Hallo, meine Frau und ich sind vor zwei Wochen Eltern geworden. Sie ist 31 und ich bin 27. Wir sind seit 6 Jahren zusammen und seit einem Jahr verheiratet.
Sie arbeitet bei einer Versicherung als Sachbearbeiterin und ich bin Student und werde in einem knappen Jahr Bauingenieur sein.
Wir haben im Oktober letzten Jahres miteinander geschlafen und meine Freundin ist trotz der Benutzung eines Kondoms welches uns nicht bewusst abgerutscht oder gerissen ist, schwanger geworden. Nebenbei sind wir sicher, dass es nicht gerissen ist oder Ähnliches. Trotzdem ist es passiert. Wie es passiert ist, dass weiß ich bis heute nicht.
Weil ich schon vorher immer gesagt hatte, dass ich keine Kinder möchte sagte ich ihr das auch im November. Sie sagte, dass sie einen Abbruch nicht machen würde, weil es einen Eingriff sei und sie nicht bei einer Narkose sterben oder total unfruchtbar werden wollte.
Jetzt musste sie einen Kaiserschnitt ebenfalls mit Narkose erdulden.
Während der Schwangerschaft haben wir uns öfters gestritten. Es ging meistens darum, dass ich das Kind nicht wollte und noch mehr Zeit alleine mit ihr verbringen wollte. Sie meinte dann immer, dass ein Kind doch etwas Nettes für mich sein kann und ich dann auch etwas komplett losgelöst von meinem Studium oder Freunden vorzuweisen hätte.
Trotzdem habe ich immer wieder gesagt, dass ich keine Lust auf das Kind habe. Das interessante ist, dass sie auch nicht so versessen auf das Kind gewesen ist, aber es unbedingt bekommen musste.
Jedenfalls ist das Kind jetzt und so wo ich kurz vor meinen Prüfungen stehe gefällt mir die Situation überhaupt nicht. Während der Schwangerschaft habe ich meine Frau in der Form unterstützt, dass ich sie immer zum Arzt begleitet habe und auch den Haushalt gemacht habe. Dann hatten wir trotz der Streits zu 99% auch eine gute Zeit während der Schwangerschaft und uns darüber gefreut, was wir doch für einen guten Menschen an unserer Seite haben.
Das hat sich bis heute nicht geändert. Nur ist meine Frau seit dem Kaiserschnitt noch sehr schwach auf den Beinen und das Kind schreit immerzu. Es kriegt sein Essen, es kriegt die Windel gewechselt, es darf auf dem Arm liegen während ich lerne und trotzdem weint es die meiste Zeit. Das zermürbt mich und meine Frau. Und auch wenn wir das Kind gut behandeln und viel mit ihm sprechen, haben zumindest ich gemerkt, dass ich dieses Leben nicht will.
Das Kind sehe ich als eine Bürde an, die mir meine Prüfungen versauen wird. Ich sehe es als etwas an, dass meiner Frau in der Schwangerschaft schlimme Schmerzen bereitet hat und keine Ahnung was sonst noch.
Fakt ist, dass ich so nicht weiterleben möchte. Nur weiß ich jetzt nicht, was ich tun soll. Ich liebe meine Frau und möchte sie nicht verlassen. Aber auf der anderen Seite hasse ich mein momentanes Leben und bin seit mehreren Monaten immer latent sehr unglücklich. Seitdem ich weiß, dass das Kind kommt, habe ich keine Lust mehr auf irgendetwas.
Es kommt mir so vor, als ob ich in einer Falle sitzen würde. Wenn ich gehe und mich scheiden lasse, dann verliere ich den Menschen den ich am meisten liebe. (was für mich eine Katastrophe wäre)
Wenn ich bleibe, dann bin ich in der Nähe des Menschen den ich am meisten liebe, aber bin pausenlos unglücklich in diesem Leben gefangen, welches ich gar nicht will.
So oder so habe ich die A-Karte gezogen. Ich bin bei beiden Konstellationen alleine und stecke fest. Meine Frau geht Anfang September wieder arbeiten, weil ich ja noch nicht Geld verdiene und wir darauf angewiesen sind.
Also muss ich dann ab diesem Zeitpunkt auf das Kind aufpassen, was sie kriegen wollte und ich niemals haben wollte.
Ich habe diese Problematik schon bei meinen Eltern angedeutet, aber die meinten, dass sie nicht mehr mit mir sprechen würden, wenn ich mich scheiden lasse, weil ja alles toll sei und ich mich nicht so anstellen soll.
Mein Leben ist jetzt absolut fremdbestimmt und ich vegetiere nur noch so vor mich hin. Was soll ich jetzt tun?
Ich hasse es, wenn mir jeder Mensch dazu gratuliert Vater geworden zu sein. Und ansonsten: Wer hat bspw. all die geborenen Kinder gefragt, ob sie überhaupt auf die Welt kommen wollen? Wenn mein Sohn in 28 Jahren so leben müsste wie ich, dann wäre es meines Erachtens besser gewesen nie geboren worden zu sein. Es heißt ja immer "ja klar, man schafft das schon". Nur: Warum muss man denn immer etwas schaffen? Warum kann man nicht einfach einmal nur "sein" bzw. "glücklich sein"?
Danke fürs Zuhören. Wollte mir bestimmt nur einmal ein bisschen alles von der Seele schreiben.
Sie arbeitet bei einer Versicherung als Sachbearbeiterin und ich bin Student und werde in einem knappen Jahr Bauingenieur sein.
Wir haben im Oktober letzten Jahres miteinander geschlafen und meine Freundin ist trotz der Benutzung eines Kondoms welches uns nicht bewusst abgerutscht oder gerissen ist, schwanger geworden. Nebenbei sind wir sicher, dass es nicht gerissen ist oder Ähnliches. Trotzdem ist es passiert. Wie es passiert ist, dass weiß ich bis heute nicht.
Weil ich schon vorher immer gesagt hatte, dass ich keine Kinder möchte sagte ich ihr das auch im November. Sie sagte, dass sie einen Abbruch nicht machen würde, weil es einen Eingriff sei und sie nicht bei einer Narkose sterben oder total unfruchtbar werden wollte.
Jetzt musste sie einen Kaiserschnitt ebenfalls mit Narkose erdulden.
Während der Schwangerschaft haben wir uns öfters gestritten. Es ging meistens darum, dass ich das Kind nicht wollte und noch mehr Zeit alleine mit ihr verbringen wollte. Sie meinte dann immer, dass ein Kind doch etwas Nettes für mich sein kann und ich dann auch etwas komplett losgelöst von meinem Studium oder Freunden vorzuweisen hätte.
Trotzdem habe ich immer wieder gesagt, dass ich keine Lust auf das Kind habe. Das interessante ist, dass sie auch nicht so versessen auf das Kind gewesen ist, aber es unbedingt bekommen musste.
Jedenfalls ist das Kind jetzt und so wo ich kurz vor meinen Prüfungen stehe gefällt mir die Situation überhaupt nicht. Während der Schwangerschaft habe ich meine Frau in der Form unterstützt, dass ich sie immer zum Arzt begleitet habe und auch den Haushalt gemacht habe. Dann hatten wir trotz der Streits zu 99% auch eine gute Zeit während der Schwangerschaft und uns darüber gefreut, was wir doch für einen guten Menschen an unserer Seite haben.
Das hat sich bis heute nicht geändert. Nur ist meine Frau seit dem Kaiserschnitt noch sehr schwach auf den Beinen und das Kind schreit immerzu. Es kriegt sein Essen, es kriegt die Windel gewechselt, es darf auf dem Arm liegen während ich lerne und trotzdem weint es die meiste Zeit. Das zermürbt mich und meine Frau. Und auch wenn wir das Kind gut behandeln und viel mit ihm sprechen, haben zumindest ich gemerkt, dass ich dieses Leben nicht will.
Das Kind sehe ich als eine Bürde an, die mir meine Prüfungen versauen wird. Ich sehe es als etwas an, dass meiner Frau in der Schwangerschaft schlimme Schmerzen bereitet hat und keine Ahnung was sonst noch.
Fakt ist, dass ich so nicht weiterleben möchte. Nur weiß ich jetzt nicht, was ich tun soll. Ich liebe meine Frau und möchte sie nicht verlassen. Aber auf der anderen Seite hasse ich mein momentanes Leben und bin seit mehreren Monaten immer latent sehr unglücklich. Seitdem ich weiß, dass das Kind kommt, habe ich keine Lust mehr auf irgendetwas.
Es kommt mir so vor, als ob ich in einer Falle sitzen würde. Wenn ich gehe und mich scheiden lasse, dann verliere ich den Menschen den ich am meisten liebe. (was für mich eine Katastrophe wäre)
Wenn ich bleibe, dann bin ich in der Nähe des Menschen den ich am meisten liebe, aber bin pausenlos unglücklich in diesem Leben gefangen, welches ich gar nicht will.
So oder so habe ich die A-Karte gezogen. Ich bin bei beiden Konstellationen alleine und stecke fest. Meine Frau geht Anfang September wieder arbeiten, weil ich ja noch nicht Geld verdiene und wir darauf angewiesen sind.
Also muss ich dann ab diesem Zeitpunkt auf das Kind aufpassen, was sie kriegen wollte und ich niemals haben wollte.
Ich habe diese Problematik schon bei meinen Eltern angedeutet, aber die meinten, dass sie nicht mehr mit mir sprechen würden, wenn ich mich scheiden lasse, weil ja alles toll sei und ich mich nicht so anstellen soll.
Mein Leben ist jetzt absolut fremdbestimmt und ich vegetiere nur noch so vor mich hin. Was soll ich jetzt tun?
Ich hasse es, wenn mir jeder Mensch dazu gratuliert Vater geworden zu sein. Und ansonsten: Wer hat bspw. all die geborenen Kinder gefragt, ob sie überhaupt auf die Welt kommen wollen? Wenn mein Sohn in 28 Jahren so leben müsste wie ich, dann wäre es meines Erachtens besser gewesen nie geboren worden zu sein. Es heißt ja immer "ja klar, man schafft das schon". Nur: Warum muss man denn immer etwas schaffen? Warum kann man nicht einfach einmal nur "sein" bzw. "glücklich sein"?
Danke fürs Zuhören. Wollte mir bestimmt nur einmal ein bisschen alles von der Seele schreiben.