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Englisch

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Hallo liebe Studenten und andere, die sich hier rumtreiben :)

Ich habe soeben mein erstes Semester an einer Uni hinter mir (bzw. die Hälfte der Prüfungen noch vor mir), ich studiere Philosophie. Warum, und ob ich am Ende unter der Brücke ende soll hier nicht Thema sein. ;)
Das ganze ist größtenteils echt spannend, die Leute nett, und ich bin nicht unglücklich. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich das nicht packe. Nicht, weil es so wahnsinnig schwierig ist, aber ein wirklich großes Problem ist Englisch. Ich habe zwar vor der Einschreibung gefragt, und man sagte mir, dass man nicht daran scheitern würde, Unterrichtssprache ist offiziell deutsch und englisch nur nebenbei. Aber ich glaube, die gehen einfach von einem anderen Niveau aus. In einigen Fächern haben wir ausschließlich englisch im Original gelesen, und das ist einfach zwei Stufen über mir. Wir hatten in der Schule einen Englischlehrer, bei dem wir wirklich, ohne Übertreibung, fast nichts gemacht haben. Viel Smalltalk (auf deutsch) weder er viel lehren noch wir viel lernen wollten, Hausaufgaben gabs nicht, keine Grammatik (bzw. hatten wir sie, wurde aber nie geprüft, ihr könnt euch ja denken was das heißt für Schüler), Wörter auch nur im ersten Jahr ernsthaft. Ansonsten viele Bücher gelesen, aber die hat natürlich kein Mensch angerührt im Zeitalter der Onlinezusammenfassungen.
Im Vergleich mit meiner Klasse war ich da nicht schlecht, weil ich auch viel englische Musik gehört habe und die Texte häufig übersetzte etc., aber verglichen mit anderen Schulabgängern bin ich wirklich schlecht. Und ein Philotext im Original ist auch für andere nicht immer einfach, und dann ich: Zu Beginn habe ich eine Liste geführt mit den Wörtern, die ich nicht kann. Für einen 20-Seiten-Text waren das knappe 3 A4-Seiten, aber das habe ich dann schnell aufgegeben.

Auf jeden Fall weiß ich nicht wie das weiter gehen soll. Das war das erste, einfachste Semester, ohne viele Originaltexte und mit viel Einführungsliteratur. Ich bin sehr skeptisch, wie das weitergehen soll. Theoretisch hätte ich mich für ein Auslandssemester melden können im englischsprachigen Raum, aber um das bewilligt zu kriegen muss man bereits gut Englisch können, weil man sonst den Vorlesungen nicht folgen kann. Folglich werde ich da nie und nimmer zugelassen.

Habt ihr in euren Studienfächern auch solche Erfahrungen gemacht, selbst oder bei Mitstudenten beobachten können? Wie ist das weitergegangen? Oder ist dieser Englischwahn trotz offiziell reinem Deutschunterricht nur bei Philosophen so ausgeprägt?
Ich weiß nicht recht, wie das weitergehen soll. Dieses Semester bestehe ich vermutlich alles, weil doch noch einige Fächer auf deutsch eingeführt wurden. Aber wie das weitergehen soll kann ich mir nicht vorstellen. Selbst Englisch lernen wäre irgendwie naheliegend, aber ein Riesenaufwand, ich bin mit eigentlich 100% Studium (zugegeben, Geisteswissenschaften sind schon nicht so streng) und Nebenjob 1-2 Tage pro Woche schon ordentlich ausgelastet, und ab und zu mal was anderes machen als arbeiten ist mir auch noch wichtig. Studienabbruch wäre irgendwie schade nur wegen sowas, und vor allem fehlt mir ein Plan B. Wie siehts in euren Studiengängen aus, ist das an der ganzen Uni so, dass Englisch auf so hohem Niveau und in so großen Anteilen einfach Pflicht ist?

Danke fürs Lesen! :)

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