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Wertung und Beurteilung durch Mitschüler

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Hallo,
Ich habe ein ziemlich turbulentes Jahr hinter mir. Dadurch, dass ich massive Problem zu hause hatte, musste ich mehrmals umziehen und habe deshalb in der 12. Klasse zweimal die Schule gewechselt und war außerdem auch noch im Ausland und einen Monat lang in der psychosomatischen Reha, weil ich nach all dem in ein ziemlich tiefes Loch gefallen bin. Als ich endlich wieder einen festen Wohnsitz in Aussicht hatte, nämlich bei meiner Tante in meiner Heimatstadt, bin ich wieder zurück an meine alte Schule, habe aber das 12. Schuljahr wiederholt.
Meine Lehrer waren froh, mich wiederzusehen, weil ich eine ziemlich gute Schülerin bin, aber leider habe ich durch meine privaten Probleme auch im Sozialen ein bisschen den Boden unter den Füßen verloren. Es ist nicht so, dass ich wenig Menschenkenntnis hätte oder so, und wenn es nur darum ginge, dass ich nicht wieder richtig in die Gemeinschaft reinkomme, wäre es auch nicht so schlimm. Aber ich bin in meinem Verhalten einfach unsicher geworden. Vieles, was ich in meiner gesamten Kindheit und besonders im letzten Jahr erlebt habe, ist so krass, dass es für Außenstehende schwer zu fassen ist. Aber dadurch hat sich auch mein Verhalten zu meinen Mitschülern verändert. Ich habe ein Problem damit, mich sozusagen an jemanden "dranzuhängen", sondern schwirre herum. In meiner alten Klasse hatten viele Probleme mich einzuschätzen und mochten mich deshalb nicht. Ich wirke nach außen oft eiskalt, obwohl ich das nicht bin. Wenn mich die anderen also etwas gefragt haben, habe ich nichts geleugnet und nicht gelogen, weil ich nicht wieder ein Doppelleben führen wollte. Ich habe trotzdem nicht viel von dem erzählt, was da wirklich war, nicht von meinen psychischen Problemen und auch nicht von den schlimmen Erlebnissen, die ich hatte, sondern einfach nur, dass ich nicht mehr zu hause wohne und in meiner Familie einiges schief läuft. Ich habe sehr grob auf Nachfragen geantwortet, jetzt höre ich, dass viele finden, ich gehe mit meinen Problemen zu offen um. Ich habe Angst, jetzt dafür verurteilt zu werden und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.
Ich merke selbst, dass ich ganz kurz vor dem Aufgeben bin, weil es einfach zu viel ist, zu viele Menschen, zu viele Schulwechsel, zu viele Erinnerungen. Vielleicht kann mir irgendjemand einen Tipp geben, wie ich mich integrieren kann, ohne eine Show abziehen zu müssen... Wenn da überhaupt noch was zu retten ist. Es ist schwer, im Schulleben bodenständig zu bleiben, wenn man so vieles gesehen und erlebt hat, was davon so weit weg war. Ich kann die anderen deshalb nicht mehr so gut verstehen und weiß nicht, wie ich an sie herantreten kann. Hat irgendjemand hier eine Idee?

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