Hallo ihr Lieben
Ich bräuchte mal Rat von Leuten, die Erfahrungen mit Alkoholmissbrauch gemacht haben - damit mein ich jetzt nicht, sich ab und zu mal auf Partys abzuschießen, das hab ich alles schon durch, ich meine eher aktuelle oder ehemalige Alkoholiker oder Angehörige.
Zu meinem Problem: ich bin 19, war meine komplette Kindheit und Jugend hindurch ein Außenseiter und hab dann leider mit 14, nach einem Totalabschuss zusammen mit einer Freundin, der mit schwerer Alkoholvergiftung im Krankenhaus endete, den ''Respekt'' erfahren, den einem sowas einbringt... ich denke das hat mich nachhaltig geprägt. Danach habe ich zwar mehrere Jahre keinen Tropfen angerührt, aber wie das eben mit 16, 17, so ist, man geht auf Partys, weil alle anderen es auch tun, man trinkt, weil alle anderen es auch tun... und ich hatte die Schnauze gestrichen voll davon, immer der Außenseiter zu sein.
Ich hab dann auch schnell gemerkt, dass Alkohol alle Hemmungen löst, dass sich Probleme leichter ansprechen lassen (ich hing damals fast auf jeder Party ne halbe Stunde an der Brust eines Kumpels, hab all das ausgesprochen was ich sonst verdrängt habe), und dass man gleichzeitig alles beiseite schieben kann. Irgendwann hab ich dann angefangen, in der Schule das ein oder andere Bier zu trinken. Selbst als ich mich auf einer Kursexkursion wirklich bösartig abgeschossen habe, haben die Lehrer das toleriert, die wussten dass ich Probleme habe und trotzdem meine Leistung bringe. Dann hab ich angefangen ab und zu Zuhause zu trinken. Meine Mutter hat es zwar ab und zu angesprochen, aber ich hab mich jedes Mal rausgeredet.
Mittlerweile hab ich ein abgebrochenes Studium vorzuweisen (ich habs fallen lassen weil ich mich einfach nicht aufraffen konnte hinzugehen, und wenn hatte ich meist auch irgendwelchen Alkohol dabei, ''aus Langeweile'', wie ich dachte), werde demnächst eine Ausbildung vorzuweisen und trink mittlerweile auf Tagesbasis 1 bis 2 Flaschen Martini oder auch mal einen halben Kasten Bier. Das ist vielleicht nicht viel, aber dafür dass ich nicht einmal 20 Jahre meines Lebens hinter mich gebracht habe ist es eben doch zu viel. Ich merks schon gar nicht mehr. Ich red mir ein, dass es so ist wie mit dem Rauchen, ich KÖNNTE aufhören - ich will nur nicht.
Ich weiß dass ich mir, wenn ich so weitermache, das Leben ruinieren werde, und das will ich nicht. Noch bin ich ''nur'' psychisch abhängig, aber das ist auch schon zu viel. Ich kann mich einfach nicht dazu motivieren aufzuhören - sag mir Sachen wie ''die Menge ist ja noch ok, und mehr wirds ja nicht'', aber ich weiß eigentlich, dass das Schwachsinn ist. Was kann ich tun? Mein Mitbewohner hatte selber ein Alkoholproblem, er sagt zwar ab und zu was, hält mich aber nicht ab, und es ist ja auch nicht seine Verantwortung, aber das gibt mir die Bestätigung dass es eigentlich völlig normal und akzeptabel ist. Ich will mir mit diesem Mist nicht mein Leben versauen, nur seh ich einfach keine Warnzeichen, die mir signalisieren, dass Schluss sein muss, ich find einfach keinen Grund zu sagen: ''das war's!'' und dann auch dran festzuhalten. Therapiemöglichkeiten sind in meinem Umkreis leider sehr rar, und mit meinen Eltern oder Freunden kann ich nicht reden, das lässt mein Stolz nicht zu.
Habt ihr vielleicht irgendeinen Rat für mich, einen Denkanstoß? Ich weiß dass ich es selbst schaffen muss - nur fällt es mir einfach so verdammt schwer.
Bitte entschuldigt den langen Text, und schonmal vielen Dank für alle Antworten.
Liebe Grüße
Larsini (der Name spricht für sich... :rolleyes: :()
Ich bräuchte mal Rat von Leuten, die Erfahrungen mit Alkoholmissbrauch gemacht haben - damit mein ich jetzt nicht, sich ab und zu mal auf Partys abzuschießen, das hab ich alles schon durch, ich meine eher aktuelle oder ehemalige Alkoholiker oder Angehörige.
Zu meinem Problem: ich bin 19, war meine komplette Kindheit und Jugend hindurch ein Außenseiter und hab dann leider mit 14, nach einem Totalabschuss zusammen mit einer Freundin, der mit schwerer Alkoholvergiftung im Krankenhaus endete, den ''Respekt'' erfahren, den einem sowas einbringt... ich denke das hat mich nachhaltig geprägt. Danach habe ich zwar mehrere Jahre keinen Tropfen angerührt, aber wie das eben mit 16, 17, so ist, man geht auf Partys, weil alle anderen es auch tun, man trinkt, weil alle anderen es auch tun... und ich hatte die Schnauze gestrichen voll davon, immer der Außenseiter zu sein.
Ich hab dann auch schnell gemerkt, dass Alkohol alle Hemmungen löst, dass sich Probleme leichter ansprechen lassen (ich hing damals fast auf jeder Party ne halbe Stunde an der Brust eines Kumpels, hab all das ausgesprochen was ich sonst verdrängt habe), und dass man gleichzeitig alles beiseite schieben kann. Irgendwann hab ich dann angefangen, in der Schule das ein oder andere Bier zu trinken. Selbst als ich mich auf einer Kursexkursion wirklich bösartig abgeschossen habe, haben die Lehrer das toleriert, die wussten dass ich Probleme habe und trotzdem meine Leistung bringe. Dann hab ich angefangen ab und zu Zuhause zu trinken. Meine Mutter hat es zwar ab und zu angesprochen, aber ich hab mich jedes Mal rausgeredet.
Mittlerweile hab ich ein abgebrochenes Studium vorzuweisen (ich habs fallen lassen weil ich mich einfach nicht aufraffen konnte hinzugehen, und wenn hatte ich meist auch irgendwelchen Alkohol dabei, ''aus Langeweile'', wie ich dachte), werde demnächst eine Ausbildung vorzuweisen und trink mittlerweile auf Tagesbasis 1 bis 2 Flaschen Martini oder auch mal einen halben Kasten Bier. Das ist vielleicht nicht viel, aber dafür dass ich nicht einmal 20 Jahre meines Lebens hinter mich gebracht habe ist es eben doch zu viel. Ich merks schon gar nicht mehr. Ich red mir ein, dass es so ist wie mit dem Rauchen, ich KÖNNTE aufhören - ich will nur nicht.
Ich weiß dass ich mir, wenn ich so weitermache, das Leben ruinieren werde, und das will ich nicht. Noch bin ich ''nur'' psychisch abhängig, aber das ist auch schon zu viel. Ich kann mich einfach nicht dazu motivieren aufzuhören - sag mir Sachen wie ''die Menge ist ja noch ok, und mehr wirds ja nicht'', aber ich weiß eigentlich, dass das Schwachsinn ist. Was kann ich tun? Mein Mitbewohner hatte selber ein Alkoholproblem, er sagt zwar ab und zu was, hält mich aber nicht ab, und es ist ja auch nicht seine Verantwortung, aber das gibt mir die Bestätigung dass es eigentlich völlig normal und akzeptabel ist. Ich will mir mit diesem Mist nicht mein Leben versauen, nur seh ich einfach keine Warnzeichen, die mir signalisieren, dass Schluss sein muss, ich find einfach keinen Grund zu sagen: ''das war's!'' und dann auch dran festzuhalten. Therapiemöglichkeiten sind in meinem Umkreis leider sehr rar, und mit meinen Eltern oder Freunden kann ich nicht reden, das lässt mein Stolz nicht zu.
Habt ihr vielleicht irgendeinen Rat für mich, einen Denkanstoß? Ich weiß dass ich es selbst schaffen muss - nur fällt es mir einfach so verdammt schwer.
Bitte entschuldigt den langen Text, und schonmal vielen Dank für alle Antworten.
Liebe Grüße
Larsini (der Name spricht für sich... :rolleyes: :()