Hey, ich bin 20 Jahre alt und mein Leben ist ein Haufen Scheiße. Warum? Weil es vorbei ist.
Also dann schreibe ich mal ein bisschen was in meinen gefühlten 10. Post... Das Problem ist heute, dass ich einfach UNFÄHIG zu leben bin. Warum? Ich schaffe es einfach nicht, an einer Gruppe gescheit teilzunehmen. Es FUNKTIONIERT einfach nicht. Ganz einfach. Ich habe es oft genug probiert, es funktioniert nicht... Das hat nix damit zu tun, dass ich zu faul bin. Und dass ich keine Freundin habe liegt auch nicht daran, dass ich schwul bin oder was ich mir sonst noch alles für Eigenschaften anhören muss... Ich hab einfach keinen Bock mehr...
Wieso es so gekommen ist, ist ziemlich einfach zu beantworten. Ich habe mich ab meinem ca. 12. Lebensjahr komplett und gnadenlos isoliert. Ich bin mit 6 von Mainz (Geburtsort) nach Toronto (Canada) umgezogen. Das war ein ziemlicher Schlag für mich. Neues Land, neue Sprache, komplett neue Umgebung. Meine Eltern haben mir erzählt, dass ich damals in Canada sehr traurig war und oft sachen gesagt habe wie: 'Ich vermisse meine Welt', oder in meiner Tasche gekramt habe mit den Worten: 'Ich wollte nur sehen, ob noch alles da ist.' An solchen Kommentaren kann man unschwer erkennen, dass mich dieser Umzug ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Ich war in Canada auch in Therapie. Es ging um Ängste vor Gewittern und Hunden. In der Schule mussten sogar die Fenster wegen mir geschlossen werden. Zudem war ich in Mainz ein begeisteter Fußballer und mochte auch alle Leute dort.
Als ich mich so langsam in Canada eingelebt hatte, kam der nächste Umzug. Es ging wieder zurück nach Deutschland. Nicht nach Mainz zurück, wie es eigentlich geplant war (der Aufenthalt in Canada war nur 2 Jahre geplant, das wurde zumindest eingehalten), sondern nach Darmstadt. Man könnte ja auch nach Mainz ziehen und in Darmstadt arbeiten und auf die Kinder Rücksicht nehmen, aber das war meinem Vater wohl fremd... Ich habe in Canada auch begeistert Fußball gespielt, war auch sehr gut, habe wenig für die Schule gemacht (alle Aufgaben schlampig gemacht) und wurde eben wieder aus meinem Umfeld gezerrt. Mein Vater ist sehr leistungsorientiert. Er meinte vor dem Umzug zu meiner Mutter: 'Das passt, die Kinder müssen nur auf die richtigen Internate...' Tja, falsch gedacht. Es hat mich hart getroffen. Sehr hart. Am Ende ging es mir in Canada eigentlich ganz gut und ich wollte sehr gerne dort bleiben, aber es ging eben wieder zurück...
In Darmstadt war es dann extrem schlimm. Erst haben wir in einer Wohnung gelebt und ich bin auf die Astrid-Lindgren-Schule gegangen. Ich war extrem unsicher, konnte nicht deutsch schreiben, wusste mit 8 Jahren nicht, was 'Mädchen' heißt, wurde verarscht, auf der Toilette eingesperrt, einer hat mir seinen Penis gezeigt, etc... Ich wusste überhaupt nicht was abgeht, musste extrem schnell schreiben lernen, bin nicht sitzen geblieben, obwohl das eine Lehrerin von mir empfohlen hatte... Als ich 8 war, gab es direkt noch einen Schulwechsel, auf eine andere Grundschule, und den NÄCHSTEN Umzug... kaum zu glauben, wenn ich daran zurückdenke, aber es ist passiert. Leider. In der neuen Grundschule war ich genauso unsicher, was die Mitschüler wieder ausnutzten und gemeine Scherze mit mir machten. Ich hatte extrem große Probleme, anderen zu vertrauen und was zu sagen. Nach und nach wurde ich immer ruhiger, machte weniger, passte mich an. Aus ANGST!!! Und ab dann habe ich mich eigentlich sehr stark zurückgezogen. D.h. ab 9 Jahren... Krass.
Der nächste Fehler war, dass meine Mutter mich sehr unter Schutz genommen hat und ich mich sehr an sie geklammert habe. So habe ich in der Schule die Einstellung entwickelt: 'Ich muss hier ja nicht aufpassen, ich kann ja zu Hause meine Mutter fragen.' Und das hat bis heute Auswirkungen. Ich bin einfach mit dem Geist nicht da, wo ich bin. Ich bin unaufmerksam, kann mich nicht konzentrieren, höre nicht zu, etc... Mittlerweile ist mir auch alles gleichgültig. Oft kam es auch bei Freunden vor. Besonders bei Übernachtungen. Meine Mutter hat mich eben abholen müssen, bei ihr habe ich mich sicher gefühlt.
Joa, als ich ca. 11 war, haben sich meine Eltern getrennt. Das gabe mir den Rest. Mein Vater plante den nächsten Umzug, und meine Mutter hatte keinen Bock mehr. Kann ich verstehen. Ich hatte auch keinen Bock mehr. Wir wären fast allesamt nach München gezogen. So ist also nur mein Vater nach München gezogen. Die Wochenenden dort haben eigentlich ganz gut geklappt, nur war ich auch öfters traurig. Später haben sich meine Eltern geschieden und mein Vater zog WIEDER um!!! Nach Basel... Irgendwie habe ich mich dann auch ein bisschen gegen meine Geschwister abgeneigt. Mein Bruder ist heute 16 und meine Schwester 23. Ich weiß nicht genau, woran es lag. Ich habe eigentlich nur einen Grund. Der ist, dass ich mich so an meine Mutter geklammert hab und sie sich meiner Meinung nach auch an mich, wodurch ich eventuell dachte, ich sei wichtiger als die anderen. Auch war ich sehr egoistisch bzw. gierig. Wir haben bei meiner Oma zum Beispiel manchmal um Geld gespielt, und ich war sehr VERBISSEN. Habe alles getan um das Geld zu gewinnen und es dann schön sicher gebunkert. Ich war wie gesagt auch sehr depressiv, d.h. vielleicht hatte ich nicht so viel Lust, was mit den anderen zu machen. Vielleicht war ich auch gerne alleine bzw. bin aus der Reihe getanzt weil ich Aufmerksamkeit wollte, d.h. dass mich jemand deshalb anspricht. In Canada hat das manchmal in der Schule geklappt.
Und der Rest ist eigentlich pure Isolation. Ich konnte 3 Jahre an den Wochenenden nicht zu meinem Vater fahren. Ich habe es versucht, oft ging es dann aber nur sonntags, also nicht über Nacht. Ich hatte extrem Angst vor Nächten, weil mein Vater in einem Mallorca-Urlaub mal sagte, dass man an Schlaflosigkeit sterben könnte, und mich hat das extrem eingeschüchtert. Auch mit 19 auf einem FSJ-Seminar hatte ich Angst davor!!! Und hatte dann Panik. Meine Mutter hat mein Vater auch extrem schlecht geredet, ich habe ihn als Übeltäter gesehen, hatte Mitleid mit meiner Mutter und bin deshalb auch nicht zu meinem Vater gefahren. Ich habe mich total in die Schule und in den Sport reingehängt, mich nur noch auf mich selbst verlassen, nach und nach alle sozialen Kontakte abgebrochen, bin verbittert, etc. Ich habe alles getan um zu funktionieren, um nicht aufzufallen... Dafür habe ich viele Aggressionen an meinem Bruder und an meiner Mutter rausgelassen, weshalb ich heute noch immer extreme Schuldgefühle hab. Irgendwann habe ich das gemerkt und es hat mich nur noch wütend gemacht.
Heute geht es mir richtig scheiße. Ich habe keine Freunde, mach gerade einen stationären Aufenthalt auf einer Psychotherapiestation, nehme Trevilor, aber es bringt einfach nichts. Es interessiert mich ehrlich gesagt nicht, was die Leute dort sagen. Ich kann nicht zuhören. Ich bin zu verbittert um zu leben. Ich KANN nur alleine leben. Es FUNKTIONIERT nicht anders. Ich probiere es ja. Es liegt nicht an der Einstellung. Mir ist alles egal. Ich habe einfach den Anschluss verpasst... Und jetzt ist es zu spät. Und mit der Zeit wird es nicht besser sondern schlimmer. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, dass ich nicht mehr mit Leuten reden kann. Vielleicht keine Lust, Verbitterung?
Ich kann euch das zwar schreiben, aber ich kann es nicht ändern. Die Leute bewundern immer meine ruhige Art. Ich bin einfach angepasst und habe jegliche Emotionen. Heute sind keine mehr da. Außer ein Hauch von Wut. Es kommt nicht raus. Es durfte nie raus. Ich musste doch immer der brave Philipp sein, der funktioniert. Ich habe die Leute früher verachtet, die die Regeln nicht eingehalten haben und sich nicht angepasst haben. Heute bewundere ich sie. Für ihren eigenen Willen, denn ich habe keinen mehr. Diese Leute habe ich früher immer versucht zu unterdrücken und auszuachen, aber sie waren zu stark. Ich hatte selbst Angst davor ausgelacht zu werden. Ich habe auch bei Autoritätspersonen extrem Angst gehabt und immer sehr darauf geachtet, mich korrekt zu verhalten. Das hat zu einer extremen Anspannung geführt. Ich habe jahrelang am Leben vorbeigelebt mit dem Lernen für die Schule, der Isolation, etc. Ich habe keine eigene Persönlichkeit entwickelt, und genau darum geht es doch im Leben. Ich habe den Sinn des Lebens verkannt. Mein Bewusstsein wurde missbraucht. Mein Potenzial wurde missbraucht. Heute bin ich alleine (weil ich es nicht anders kann) und ziemlich schräg. Es ist NICHT MÖGLICH mit anderen zu leben. Ich kriege mit Ach und Krach die Therapien dort hin, wo ich irgendeinen Mist erzähle/mache, und schreibe dann danach meiner Mutter: Mir geht es schlecht.' Oder ich verarsche sie. Es scheint so, als hätte ich eine ziemliche Wut auf sie und habe es noch immer nicht verzeihen können, dass sie mich so in Schutz genommen hat. Oder ich lasse eben alle Aggressionen an ihr raus. Ich kann nicht mehr am Leben teilnehmen. Ich kann nicht an Gruppen teilnehmen. ich bin gehemmt. Was hat ein solches Leben für einen Sinn. Ich war von 6-8 in Therapie, und seit 12 bin ich wieder in Therapie. Mein Verhaltenstherapeut sagte mal: 'Es geht nicht darum, jetzt gut zu sein, sondern einen Weg zu finden, das zu machen, was man möchte.' Genialer Satz. Ich habe ihn zu spät gelernt. Konnte man mir diesen Spruch nicht bei der Geburt sagen?! Jemand in diesem Forum hat mal gesagt: 'Du hast dich zerbrechen lassen.' Das triffts auf de Punkt, wobei man das 'lassen' vielleich weglassen kann. Es ist schon sooo viel passiert jetzt. Ich habe es nicht gecheckt und mein Leben mit einem Brett vor dem Kopf gelebt. Was sollte ich machen? Ich war ein Kind. Ich konnte nicht anders, sonst hätte ich es ja gemacht. Mein Leben ist versaut.
So, viel Stoff. Vielen Dank fürs Leben. Was soll ich machen? Was habt ihr für einen Rat? Wie analysiert ihr mich?!
phil2013
Also dann schreibe ich mal ein bisschen was in meinen gefühlten 10. Post... Das Problem ist heute, dass ich einfach UNFÄHIG zu leben bin. Warum? Ich schaffe es einfach nicht, an einer Gruppe gescheit teilzunehmen. Es FUNKTIONIERT einfach nicht. Ganz einfach. Ich habe es oft genug probiert, es funktioniert nicht... Das hat nix damit zu tun, dass ich zu faul bin. Und dass ich keine Freundin habe liegt auch nicht daran, dass ich schwul bin oder was ich mir sonst noch alles für Eigenschaften anhören muss... Ich hab einfach keinen Bock mehr...
Wieso es so gekommen ist, ist ziemlich einfach zu beantworten. Ich habe mich ab meinem ca. 12. Lebensjahr komplett und gnadenlos isoliert. Ich bin mit 6 von Mainz (Geburtsort) nach Toronto (Canada) umgezogen. Das war ein ziemlicher Schlag für mich. Neues Land, neue Sprache, komplett neue Umgebung. Meine Eltern haben mir erzählt, dass ich damals in Canada sehr traurig war und oft sachen gesagt habe wie: 'Ich vermisse meine Welt', oder in meiner Tasche gekramt habe mit den Worten: 'Ich wollte nur sehen, ob noch alles da ist.' An solchen Kommentaren kann man unschwer erkennen, dass mich dieser Umzug ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Ich war in Canada auch in Therapie. Es ging um Ängste vor Gewittern und Hunden. In der Schule mussten sogar die Fenster wegen mir geschlossen werden. Zudem war ich in Mainz ein begeisteter Fußballer und mochte auch alle Leute dort.
Als ich mich so langsam in Canada eingelebt hatte, kam der nächste Umzug. Es ging wieder zurück nach Deutschland. Nicht nach Mainz zurück, wie es eigentlich geplant war (der Aufenthalt in Canada war nur 2 Jahre geplant, das wurde zumindest eingehalten), sondern nach Darmstadt. Man könnte ja auch nach Mainz ziehen und in Darmstadt arbeiten und auf die Kinder Rücksicht nehmen, aber das war meinem Vater wohl fremd... Ich habe in Canada auch begeistert Fußball gespielt, war auch sehr gut, habe wenig für die Schule gemacht (alle Aufgaben schlampig gemacht) und wurde eben wieder aus meinem Umfeld gezerrt. Mein Vater ist sehr leistungsorientiert. Er meinte vor dem Umzug zu meiner Mutter: 'Das passt, die Kinder müssen nur auf die richtigen Internate...' Tja, falsch gedacht. Es hat mich hart getroffen. Sehr hart. Am Ende ging es mir in Canada eigentlich ganz gut und ich wollte sehr gerne dort bleiben, aber es ging eben wieder zurück...
In Darmstadt war es dann extrem schlimm. Erst haben wir in einer Wohnung gelebt und ich bin auf die Astrid-Lindgren-Schule gegangen. Ich war extrem unsicher, konnte nicht deutsch schreiben, wusste mit 8 Jahren nicht, was 'Mädchen' heißt, wurde verarscht, auf der Toilette eingesperrt, einer hat mir seinen Penis gezeigt, etc... Ich wusste überhaupt nicht was abgeht, musste extrem schnell schreiben lernen, bin nicht sitzen geblieben, obwohl das eine Lehrerin von mir empfohlen hatte... Als ich 8 war, gab es direkt noch einen Schulwechsel, auf eine andere Grundschule, und den NÄCHSTEN Umzug... kaum zu glauben, wenn ich daran zurückdenke, aber es ist passiert. Leider. In der neuen Grundschule war ich genauso unsicher, was die Mitschüler wieder ausnutzten und gemeine Scherze mit mir machten. Ich hatte extrem große Probleme, anderen zu vertrauen und was zu sagen. Nach und nach wurde ich immer ruhiger, machte weniger, passte mich an. Aus ANGST!!! Und ab dann habe ich mich eigentlich sehr stark zurückgezogen. D.h. ab 9 Jahren... Krass.
Der nächste Fehler war, dass meine Mutter mich sehr unter Schutz genommen hat und ich mich sehr an sie geklammert habe. So habe ich in der Schule die Einstellung entwickelt: 'Ich muss hier ja nicht aufpassen, ich kann ja zu Hause meine Mutter fragen.' Und das hat bis heute Auswirkungen. Ich bin einfach mit dem Geist nicht da, wo ich bin. Ich bin unaufmerksam, kann mich nicht konzentrieren, höre nicht zu, etc... Mittlerweile ist mir auch alles gleichgültig. Oft kam es auch bei Freunden vor. Besonders bei Übernachtungen. Meine Mutter hat mich eben abholen müssen, bei ihr habe ich mich sicher gefühlt.
Joa, als ich ca. 11 war, haben sich meine Eltern getrennt. Das gabe mir den Rest. Mein Vater plante den nächsten Umzug, und meine Mutter hatte keinen Bock mehr. Kann ich verstehen. Ich hatte auch keinen Bock mehr. Wir wären fast allesamt nach München gezogen. So ist also nur mein Vater nach München gezogen. Die Wochenenden dort haben eigentlich ganz gut geklappt, nur war ich auch öfters traurig. Später haben sich meine Eltern geschieden und mein Vater zog WIEDER um!!! Nach Basel... Irgendwie habe ich mich dann auch ein bisschen gegen meine Geschwister abgeneigt. Mein Bruder ist heute 16 und meine Schwester 23. Ich weiß nicht genau, woran es lag. Ich habe eigentlich nur einen Grund. Der ist, dass ich mich so an meine Mutter geklammert hab und sie sich meiner Meinung nach auch an mich, wodurch ich eventuell dachte, ich sei wichtiger als die anderen. Auch war ich sehr egoistisch bzw. gierig. Wir haben bei meiner Oma zum Beispiel manchmal um Geld gespielt, und ich war sehr VERBISSEN. Habe alles getan um das Geld zu gewinnen und es dann schön sicher gebunkert. Ich war wie gesagt auch sehr depressiv, d.h. vielleicht hatte ich nicht so viel Lust, was mit den anderen zu machen. Vielleicht war ich auch gerne alleine bzw. bin aus der Reihe getanzt weil ich Aufmerksamkeit wollte, d.h. dass mich jemand deshalb anspricht. In Canada hat das manchmal in der Schule geklappt.
Und der Rest ist eigentlich pure Isolation. Ich konnte 3 Jahre an den Wochenenden nicht zu meinem Vater fahren. Ich habe es versucht, oft ging es dann aber nur sonntags, also nicht über Nacht. Ich hatte extrem Angst vor Nächten, weil mein Vater in einem Mallorca-Urlaub mal sagte, dass man an Schlaflosigkeit sterben könnte, und mich hat das extrem eingeschüchtert. Auch mit 19 auf einem FSJ-Seminar hatte ich Angst davor!!! Und hatte dann Panik. Meine Mutter hat mein Vater auch extrem schlecht geredet, ich habe ihn als Übeltäter gesehen, hatte Mitleid mit meiner Mutter und bin deshalb auch nicht zu meinem Vater gefahren. Ich habe mich total in die Schule und in den Sport reingehängt, mich nur noch auf mich selbst verlassen, nach und nach alle sozialen Kontakte abgebrochen, bin verbittert, etc. Ich habe alles getan um zu funktionieren, um nicht aufzufallen... Dafür habe ich viele Aggressionen an meinem Bruder und an meiner Mutter rausgelassen, weshalb ich heute noch immer extreme Schuldgefühle hab. Irgendwann habe ich das gemerkt und es hat mich nur noch wütend gemacht.
Heute geht es mir richtig scheiße. Ich habe keine Freunde, mach gerade einen stationären Aufenthalt auf einer Psychotherapiestation, nehme Trevilor, aber es bringt einfach nichts. Es interessiert mich ehrlich gesagt nicht, was die Leute dort sagen. Ich kann nicht zuhören. Ich bin zu verbittert um zu leben. Ich KANN nur alleine leben. Es FUNKTIONIERT nicht anders. Ich probiere es ja. Es liegt nicht an der Einstellung. Mir ist alles egal. Ich habe einfach den Anschluss verpasst... Und jetzt ist es zu spät. Und mit der Zeit wird es nicht besser sondern schlimmer. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, dass ich nicht mehr mit Leuten reden kann. Vielleicht keine Lust, Verbitterung?
Ich kann euch das zwar schreiben, aber ich kann es nicht ändern. Die Leute bewundern immer meine ruhige Art. Ich bin einfach angepasst und habe jegliche Emotionen. Heute sind keine mehr da. Außer ein Hauch von Wut. Es kommt nicht raus. Es durfte nie raus. Ich musste doch immer der brave Philipp sein, der funktioniert. Ich habe die Leute früher verachtet, die die Regeln nicht eingehalten haben und sich nicht angepasst haben. Heute bewundere ich sie. Für ihren eigenen Willen, denn ich habe keinen mehr. Diese Leute habe ich früher immer versucht zu unterdrücken und auszuachen, aber sie waren zu stark. Ich hatte selbst Angst davor ausgelacht zu werden. Ich habe auch bei Autoritätspersonen extrem Angst gehabt und immer sehr darauf geachtet, mich korrekt zu verhalten. Das hat zu einer extremen Anspannung geführt. Ich habe jahrelang am Leben vorbeigelebt mit dem Lernen für die Schule, der Isolation, etc. Ich habe keine eigene Persönlichkeit entwickelt, und genau darum geht es doch im Leben. Ich habe den Sinn des Lebens verkannt. Mein Bewusstsein wurde missbraucht. Mein Potenzial wurde missbraucht. Heute bin ich alleine (weil ich es nicht anders kann) und ziemlich schräg. Es ist NICHT MÖGLICH mit anderen zu leben. Ich kriege mit Ach und Krach die Therapien dort hin, wo ich irgendeinen Mist erzähle/mache, und schreibe dann danach meiner Mutter: Mir geht es schlecht.' Oder ich verarsche sie. Es scheint so, als hätte ich eine ziemliche Wut auf sie und habe es noch immer nicht verzeihen können, dass sie mich so in Schutz genommen hat. Oder ich lasse eben alle Aggressionen an ihr raus. Ich kann nicht mehr am Leben teilnehmen. Ich kann nicht an Gruppen teilnehmen. ich bin gehemmt. Was hat ein solches Leben für einen Sinn. Ich war von 6-8 in Therapie, und seit 12 bin ich wieder in Therapie. Mein Verhaltenstherapeut sagte mal: 'Es geht nicht darum, jetzt gut zu sein, sondern einen Weg zu finden, das zu machen, was man möchte.' Genialer Satz. Ich habe ihn zu spät gelernt. Konnte man mir diesen Spruch nicht bei der Geburt sagen?! Jemand in diesem Forum hat mal gesagt: 'Du hast dich zerbrechen lassen.' Das triffts auf de Punkt, wobei man das 'lassen' vielleich weglassen kann. Es ist schon sooo viel passiert jetzt. Ich habe es nicht gecheckt und mein Leben mit einem Brett vor dem Kopf gelebt. Was sollte ich machen? Ich war ein Kind. Ich konnte nicht anders, sonst hätte ich es ja gemacht. Mein Leben ist versaut.
So, viel Stoff. Vielen Dank fürs Leben. Was soll ich machen? Was habt ihr für einen Rat? Wie analysiert ihr mich?!
phil2013