Werte.
In der Traumatherapie soll ich an mein Inneres Kind kommen, es beschützen, es lieben und all das, was man mit Kindern eben so macht, wenn es ihnen nicht gut geht. Alles, was ich sehr gut für meine eigene Tochter konnte (ist erwachsen). Doch mein Inneres Kind erreiche ich nicht. Auch meine Thera erreicht es nicht. Es vertraut nicht, kann sich nicht vorstellen, dass es gemeint sein könnte, dass es Verständnis und liebevolle Worte für es geben könnte, dass es nicht selbst schuld ist daran, dass es so behandelt wird. Sie zieht sich zurück. Das Einzige, was sie zulässt ist, dass ich sie in die Arme nehme und aus der Situation raus nehme. Sie lässt sich nicht ansprechend, reagiert mit Brechreiz. Sie ist stumm.
Und die Erwachsene habe ich auch irgendwie verloren, ich fühle mich so unendlich verletzbar. Ich habe so viele Jahre gebraucht, erwachsen zu werden innerlich, war weit gekommen, das ist alles eingestürzt.
Ich fühle mich so traurig und ich mag nicht mehr weiter gehen. Tränen nehmen mir die letzte Kraft, sie sind so anstrengend, Schmerzen ohne Ende (aber eben auch, weil der Körper durch den Nahrungsmangel die Muskeln futtert). Im Grunde bin ich es gewöhnt, mich selbst nicht so ernst zu nehmen, aber diese tiefe Trauer in mir überrennt mich. Ich fühle mich jetzt auch im Alltag wie das kleine misshandelte, ungehörte, verletzte Kind. Wo ist mein Panzer, mein Schutz? Ich fühle mich so allein und überfordert mit all dem, was jetzt in mir passiert. Wem soll ich das erzählen? Die paar Minuten Therapie reichen nicht ein bisschen.
In mir ist immerzu die Frage, wie kann man so was machen mit einem Kind? Oder liegt es doch an mir? Hätte ich nur einfach mal richtig sein müssen? Mein Kopf weiß, kein Kind kommt mit Verhaltensstörungen auf die Welt. Mein Gefühl sieht nur Schuld bei mir. Der Kopf ist irgendwie weg. Ich verliere immer mehr Kraft und kann doch nichts ändern.
War es doch nicht alles einfach nur normaler Alltag? Musste es nicht so sein, wie es war?
(sorry für die Länge )
Überforderte Grüße, kiablue
Ich glaube, ich brauche dringend mal jemanden zum Reden. Ist für mich ungewohnt, im Allgemeinen mache ich alles mit mir selbst aus.
Ich habe jahrzehntelang Therapie gemacht, mir ging es danach immer anders, nie besser. Ich weiß, es gab Theras, die versuchten, mich an Themen der Kindheit zu bringen, da gab es für mich aber nichts zu sagen. Zu sehr hing ich fest in Schuld- und Schamgefühlen und später spaltete ich alles, was damit zu tun hatte, einfach ab. Und es kam nicht wieder. Dann begriff ich aber, das war 2010, dass ich wohl doch mal was in der Richtung tun muss, es schien doch alles immer wieder dort dran zu hängen. Doch dauerte es bis jetzt, bis mal ein paar Erinnerungsfetzen hoch kamen. Bin nun in einer Traumatherapie und habe immer gedacht, das ist doch viel zu krass, so schlimm war doch nichts, andere haben sooo viel Schlimmeres mitgemacht und sind traumatisiert. Ich hätte nie gedacht, dass es so hart wird. Schwierig ja, aber nicht so hart und im Augenblick weiß ich nicht, ob ich es schaffe. Andererseits denke ich, es wird auch nicht besser, wenn ich damit aufhöre. Doch mir wird es zu viel, auch wenn ich die Termine schon nur 14tägig haben möchte.
Ich fange an zu bemerken, zu hören, dass es mehr war als belanglos. Ich nannte es normaler Alltag, meine Thera nannte es Folter.
Es schockt mich. Seit ich angefangen habe mit der Traumatherapie habe ich eine Essstörung entwickelt, mein Hausarzt, der das nicht wusste und nur eine Blutuntersuchung wollte, ist entsetzt über meine Werte.
In der Traumatherapie soll ich an mein Inneres Kind kommen, es beschützen, es lieben und all das, was man mit Kindern eben so macht, wenn es ihnen nicht gut geht. Alles, was ich sehr gut für meine eigene Tochter konnte (ist erwachsen). Doch mein Inneres Kind erreiche ich nicht. Auch meine Thera erreicht es nicht. Es vertraut nicht, kann sich nicht vorstellen, dass es gemeint sein könnte, dass es Verständnis und liebevolle Worte für es geben könnte, dass es nicht selbst schuld ist daran, dass es so behandelt wird. Sie zieht sich zurück. Das Einzige, was sie zulässt ist, dass ich sie in die Arme nehme und aus der Situation raus nehme. Sie lässt sich nicht ansprechend, reagiert mit Brechreiz. Sie ist stumm.
Und die Erwachsene habe ich auch irgendwie verloren, ich fühle mich so unendlich verletzbar. Ich habe so viele Jahre gebraucht, erwachsen zu werden innerlich, war weit gekommen, das ist alles eingestürzt.
Ich fühle mich so traurig und ich mag nicht mehr weiter gehen. Tränen nehmen mir die letzte Kraft, sie sind so anstrengend, Schmerzen ohne Ende (aber eben auch, weil der Körper durch den Nahrungsmangel die Muskeln futtert). Im Grunde bin ich es gewöhnt, mich selbst nicht so ernst zu nehmen, aber diese tiefe Trauer in mir überrennt mich. Ich fühle mich jetzt auch im Alltag wie das kleine misshandelte, ungehörte, verletzte Kind. Wo ist mein Panzer, mein Schutz? Ich fühle mich so allein und überfordert mit all dem, was jetzt in mir passiert. Wem soll ich das erzählen? Die paar Minuten Therapie reichen nicht ein bisschen.
In mir ist immerzu die Frage, wie kann man so was machen mit einem Kind? Oder liegt es doch an mir? Hätte ich nur einfach mal richtig sein müssen? Mein Kopf weiß, kein Kind kommt mit Verhaltensstörungen auf die Welt. Mein Gefühl sieht nur Schuld bei mir. Der Kopf ist irgendwie weg. Ich verliere immer mehr Kraft und kann doch nichts ändern.
War es doch nicht alles einfach nur normaler Alltag? Musste es nicht so sein, wie es war?
(sorry für die Länge )
Überforderte Grüße, kiablue