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Frust, Verzweiflung, Zukunftsängste

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Hallo, ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll...
Es fällt mir schwer das ganze zu datieren und zu sortieren.
Mein ganzes Leben scheint mir einfach nur sinnlos und frustrierend.
Ich verstehe die Welt nicht und sie scheint mich auch nicht zu verstehen.

Zu mir: Ich bin 17 Jahre alt, habe letztes Jahr grade so meinen Ersatz Hauptschulabschluss gemacht und sehe keinen Grund irgendwas in meinem Leben zu tun.
Vor etwa 6-7 Wochen bekam ich die Diagnose für Borderline, dazu neige ich zur Selbstverletzung, was mich eigentlich auch nicht wundert.

Als Kind bekam ich viel Aufmerksamkeit von meiner Mutter, mein Vater war ständig arbeiten, er ging morgens aus dem Haus und kam spät Abends wieder, dann suchte er sich ruhe vor dem Fernseher, am Wochenende arbeitete er in seiner Garage. Ich habe oft versucht Kontakt zu ihm aufzubauen, aber was Emotionen und Verständnis anging, besaß er einfach 0.
Als ich 11-12 war bekam meine Mutter nach einem Reit Unfall die Diagnose für Multiple Sklerose (MS), dadurch schwand die Aufmerksamkeit für mich und ich musste lernen mich selbst zu beschäftigen.
Ich saß daraufhin Tagelang nur noch vor dem Computer und vertrieb mir meine Zeit in der Virtuellen Welt. Die Schule war mir Prinzipiell egal, ich habe nie verstanden warum man mich dazu zwingt.

In der achten Klasse ging es dann soweit das ich die Schule verlassen musste, es war nicht so das ich etwas schlimmes angestellt habe, aber es war auch nicht das erste mal. Zudem war unsere Klasse sehr auffällig und anscheinend wollte unser Schulleiter ein Exempel an mir statuieren.
Also flog ich von der Schule, für mich war das der erste Schritt in die Depressionen.

Ich hatte schon immer Probleme mich in neue Gesellschaften einzufügen, ich hatte Angst davor, meine Klassen Kameraden kannte ich größtenteils damals schon aus dem Kindergarten. In eine neue Klasse, auf eine neue Schule, das war der schrecklichste Gedanke. Ich konnte einfach nicht, ich wehrte mich.
Ich fing an die Schuld auf andere zu schieben und mein Problem wollte ich nicht akzeptieren. Ich ging zu Psychologen, Therapeuten und machte sogar einen Besuch in einer Klinik, da mich die meisten sofort einweisen wollten, allen log ich etwas vor, das es mir egtl. gar nicht so schlecht ginge. Ich wollte nicht in die Klinik, ich wollte nicht unter fremde Menschen und hatte Angst allein zu sein.

So verließ ich die Klinik wieder, stand zwar auf der Warteliste, doch von der ließ ich mich ein paar Wochen später streichen.
Ich muss etwa 15 gewesen sein, das Schul- und Jugendamt machten meinen Eltern druck, wegen der Schulpflicht, da ich weiter nicht zur Schule ging. Hinzu kam das mein Vater die Diagnose für Leberkrebs bekam, ich gab mir die Schuld dafür, der ganze Stress, ich war nie ein einfaches, gehorsames Kind.
In dieser Zeit weinte ich sehr viel, ich schmiss mich auf mein Bett und verfluchte das Leben, als mein Vater im Krankenhaus zur Operation war, besuchte ich ihn ein einziges mal, ich konnte einfach nicht und ich fühlte mich immer schlechter.
Kurz darauf machte ich meinen ersten Suizid versuch, ich nahm eine ganze Packung Schlaftabletten, leider war das ganze nicht sehr gut durchdacht und es waren keine Verschreibungspflichtigen...
Bis heute wünsche ich mir das es geklappt hätte.

Ich ließ mich überreden meinen Hauptschulabschluss nach zu machen, durch eine Maßnahme bei der ich 2 Tage Schule und 3 Tage Arbeit in der Werkstatt hatte, ich wählte dort den Elektro bereich, in der Hoffnung einen Interessanten Job zu finden, Fehlanzeige. Ich beendete diese mit Abschluss, obwohl ich zum Schluss nur sehr unregelmäßig dort war. Ich hatte auch keine Probleme dort Freunde zu finden, durch diese kam ich auch auf Cannabis. Ich fuhr mit meinem Moped regelmäßig zu ihnen und besorgte mir Gras, kiffen tue ich bis heute und ich bereue es nicht. Es hilft mir gelegentlich Ängste zu überwinden und mit Menschen in Kontakt zu kommen.

Im Internet lernte ich zu dieser zeit Menschen kennen, denen ich vertraute, anfangs nur weil es mir egal war was sie über mich dachten, wenn sie mich verspotteten oder nervten konnte ich diese ja auch ganz einfach Ignorieren.
Weiterhin verbrachte ich meine Zeit mit Videospielen und gelegentlich betrank ich mich auch am Wochenende mit Freunden und ich fing an beinahe täglich mit ihnen zu kiffen, das lieben schien aufwärts zu gehen.
Irgendwann hörte ich auf mich zu betrinken, wodurch auch der Soziale Kontakt wieder nachließ, was mich aber auch nicht störte, da ich einige dieser Menschen auch nicht wirklich mochte, ich akzeptierte sie, weil die anderen sie anscheinend mochten.

Jetzt sitze ich wieder nur zu Hause, halte mir eine Handvoll Freunde in der Realität und habe auch nicht wirklich lust neue kennen zu lernen. Ich habe nur einen Freund bei dem ich mich traue meine Gefühle wirklich zu offenbaren.
Bei den anderen geht es nicht, sie scheinen mir so aufgesetzt und Leben nach Klischees.
Ich hasse die Gesellschaft dafür.

Ich sehe keinen Sinn darin weiterhin die Schule zu besuchen oder mir eine Ausbildung zu suchen, ich will nicht morgens aufstehen um jeden Tag das selbe zu tun, sei es nun im Handwerk oder im Büro. Ich weiß das mich das nur noch Depressiver machen würde, Menschen um mich zu haben die einfach in dieser Gesellschaft leben und sie so hinnehmen wie sie ist.

Als ich anfing mich zu ritzen, ging ich zu meinem Hausarzt, welcher mir eine Einweisung gab und mir Anti Depressiva verschrieb.

In der Klinik wurde ich von einem Herrn empfangen den meine Gefühle nicht wirklich zu jucken schienen, da die Klinik eh voll sei. Als ich dort hin ging war ich voller Enthusiasmus mein Leben zu ändern, wodurch ich mit dem Anti Depressiva wahrscheinlich auch einfach zu fröhlich auf ihn wirkte. Ich verliere immer mehr den Mut mir helfen zu lassen.

Seit gut einem Monat nehme ich Anti Depressiva und Prinzipiell kann ich das Leben genießen, aber meine Probleme sind immer noch da, Zwischendurch fühle ich mich einsam und Leer, ich wünschte mir ich könnte mich wie damals auf mein Bett schmeißen und heulen, aber ich kann es nicht, dann verletze ich mich wieder und wünsche mir Tod zu sein.

Ich frage mich ob ich in dieser Welt jemals glücklich werden kann und zweifle immer mehr daran, ich will einfach nur noch sterben, doch finde nicht den Mut zum Suizid, da mir die folgen bei einem Fehlschlag mittlerweile bewusst sind und meine größte Angst ist als Krüppel in der geschlossenen zu landen...

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