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Kann mich beim Sex nicht konzentrieren

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Hallo,

ich habe schon sehr lange ein Problem, das echt zum Hindernis wird, wenn es zu Beziehungen kommt.

Weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Mittlerweile bin ich Anfang 30 und weiblich. Mit 12 habe ich durch Zufall herausgefunden, wie man sich selbst befriedigt, ungefähr in dem Alter aber auch diverse pornographische Bücher meiner Eltern aufgestöbert und später dank Internet generell Pornos. In dem Alter sprach ich bereits auf pornographische Materialien an (auch wenn manches davon mir unheimlich war). Jetzt schreibe ich das, als wäre das absurd, dabei ist genau das für Jungen in dem Alter völlig normal - sich Schmuddelheftchen anschauen und onanieren.

Jedenfalls habe ich als Teenager bereits gemerkt, dass es mir mit Pornos o.ä. deutlich leichter fällt, einen Orgasmus zu haben und auch viel schneller geht, und genau das wird mir heute zum Verhängnis. Ohne dauert es richtig lange, da kann ich mir vorstellen, was ich will. Meine Gedanken schweifen dabei ab, ich finde es schwer, nicht zwischendurch wieder durch irgendwelche anderen Gedanken total abgeturnt zu werden, und eigentlich klappt es nur in unter 30 Minuten, wenn ich vorher etliche Wochen Pausen gemacht habe und dementsprechend in Stimmung bin.

Die Pornos, die ich mir dabei anschaue, gehören alle in diverse Fetischecken, was ebenfalls in das Problem mit reinspielen mag. Nun habe ich grade mal wieder einen Freund und kann auch mit ihm absolut nicht, weil ich darauf gepolt bin, entsprechende Filmchen zur Verfügung zu haben, die meine Gedanken bei der Sache halten. Es ist nicht so, dass er mich nicht anmachen würde, im Gegenteil. Aber es reicht einfach nicht. Und ich glaube, es läuft etwas gewaltig schief, wenn man versucht, sich beim Sex einen Porno vorzustellen und den realen Sex/Partner auszublenden. Wenn wir Sex haben, ist meine Erregung einfach auf einem gewissen Plateau und geht nicht drüber, flaut bestenfalls ab. Ist nicht sein Fehler. Ich selber kann mich ja auch kaum selbst befriedigen, wenn ich dabei einfach nur an irgendwas denke oder mich auf das Gefühl konzentriere.

Ich habe damals mal mit einer Freundin drüber geredet und sie sagt, ihr ginge das ähnlich. Als Teenager habe sie sich auf das Gefühl selbst konzentriert, heute braucht sie zusätzlich irgendeine Stimulierung, sonst klappt es nicht. Bei ihr reicht aber ein Partner, bei mir dummerweise nicht. Ich kenne es auch von anderen so, dass Sex mit einem anderen Menschen schon das Maximum an Erregung hervorruft und Pornos/Selbstbefriedigung in der Reihenfolge immer darunter sind. Bei mir versandet das Gefühl von Erregung nach dem "Erstkontakt" schneller, als ich hinschauen kann. Heißt, ich fahre zu meinem Freund, bin in Stimmung, alles ist gut, wir legen los, nur kurze Zeit später empfinde ich jede seiner Berührung als normal, als würde ich mich selber kitzeln wollen, und bin davon nicht mehr weiter erregbar. Diese Gewöhnung kann ich einfach nicht abstellen. Und wie soll ich ihm das erklären? "Ja, vor einer Sekunde hat es mich noch angemacht, als du mich einfach nur gestreichelt hast, aber jetzt müsstest du für denselben Effekt mir die Klamotten vom Leib reißen und mich über den Tisch werfen, und eine Minute später müsstest du, um mich nicht zu verlieren, dich in Leder schmeißen und die komplette BDSM-Ausrüstung an mir ausprobieren, ich hoffe, du stehst da auch drauf und das verdirbt dir jetzt nicht die Lust :) Nächstes Mal funktioniert das aber dann so nicht mehr, da müssen wir den Fetisch wechseln, sonst weiß ich ja was kommt und langweile mich". Ich glaube, die Steigerung beim normalen Sex fehlt mir generell. Wo soll die denn herkommen?

Ich glaube gar nicht, dass ich tatsächlich irgendwelche Fetische habe, die ich ausprobieren möchte. Es ist nur der Reiz des Extremen und "Abnormen" (wenn wir Blümchensex mal als "normal" definieren, wobei das jetzt nur zur Veranschaulichung dient und ich auf eine Diskussion oder jegliche Wertungen bitte verzichten möchte an dieser Stelle, danke), der mich in dem Moment erregt und über die Schwelle bringt.

Wechselnde Partner änderten an meinem Problem nichts. Trotz Gefühlen für ihn - das Konzentrationsproblem und das Problem, nicht bei der Stange bleiben zu können und nicht über einen gewissen Punkt zu kommen, bleibt leider. Wobei das Problem ja scheinbar vielen bekannt ist, habe ich zumindest im Freundeskreis schon gehört.

Ich hatte dann mal eine Zeit lang konsequent auf Anschauungsmaterial verzichtet und versucht, mich einfach auf das körperliche Gefühl zu konzentrieren, aber oh, die abschweifenden Gedanken. Ich kann einfach nicht immer zwei Stunden lang dafür aufwenden, an mir rumzuspielen, das gibt nur Sehnenscheidenentzündung. Also habe ich es im Endeffekt ganz gelassen und da dauert es dann schon ein paar Wochen, bis ich das Gefühl habe, ich MUSS mich jetzt abreagieren und es dauert nicht ewig. Was mich zu dem Gedanken bringt, dass meine Libido das Problem sein mag, dem widerspricht aber, dass ich ja durchaus erregbar bin, es aber nicht ohne Porno usw. auf die Spitze treiben kann.

Über Anregungen, Gedanken und eigene Erfahrungen zu dem Thema würde ich mich sehr freuen!

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