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Gedanken am Abend

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Ich sitze wieder hier, die Tränen kann ich nicht zurückhalten. Ich darf nicht weinen. ER hasst es, ER wird wieder wütend und wird mich wieder fertig machen. Ich sehe alte Fotos von mir auf dem Tisch. Eine Frau, die lacht, die in die Kamera strahlt. sehe ich nun in den Spiegel, sehe ich eine gebrochene Frau, müde und enttäuscht vom Leben. Ich habe um Hilfe geschrien, gebettelt, die Hand ausgestreckt. Keiner hat sie ergriffen. Als die Verzweiflung zu groß wurde, bin ich zur Diakonie, zum psychatrischen Notdienst gegangen. Dort dann der totale Zusammenbruch. Man sagte mir, dass ich mir unbedingt einen Therapeuten suchen soll. Wäre meine Ausbildung nicht, würde man mir sogar dringend eine stationäre Behandlung empfehlen. Ich will einen Therapeuten, habe alle kassenzugelassenen Ärzte angerufen, auf dem AB gesprochen, Mails geschrieben. Keiner hat mir auch nur geantwortet. Wieso will mir keiner helfen? Wenn sie zumindest absagen würden, dann könnte mich die KK zu einem privaten Therapeuten schicken. ER ist immer noch hier, ER macht mir Angst. ER hat mich noch nie geschlagen, aber seine aggressive Art macht mir Angst. ER sagt, dass ich nichts wert wäre. ER sagt, ich solle aus dem Fenster springen, ich solle doch verrecken.
Heute wieder eine Panikattacke im Zug gehabt. Das Gefühl zu ersticken, die Wände kommen auf mich zu, meine Brust zerspringt. Was ist das nur für ein Gefühl? ER sagt, das sei mein Problem, das ginge ihn nichts an. Wenn ER sich bewegt,, fängt mein Herz an zu rasen, Panik steigt auf, darf es mir nicht anmerken lassen, sonst dreht ER wieder durch. Es geht mir nicht gut, ich möchte meinen Kopf unter die Decke stecken und die Aussenwelt ausschalten. Um mich herum höre ich nur "Sch.... hier, sch... da" es wird nur geflucht, kein einziges nettes Wort. Es zieht mich runter, löst Beklemmungen in der Brust aus. Keine Lebensfreude.
Ich fühle mich allein, ich möchte reden, erzählen, mich ausweinen, schreien. Ich möchte so gerne Hilfe, einen Ausweg. Noch will ich nicht sterben, aber ich schaffe es nicht allein.
Ich bin schwach, ich verachte mich dafür. Eine starke Frau hätte es geschafft. Sie hätte ihr Leben in den Griff bekommen, sie hätte sich das nicht alles gefallen lassen, sie wäre aufgestanden und einfach gegangen. Ich bin nicht stark.
Ich möchte schreien, das Leben verfluchen. So hatte ich mir das Leben nicht vorgestellt, es soll doch Spaß machen, wofür lohnt es sich denn?

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