Hallo!
meine Situation:
ich bin 23 Jahre alt, kurz vor Abschluss meines Studiums und seit etwa 2 1/2 Jahren in meiner ersten Beziehung. Sie ist 5 Jahre älter als ich.
Damit ihr meine Situation versteht, muss ich etwas ausholen. Ich war schon immer eher orientierungslos und hatte kaum Selbstbewusstsein. Nach außen konnte ich das stets verstecken. Doch die Tatsache, dass ich so lange Zeit nie eine Beziehung gewesen war nagte an mir. Kurz bevor ich mein Studium begonnen habe, litt ich an einer Panikstörung (mich überrascht es selbst, wie kaputt sich das alles liest -> hätte nie gedacht da mal hinzukommen).
Ich kam also für das Studium in eine neue, kleine Stadt, war den Umständen entsprechend niedergeschlagen. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten mich mit Stadt und Studium anzufreunden, doch für einen Wechsel hatte ich nicht genug Energie, die Situation fühlte sich zumindest sicher an. Schließlich habe ich nach einem Jahr dort meine Freundin kennengelernt. Es war erstmals jemand, mit dem man Klartext reden konnte, der nicht stets auf diese Spielchen aus war. Ich hatte sofort das Gefühl einen Seelenverwandten getroffen zu haben und konnte mich erstmals einem Menschen mit allem was ich in mir an Gedanken herumtrug anvertrauen. Auch sie hatte sich bei ihrer Ankunft nicht absolut wohl gefühlt. Wir hatten in dieser Stadt eine wirklich schöne Zeit, wie zwei einsame Seelen die sich gefunden hatten.
Doch natürlich sind die Dinge immer im Wandel. Sie ist inzwischen in eine andere Stadt umgezogen, hat dort im Studium neue Kontakte geknüpft und scheint glücklich zu sein. Ich bin für das letzte Semester hinterher gezogen und habe gependelt. Im Nachhinein war das ein Fehler. Ich habe weder in der alten Stadt bestehende Kontakte pflegen, noch in der neuen welche knüpfen können. Bedingt durch das viele Pendeln habe ich zuviel Zeit zum Grübeln gehabt. Es war somit eine äußerst anstrengende, von Zerrissenheit und Zweifeln geprägte Zeit.
Letztlich habe ich auch oft die Beziehung angezweifelt. Es kam zu ein paar Krisengesprächen zwischen uns. Ein Problem das ich habe besteht darin, dass die Beziehung meinerseits nicht aus starken Gefühlen sondern aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus zustande kam. Sicherlich war die erste Zeit mit ihr durchaus aufregend und schön, aber ich war wohl nie richtig verliebt. Ich denke zwar, dass das auch nicht jeder Mensch unbedingt braucht, jedoch war ich im Grunde meines Herzens schon immer ein (hoffnungsloser) Romantiker. Dieses Ideal hat mir immer auch ein Stück weit Lebenssinn gegeben.
Ich stecke daher in dem Zwiespalt, dass ich mich einerseits aufgrund meiner psychischen Labilität nach Sicherheit sehne. Andererseits würde ich mich gerne wieder verlieben können/dürfen, damit mein Leben nicht noch grauer wird. Dann ist da in mir die Stimme meines Vaters, der mich immer ermahnt, vernünftig, pragmatisch und realistisch zu handeln. Ich finde diese irgendwo typisch deutsche Herangehensweise ziemlich deprimierend.
Aber bevor ich abschweife zurück zum Thema. Ich würde selbst so gerne daran glauben, dass die Beziehung Zukunft hat. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Beziehung schon sehr angeknackst ist, da ich meiner Freundin schon von meinen Zweifeln erzählt habe. Was würdet ihr mir raten?
Danke fürs Lesen,
euer Samsa
meine Situation:
ich bin 23 Jahre alt, kurz vor Abschluss meines Studiums und seit etwa 2 1/2 Jahren in meiner ersten Beziehung. Sie ist 5 Jahre älter als ich.
Damit ihr meine Situation versteht, muss ich etwas ausholen. Ich war schon immer eher orientierungslos und hatte kaum Selbstbewusstsein. Nach außen konnte ich das stets verstecken. Doch die Tatsache, dass ich so lange Zeit nie eine Beziehung gewesen war nagte an mir. Kurz bevor ich mein Studium begonnen habe, litt ich an einer Panikstörung (mich überrascht es selbst, wie kaputt sich das alles liest -> hätte nie gedacht da mal hinzukommen).
Ich kam also für das Studium in eine neue, kleine Stadt, war den Umständen entsprechend niedergeschlagen. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten mich mit Stadt und Studium anzufreunden, doch für einen Wechsel hatte ich nicht genug Energie, die Situation fühlte sich zumindest sicher an. Schließlich habe ich nach einem Jahr dort meine Freundin kennengelernt. Es war erstmals jemand, mit dem man Klartext reden konnte, der nicht stets auf diese Spielchen aus war. Ich hatte sofort das Gefühl einen Seelenverwandten getroffen zu haben und konnte mich erstmals einem Menschen mit allem was ich in mir an Gedanken herumtrug anvertrauen. Auch sie hatte sich bei ihrer Ankunft nicht absolut wohl gefühlt. Wir hatten in dieser Stadt eine wirklich schöne Zeit, wie zwei einsame Seelen die sich gefunden hatten.
Doch natürlich sind die Dinge immer im Wandel. Sie ist inzwischen in eine andere Stadt umgezogen, hat dort im Studium neue Kontakte geknüpft und scheint glücklich zu sein. Ich bin für das letzte Semester hinterher gezogen und habe gependelt. Im Nachhinein war das ein Fehler. Ich habe weder in der alten Stadt bestehende Kontakte pflegen, noch in der neuen welche knüpfen können. Bedingt durch das viele Pendeln habe ich zuviel Zeit zum Grübeln gehabt. Es war somit eine äußerst anstrengende, von Zerrissenheit und Zweifeln geprägte Zeit.
Letztlich habe ich auch oft die Beziehung angezweifelt. Es kam zu ein paar Krisengesprächen zwischen uns. Ein Problem das ich habe besteht darin, dass die Beziehung meinerseits nicht aus starken Gefühlen sondern aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus zustande kam. Sicherlich war die erste Zeit mit ihr durchaus aufregend und schön, aber ich war wohl nie richtig verliebt. Ich denke zwar, dass das auch nicht jeder Mensch unbedingt braucht, jedoch war ich im Grunde meines Herzens schon immer ein (hoffnungsloser) Romantiker. Dieses Ideal hat mir immer auch ein Stück weit Lebenssinn gegeben.
Ich stecke daher in dem Zwiespalt, dass ich mich einerseits aufgrund meiner psychischen Labilität nach Sicherheit sehne. Andererseits würde ich mich gerne wieder verlieben können/dürfen, damit mein Leben nicht noch grauer wird. Dann ist da in mir die Stimme meines Vaters, der mich immer ermahnt, vernünftig, pragmatisch und realistisch zu handeln. Ich finde diese irgendwo typisch deutsche Herangehensweise ziemlich deprimierend.
Aber bevor ich abschweife zurück zum Thema. Ich würde selbst so gerne daran glauben, dass die Beziehung Zukunft hat. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Beziehung schon sehr angeknackst ist, da ich meiner Freundin schon von meinen Zweifeln erzählt habe. Was würdet ihr mir raten?
Danke fürs Lesen,
euer Samsa