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Keinen Selbstwert

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Hallo


Würde euch gerne mein Leben bis jetzt schildern, da ich im Moment sehr verzweifelt bin und mir nur noch zum Heulen ist,
da ich versuche und versuche, aber es immer wieder nicht hin bekomme glücklich zu sein.
Ich bin jetzt 21 Jahre alt, männlich und würde mich als minderwertig,launisch, unsicher
und mittlerweile auch als psychisch labil beschreiben.


Ich fange einmal ganz von vorne an...
Meiner Meinung fing alles in der Grundschule an, ca in der 3-4 Klasse, evtl. auch früher.
Als ich um diese Zeit herum mit Fußball spielen aufhörte, fing ich zunehmend an meine Zeit am PC zu verbringen,
was für mich damals persönlich gar kein Problem darstellte, auch dass ich immer weniger Zeit mit meinen derzeitigen Freunden verbrachte fiel mir nicht wirklich auf.
Ich würde sagen dass ich zu dm Zeitpunkt noch relativ normal war, vllt rotz frech, aber normal...bis dann.
Hatte durch das Verlassen des Vereins nichts mehr regelmäßiges zu tun und hing am PC. Meiner Familie und meinem Vater gefiehl das anscheinend nicht und sie fingen an mich fertig zu machen.
Sie sagten ich hätte keine Freunde, würde nur in meiner Höhle sitzen und würde doch eh nie wirklich was erreichen. Zu diesem Zeitpunkt stimmte das nicht einmal.
Ich war gut in der Schule, hatte Freunde mit denen ich Fußball spielte, wenige und eher unregelmäßiger aber ich hatte sie, nur war die Zeit die ich mit ihnen verbracht habe meiner Familie anscheinend nie "genug".
Sie sagten dass sie in meinem Alter nur draußen mit Freunden waren und so viele davon hatten und stellten ich sehr oft als Loser da. Ich war ungefähr 8,9, oder 10 Jahre alt.
Das ging dann soweit dass ich jedes mal von meinem Vater als "mensch ohne Freunde" betitelt wurde und mein Onkel vor der ganzen Familie ein Foto von mir gemacht hat und
dazu dann gesagt hat "Suche ganz dringend Freunde". Das hört sich vielleicht für euch nicht besonders schlimm an, hat sich aber jedesmal für mich angefühlt als würde man mir
einen Faustschlag in den Magen geben. Hatte immer das Gefühl dass man in dieser Welt ohne Freunde nichts wert ist.
Ich wurde zunehmend schüchterner und introvertierter, daran änderte auch das Gymnasium nichts in dem ich dann eingeschult wurde.
Ich meldete mich nie und war eher unauffällig, war nie beliebt und stellte schlussendlich ein gutes Ziel für Mobbing dar. Ich fand allerdings ein paar Menschen die ebenfalls keine extrovertierten partykracher waren.
Einer von ihnen wurde mein mittlerweile ehemaliger bester Freund. Ehemalig, weil ich es nicht hin bekomme, mehr dazu später.
Ich habe dann ca im 8. Schuljahr mit Parkour angefangen und durch Zufall kam ich in eine Gruppe. Ich war wirklich gut darin und es hat mir super viel Spaß gemacht.
Ich wurde viel Selbstbewusster und konnte mich über Zeit schließlich sogar gegen meinen Vater durchsetzten und ihm vor Augen führen was er mir damals angetan hat, wenn auch nur in Andeutungen und unkonkret,
da ich zu mehr noch nicht den Mut und das Vertrauen hatte. Ich hatte mittlerweile viele Leute in der Schule die mich mobbten und endlos lästerten. Man sagt immer man solle nicht drauf hören,
allerdings habe ich dies nie geschafft und wollte diesen Leuten immer wieder beweisen wer ich bin und dass ich gar nicht so ein Nerd/Freak/Opfer/Außenseiter bin wie sie immer erzählten.
Ich wollte es immer allen zeigen dass ich auch JEMAND bin...erfolglos. Trotzdem fand ich in meiner Stufe ca im 10. Jahr neue , sogar relativ beliebte Freunde durch das gewonnene Selbstbewusstsein.
Zu diesem zeitpunkt machte ich den größten Fehler meines Lebens. Für mich war dieses Beliebt sein immer wichtig und mein bester Freund war es eben nicht, behandelte ihn zunehmend herablassend, auch meiner damaligen Freundin
die ich teilweise durch ihn auf einer Klassenfahrt in Bayern kennen gelernt habe grenzte ich mich zunehmend ab. Ich legte viel zu viel Wert auf dieses lächerliche und oberflächliche beliebtsein, aber ich definierte mich teilweise darüber->
nicht beliebt/ keine freunde-> wertlos. ich war ebenfalls oft Eifersüchtig wenn sie mit jemandem anderen zeit verbachte und wurde grantig, obwohl sie zu mir bis heute gesehen einer der liebenswürdigsten menschen in dieser Welt ist.
Dann kam der tag den ich aufs bitterste bereue und den die beiden mir nicht vergeben konnten. Das Beste war ja dass es alles meine Schuld war, Sie sich aber sogar über Telefon bei mir unter Tränen entschuldigt hatte, OBWOHL ICH ES VERMASSELT HABE. Ich weiß erst heute was ich an den beiden gehabt habe.
Der Kontakt brach ab. Ich dachte mir es sein kein Problem da ich ja noch andere hatte.
Das 12. Jahr kam und die Kurse wurden gemischt. Ich kam mit den neuen Freunden in einen Kurs, aber auch mit den Leuten die mich mobbten.


Diese Leute lästerten bei meinen Freunden über mich und erzählten ihnen dass ich doch ein totales Opfer sei und sie gar nicht verstehen könnten warum sie denn mit mir abringen.
ich bekam das meistens alles mit da es in den Pausen passierte. Ich fühlte mich zunehmend schwächer und in meine alte Lage als Opfer/ schwarzes Schaf der Familie hineinversetzt.
Ich wollte nicht schwach sein. Ich grenzte mich von den Freunden ab, distanzierte mich und unternahm nichts mehr mit ihnen. entwickelte eine Art Schutzmechanismus. Ich wurde sozusagen zum Arschloch, weil ich nie Schwach sein wollte. Ich reagiere oft aggressiv,
nehme alles persönlich, wirke hypersensibel und fühle mich durch jede Kleinigkeit verletzt. ich schaffe es einfach nicht mich so Anzunehmen wie ich bin, und versuche verzweifelt in eine Rolle zu passen, in die ich einfach nicht passe. Ich zerbreche daran.
Bis heute hat sich das nicht geändert. Ich hatte noch die Leute in meinem Parkourteam, allerdings passierte hier ca dasselbe wie schon oben beschrieben. Ich galt dort dann gegen Ende als Weinerisch und Aggressiv, als Mensch mit dem man eher nichts zu tun haben will.
Ich nahm harmlose Witze über mich zu persönlich und reagierte immer über. Auch schlug ich sehr sehr oft Einladungen zu Partys on ihnen aus, in der Angst mich dort zu blamieren, wieder in die Loser rolle zu verfallen und einfach nur nichtssagend rum zu sitzen.
Ich ging nicht mehr zum Training...Hatte also zu diesem Zeitpunkt null Freunde, schob die Schuld aber von mir weg, machte mein Umfeld verantwortlich, also die Schule in der ich immer runtergemacht wurde.
Ich machte schließlich mein Abitur und hoffte dass alles mit dem Studium und einem neuen Umfeld besser werden würde...Das war es dann schließlich auch, allerdings nur über zeit.
Die zeit zwischen Abi und Studium verbrachte ich großteils zuhause und ging nur manchmal durch die Stat wenn ich was brauchte oder zum Arzt. Ich war hoch motiviert nach ganz oben zu kommen, Freunde zu finden und glücklich zu werden.
Das schien in der ersten Zeit sogar möglich zu sein, ich fand neue Freunde und auch ein neues Mädchen. Ich war gegen Anfang so wie ich eigentlich sein wollte. ich war offen, lustig, höfflich...
Das änderte sich dann ungefähr zu dem Zeitpunkt als ich mit dem Studium überfordert war. Mir wurde in der Uni immer gesagt dass man die Elite sei wenn man das Studium erfolgreich beendet und garantiert Erfolg haben würde. Ich wollte es unbedingt schaffen,wollte unbedingt diesen Ingenieurstudiengang schaffen, konnte aber nicht. Konnte mir nichts beweisen, konnte der Welt nichts beweisen.
Ich fiel wieder in ein Loch, fühlte mich zu dumm für alles und wieder einfach minderwertig. und der Teufelskreis ging wieder los. ich war zunehmend gestresst, beichtete sogar meinem Vater wie ich mich fühlte( ich hatte zu diesem Zeitpunkt weder etwas vertrauen zu ihm aufbauen können)
und er riet mir mich für eine Ausbildung zu bewerben. Das tat ich dann auch und bekam eine Stelle. Ich erzählte ihm auch dass ich mich minderwertig fühlte, er reagierte gut und ich konnte weiter Vertrauen aufbauen, allerdings habe ich ihm bis hute nicht erzählt das ich ziemlich psychisch labil bin , weil ich Angst habe
dass er mich fallen lässt und mich wieder als Loser sieht. Ich habe noch nicht genügend Vertrauen dafür.
wie auch immer...
Durch den Teufelskreis ging ich wieder in meine Abwehrhaltung und verhielt mich wie ein totales Arschloch gegenüber Ihr und fing Streit wegen jeder Kleinigkeit an.
Sie verstand sich auch sehr gut mit anderen Jungs was mich wieder oft eifersüchtig machte. Ich erzählte ihr dann schließlich auch das ich mich in sie verliebt habe
,allerdings wusste ich zu dem Zeitpunkt schon dass ich es bei ihr vermasselt habe und sie nie dasselbe empfindet. so war es dann auch.


Sie distanzierte sich von mir, ich sehe sie aber jeden tag im Zug und in der Uni. Ich weiß einfach nicht warum ich menschen die ich mag immer scheiße behandel.. ich glaube ich habe mittlerweile einfach wahnsinnige angst immer wieder
enttäuscht zu werden, weil mir das schon so oft passiert ist. jedesmal diese Erwartungen die nie erfüllt wurden. Sie machten einen richtigen Pessimisten aus mir :)
Ich merke momentan wieder wie ich immer ruhiger werde, auch wenn ich mit den Kommilitonen was unternehme sitze ich oft nur da und sage nichts, fühle mich fehl am platzt. ich verhalte mich genau gegenteilig zu meinem verhalten als ich die ganzen Leute in der uni kennen lernen durfte.
Ich weiß nicht warum...ich weiß einfach nicht warum ich am einen tag in netter lustiger offener Typ bin und einen Monat später wieder so sehr in alte Verhaltensmuster abdrifte. ich weiß es nicht und es macht mich fertig.
ich habe mittlerweile die Chance auf das glücklich sein durch das Studium aufgegeben und gehe in eine Ausbildung. distanziere mich immer mehr von Ihr und den anderen Leuten.
Am liebsten würde ich allen menschen die ich verloren habe einfach diesen text zeigen, damit sie wissen warum ich so bin wie ich bin...ich kann aber nicht.
ich habe wahnsinnige angst das sich das alles in der Ausbildung wiederholt...
ich habe niemanden und fühle mich einfach nur allein. Ich denke auch oft an Selbstmord, allerdings bin ich dafür zu feige und schwach.


Ich habe mir den Text schnell von der Seele geschrieben und danke jedem der sich ihn vollständig durchließt. Es tut mir leid, wenn sehr viele Fehler enthalten sind, oder er an manchen Stellen schwierig zu lesen ist.
Liebe Grüße M.

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