Hallo,
ich habe noch gar nicht so lange ein großes Problem. Oder sagen wir besser: nicht ich, sondern ein neuer Mensch, der in mein Leben getreten ist.
Wir haben uns über ein Internetportal gefunden. Wo es schon eindeutig um Sexualität geht und sogar um bestimmte sexuelle Vorlieben. Manche suchen nur nach schnellem Sex, andere nach Beziehung, Partnerschaft oder auch nur Freundschaft. Das aber nur zur Vorabinfo.
Wir trafen uns erstmal in Café und dann auch zuhause und sind auch durchaus "intimer" geworden. Nicht explizit GV, aber doch eindeutig sexuell aktiv (geht schließlich auch ohne GV).
Nach dem 3ten/4ten Treffen und beiderseitiger Sympathie war ich der Meinung, ich müsse ihn aufklären. Denn nach einem Treffen hatte ich Schmerzen. Das sind chron. Schmerzen, die leider angetriggert werden können, z.B., durch bestimmte Körperhaltung. Um das zu vermeiden, muss ich also darüber sprechen.
D.h., ich muss über zwei Dinge sprechen: eine chronische, leider nicht ganz alltägliche oder triviale Erkrankung sowie über einen Unfall und eine Gewalterfahrung. Bei letzteren beiden wurde leider die Genitalregion in Mitleidenschaft gezogen. D.h. nicht, dass ich keine Sex haben könnte oder irgendwas "nicht funktioniert" (funzt alles bestens), sondern, dass ich eben ein bisschen jemanden brauche, der "mitdenkt" und darauf achtet, diese "Triggerhaltungen" oder "Triggerpraktiken" zu vermeiden.
Meine Erfahrung bis dato war: Männer hören gerne weg, oder denken sich es schön oder bagatellisieren.
Und nehmen es zu wenig ernst, was zur Folge hat, dass ich mit den Schmerzen danach klar kommen muss. Das kann dann schon mal gut und gerne 1 - 2 Wochen dauern. Da diese in die Genitalregion ausstrahlen inkl. sensibelste Bereiche, ist das unlustig und ziemlich unerotisch und noch weniger erotisierbar.
Nun, mit dieser Vorerfahrung habe ich das, was passierte und zu meinem Zustand führte, einfach ehrlich erzählt. Nicht sonderlich ausschweifend und ausschmückend, aber wahrheitsgemäß.
In der Folge hatte der Arme Alpträume. Das war schon schockierend für mich, weil das natürlich nicht bezwecken wollte.
Noch schlimmere Folge: er traut sich seitdem nicht mehr, mich anzufassen.
Nun kam unglücklicherweise bei ihm noch eine Leistenbruchrezidiv-OP dazwischen, infolgedessen er nun (auch ;-) Schmerzen hat, ebenfalls ausstrahlend.
Damit war das Thema Sex erst einmal ad acta.
Es gab ein bisschen hin- und her. Weihnachten kam dazwischen. Er kämpfte mit seinen OP-Folgen. Er meinte aber, das Schlimme wäre, er bekäme keinen mehr hoch, wenn er an mich dächte, weil er immer diese Erzählungen und die Bilder dazu im Kopf hätte und eben diese Angst, mich überhaupt anzufassen. Er bemühe sich dauernd, das kopfmäßig zu überwinden, schaffe es aber nicht. Loslassen wolle er aber auch nicht, denn - wortwörtlich - "ich habe so lange gebraucht, um Dich zu finden".
Das mit dem "kopfmäßig überwinden" habe ich ihm gleich ausgeredet, das wäre so wie "denken Sie nicht an einen rosa Elefanten". Mein Vorschlag war: langsam und vorsichtig sich körperlich vielleicht wieder annähern, sozusagen "Angstabbau" durch Machen. Einmal war er noch bei mir, da habe ich ihn (Hose blieb an!) massiert. "Sehr schöne Überraschung", es verfehlte seine Wirkung nicht. Warum wir nicht einfach so weitermachen, ist mir nicht ganz klar.
Aber er bat schließlich darum, dass er "2-3 Wochen" seine OP-Folgen ausheilen möchte, um dann zu schauen, ob ohne diese auch "der Rest" wieder kommt.
Daran glaube ich nun allerdings nicht so recht, da ich das Eine nicht zwangsläufig mit dem anderen in Verbindung sehe. Klar, ohne Schmerzen hat jeder "mehr Lust" oder überhaupt. Doch da er auf Anfrage meinte, grundsätzlich würde alles funktionieren, gehe ich davon aus, dass es schon speziell eben was mit mir und den Erzählungen zu tun hat, und weniger mit den OP-Schmerzen. Nichtsdestotrotz soll er seine "Ruhezeit" bekommen (die er allerdings erstmal nur 4 Tage durchhielt ;-). Nun sind wir aber in "Phase 2".
Aber ich leide, fühle mich in einer widerlichen Wartehaltung, kann nichts tun, leide unter dem "Kontaktverbot", habe Angst, ob ich überhaupt noch was höre und fühle mich abgelehnt und zurückgesetzt - bei allem Verständnis und Verstehen seiner Lage. Aber ich bin auch nur ein Mensch und habe meine letzten Partner auch schon aufgrund der chron. Erkrankung und infolge des (von ihm) verursachten Unfalls verloren. Nun habe ich Sorge, nie mehr jemanden zu finden, der sensibel ist, aber eben nicht so sehr, dass er das nicht mittragen kann. *seufz* Auch habe ich Sorge, dass ich mich innerlich nun von ihm löse (so lange hatten wir ja noch nicht zu tun miteinander) und er dann ankommt und ICH dann nicht mehr will. Das wäre echt schade, denn die Treffen, wo ihm meine Vorgeschichte und die Krankheit noch nicht bewusst waren, waren schön und ausbaufähig.
Wie seht Ihr das?
Welche Chancen würdet Ihr dem einräumen?
Hatte heute ein Gespräch mit einem befreundeten Arzt (Psychiater), der meinte, eine geeignete Methode wäre EMDR, so eine Art Trauma"hypnose" (ist keine, aber es beschreibt es einfach mal auf die Schnelle am Besten).
Was die anderen Schmerzen (OP) anginge, so wären diese nicht ungewöhnlich und untypisch und wären Nervenschmerzen, die man mit Procain behandeln könnte.
Was nu? Abwarten und Tee trinken?
Mir gehts aber schlecht, weil ich irgendwie gar nicht mehr einwirken kann, ihm die Bilder nicht aus dem Kopf nehmen kann und nur noch anbieten kann, in kleinen Schritten sich wieder anzunähern, um ihm die Ängste zu nehmen oder eine Umganz zu lernen.
Würde mich über Ideen, Tips, Ratschläge freuen.
Anonym
ich habe noch gar nicht so lange ein großes Problem. Oder sagen wir besser: nicht ich, sondern ein neuer Mensch, der in mein Leben getreten ist.
Wir haben uns über ein Internetportal gefunden. Wo es schon eindeutig um Sexualität geht und sogar um bestimmte sexuelle Vorlieben. Manche suchen nur nach schnellem Sex, andere nach Beziehung, Partnerschaft oder auch nur Freundschaft. Das aber nur zur Vorabinfo.
Wir trafen uns erstmal in Café und dann auch zuhause und sind auch durchaus "intimer" geworden. Nicht explizit GV, aber doch eindeutig sexuell aktiv (geht schließlich auch ohne GV).
Nach dem 3ten/4ten Treffen und beiderseitiger Sympathie war ich der Meinung, ich müsse ihn aufklären. Denn nach einem Treffen hatte ich Schmerzen. Das sind chron. Schmerzen, die leider angetriggert werden können, z.B., durch bestimmte Körperhaltung. Um das zu vermeiden, muss ich also darüber sprechen.
D.h., ich muss über zwei Dinge sprechen: eine chronische, leider nicht ganz alltägliche oder triviale Erkrankung sowie über einen Unfall und eine Gewalterfahrung. Bei letzteren beiden wurde leider die Genitalregion in Mitleidenschaft gezogen. D.h. nicht, dass ich keine Sex haben könnte oder irgendwas "nicht funktioniert" (funzt alles bestens), sondern, dass ich eben ein bisschen jemanden brauche, der "mitdenkt" und darauf achtet, diese "Triggerhaltungen" oder "Triggerpraktiken" zu vermeiden.
Meine Erfahrung bis dato war: Männer hören gerne weg, oder denken sich es schön oder bagatellisieren.
Und nehmen es zu wenig ernst, was zur Folge hat, dass ich mit den Schmerzen danach klar kommen muss. Das kann dann schon mal gut und gerne 1 - 2 Wochen dauern. Da diese in die Genitalregion ausstrahlen inkl. sensibelste Bereiche, ist das unlustig und ziemlich unerotisch und noch weniger erotisierbar.
Nun, mit dieser Vorerfahrung habe ich das, was passierte und zu meinem Zustand führte, einfach ehrlich erzählt. Nicht sonderlich ausschweifend und ausschmückend, aber wahrheitsgemäß.
In der Folge hatte der Arme Alpträume. Das war schon schockierend für mich, weil das natürlich nicht bezwecken wollte.
Noch schlimmere Folge: er traut sich seitdem nicht mehr, mich anzufassen.
Nun kam unglücklicherweise bei ihm noch eine Leistenbruchrezidiv-OP dazwischen, infolgedessen er nun (auch ;-) Schmerzen hat, ebenfalls ausstrahlend.
Damit war das Thema Sex erst einmal ad acta.
Es gab ein bisschen hin- und her. Weihnachten kam dazwischen. Er kämpfte mit seinen OP-Folgen. Er meinte aber, das Schlimme wäre, er bekäme keinen mehr hoch, wenn er an mich dächte, weil er immer diese Erzählungen und die Bilder dazu im Kopf hätte und eben diese Angst, mich überhaupt anzufassen. Er bemühe sich dauernd, das kopfmäßig zu überwinden, schaffe es aber nicht. Loslassen wolle er aber auch nicht, denn - wortwörtlich - "ich habe so lange gebraucht, um Dich zu finden".
Das mit dem "kopfmäßig überwinden" habe ich ihm gleich ausgeredet, das wäre so wie "denken Sie nicht an einen rosa Elefanten". Mein Vorschlag war: langsam und vorsichtig sich körperlich vielleicht wieder annähern, sozusagen "Angstabbau" durch Machen. Einmal war er noch bei mir, da habe ich ihn (Hose blieb an!) massiert. "Sehr schöne Überraschung", es verfehlte seine Wirkung nicht. Warum wir nicht einfach so weitermachen, ist mir nicht ganz klar.
Aber er bat schließlich darum, dass er "2-3 Wochen" seine OP-Folgen ausheilen möchte, um dann zu schauen, ob ohne diese auch "der Rest" wieder kommt.
Daran glaube ich nun allerdings nicht so recht, da ich das Eine nicht zwangsläufig mit dem anderen in Verbindung sehe. Klar, ohne Schmerzen hat jeder "mehr Lust" oder überhaupt. Doch da er auf Anfrage meinte, grundsätzlich würde alles funktionieren, gehe ich davon aus, dass es schon speziell eben was mit mir und den Erzählungen zu tun hat, und weniger mit den OP-Schmerzen. Nichtsdestotrotz soll er seine "Ruhezeit" bekommen (die er allerdings erstmal nur 4 Tage durchhielt ;-). Nun sind wir aber in "Phase 2".
Aber ich leide, fühle mich in einer widerlichen Wartehaltung, kann nichts tun, leide unter dem "Kontaktverbot", habe Angst, ob ich überhaupt noch was höre und fühle mich abgelehnt und zurückgesetzt - bei allem Verständnis und Verstehen seiner Lage. Aber ich bin auch nur ein Mensch und habe meine letzten Partner auch schon aufgrund der chron. Erkrankung und infolge des (von ihm) verursachten Unfalls verloren. Nun habe ich Sorge, nie mehr jemanden zu finden, der sensibel ist, aber eben nicht so sehr, dass er das nicht mittragen kann. *seufz* Auch habe ich Sorge, dass ich mich innerlich nun von ihm löse (so lange hatten wir ja noch nicht zu tun miteinander) und er dann ankommt und ICH dann nicht mehr will. Das wäre echt schade, denn die Treffen, wo ihm meine Vorgeschichte und die Krankheit noch nicht bewusst waren, waren schön und ausbaufähig.
Wie seht Ihr das?
Welche Chancen würdet Ihr dem einräumen?
Hatte heute ein Gespräch mit einem befreundeten Arzt (Psychiater), der meinte, eine geeignete Methode wäre EMDR, so eine Art Trauma"hypnose" (ist keine, aber es beschreibt es einfach mal auf die Schnelle am Besten).
Was die anderen Schmerzen (OP) anginge, so wären diese nicht ungewöhnlich und untypisch und wären Nervenschmerzen, die man mit Procain behandeln könnte.
Was nu? Abwarten und Tee trinken?
Mir gehts aber schlecht, weil ich irgendwie gar nicht mehr einwirken kann, ihm die Bilder nicht aus dem Kopf nehmen kann und nur noch anbieten kann, in kleinen Schritten sich wieder anzunähern, um ihm die Ängste zu nehmen oder eine Umganz zu lernen.
Würde mich über Ideen, Tips, Ratschläge freuen.
Anonym